Künstliche Intelligenzen und ihre Umwelten
Künstliche Intelligenzen und ihre Umwelten
Workshop der AG Daten und Netzwerke
GfM - Gesellschaft für Medienwissenschaften
Bauhaus-Universität Weimar (23.-24.01.2025)
23.01.2025 | Programm |
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13:00 Uhr | Charlotte Bolwin, Moritz Hiller und Irina Kaldrack |
13:30 Uhr | Johannes Hess (Weimar) Der Beitrag beleuchtet die handschriftliche Dateneingabe mit automatischen Beleglesern um 1970. Mittels behaviouristischer Didaktik, strengen Schreibregeln und witzigen Filmen formten Ingenieure damals das Schreiben und ermöglichten damit die Automatisierung des Lesens. Johannes Hess studierte Chemie, Medienkultur und Medienwissenschaft in Bayreuth und Weimar. Seit 2018 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Medientheorie und Wissenschaftsgeschichte an der Bauhaus-Universität Weimar. Er arbeitet an einem Promotionsprojekt zur Geschichte der optischen Texterkennung. |
14:30 Uhr | Marcus Burkhardt (Paderborn) KI-Agenten haben Konjunktur. Am Beispiel des GPT-Store von OpenAI, in dem mittlerweile mehr als 500.000 GPTs veröffentlicht sind, fragt der Beitrag nach den vielfältigen Umweltbeziehungen von KI-Agenten und diskutiert dessen Einführung als Experiment im Prozess der Plattformisierung von KI. Marcus Burkhardt ist Professor für Medien, Algorithmen und Gesellschaft an der Universität Paderborn. Er forscht zudem im SFB 1187 zur Industrie der Personendaten und zu agentischen Medien. |
15:30 Uhr | Kaffeepause |
16:00 Uhr | Jana Hecktor (Tübingen) KI und Umweltlichkeit zusammenzudenken, eröffnet diverse Diskursfelder. Der Beitrag diskutiert drei konkrete Ebenen: (1) die medial/materiell verankerte, (un)sichtbare Ubiquität der Systeme, (2) KI als Medientechnologie sowie (3) den Bedarf an endlichen oder schwer recyclebaren Rohstoffen. Jana Hecktor ist Mitarbeiterin am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (Tübingen) in einem Projekt zu Datenschutz. Daneben forscht sie im Rahmen ihrer Dissertation zu Vorhersagepraktiken maschineller (Lern-)Systeme. |
17:00 Uhr | Gerko Egert (Bochum) Gerko Egert ist Performance- und Medienwissenschaftler. Er arbeitet als Akademischer Rat an der Ruhr-Universität Bochum. Er forscht zu Philosophien und Politiken der Bewegung, Kunst und radikaler Pädagogik, Klimagerechtigkeit und Infrastrukturen, Tanz und Performance seit dem 20. Jh. Publikationen unter www.gerkoegert.com. |
24.01.2025 | Programm |
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10:00 Uhr | Christina Schinzel (Weimar) Der Beitrag untersucht die Rolle der Physik in KI-Systemen. Vor allem das physikalische Phänomen der Diffusion dient als technische Inspiration für gegenwärtige Systeme zur Bildgenerierung. Der Beitrag wirft einen Blick auf diese neue Form der 'physikalischen Intelligenz' und greift dabei Fragen nach der Umweltlichkeit und dem Bild-Werden der so generierten Bilder auf. Christina Schinzel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Geschichte und Theorie der Kulturtechniken an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie hat einen M.A. in Medienwissenschaft und einen M.F.A. in Medienkunst / Mediengestaltung. Sie forscht zu den algorithmischen, gestalteten und umweltlichen Dimensionen der digitalen Welt. |
11:00 Uhr | Lars Pinkwart (Zürich) In der Entwicklung von Formen der KI wird der Interaktion mit und in synthetischen Umwelten zunehmend eine zentrale Rolle im Training von adaptiven Agenten zugeschrieben, die kontinuierlich und mit offenem Ende lernen sollen. Im Rückgriff auf künstlerische Positionen wird sich diesen Ansätzen über den Begriff des 'Encounters' kritisch genähert. Lars Pinkwart ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Brückenprofessur für Digitale Kulturen und Künste zwischen der Universität Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste. Zuvor studierte er Medienwissenschaft, Visuelle Kultur und Design & Computation in Potsdam, London und Berlin. |
12:00 Uhr | Mittagspause |
13:00 Uhr | Martina Leeker (Köln) Das TikTok-Projekt Myke. Hacking the Manosphere (Theater-Kollektiv onlinetheater.live) wird als Fallbeispiel der Sorge in Umwelten künstlicher Intelligenzen vorgestellt. Es zeigt sich dabei, dass sich Diskurse und Praktiken zu Medienökologien kongenial mit 'Ökologien der Sorge' als Imperativ einer Care von Allen für Alles verbinden. Beide Ansätze gehen als Versprechen für menschliche Handlungsmacht und Kontrolle in Medienökologien Hand in Hand. Martina Leeker ist Theater- und Medienwissenschaftlerin sowie künstlerisch-forschend im Bereich Lecture-Performances und Labs tätig. Schwerpunkte: Digitale Kulturen, Theater/Performance und Digitalität, Künstlerische Forschung, Digital Care. Bis 2018 Gastwissenschaftlerin am Digital Cultures Research Lab (DCRL) der Leuphana Universität Lüneburg. Seit Herbst 2021 Vertretung des Lehrstuhls für Ästhetische Theorie und Praxis an der Universität zu Köln. |
14:00 Uhr | Round Table & Abschlussdiskussion |