Profil der Professur
Die spätmoderne Gesellschaft hat sich in eine rigide Abhängigkeit von Medientechnologien und (audiovisuellen) Massenmedien gebracht. Dies hat einerseits zu einer operativen Anpassung und Strukturänderung in zahlreichen Vergesellschaftungsbereichen geführt, andererseits neuartige Denkweisen, Vorstellungswelten, Handlungsformen und Gebrauchskulturen auf Seiten der Subjekte ausgeprägt.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Mediensoziologie mit den komplexen Wechselwirkungen zwischen (Massen-)Medien, Gesellschaft und Individuum. Dabei leistet sie erstens eine teils phänomenale, teils funktionale Aufarbeitung des Verhältnisses zwischen Gesellschaftsstrukturen und Medienevolution – mit einem grundlegend historischen Sensus. Zweitens reflektiert sie zeitdiagnostisch über Bedingungen wie Effekte des Medienwandels, der Medialisierung und der Mediengesellschaft. Und drittens gilt in empirischer Hinsicht das Erkenntnisinteresse dem vielfältig individuellen wie kollektiven Medienhandeln, dem situationsadäquaten, problemlösenden Mediengebrauch und der eigenständigen Umformung von Medientechnik.