Tagung: Wissen und Gewalt

Wissen und Gewalt. Szenarien der Grenzüberschreitung

Organisiert von Thorsten Benkel (Universität Passau) und Ekkehard Coenen (Bauhaus-Universität Weimar) in Kooperation mit der Sektion »Wissenssoziologie« und dem Arbeitskreis »Gewalt als Problem soziologischer Theorie« der Sektion »Soziologische Theorie« in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie sowie dem Graduiertenkolleg Medienanthropologie

Bauhaus-Universität Weimar, 2. und 3. Juni 2023

Oberlichtsaal, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Straße 8

 

Es ist ein konstitutiver Bestandteil von Gewalt, dass durch sie Grenzen überschritten werden – seien es körperlich-leibliche, symbolisch-kulturelle, materiell-technische oder auch staatliche Grenzen. Ausübung und Thematisierung von Gewalt beziehen sich somit regelmäßig auf Szenarien der Grenzüberschreitung. Gewalt ist dabei jedoch nichts, was Menschen objektiv gegenübersteht. Sie basiert auf dem, was man über sie zu wissen glaubt – und wie jegliches Wissen ist auch das Wissen über Gewalt sozial vermittelt.

Im Kontext der Tagung wurden unterschiedliche Zugänge diskutiert, die sich dem Wechselspiel zwischen Wissen und Gewalt und den daraus resultierenden Szenarien der Grenzüberschreitung widmen. Die Vorträge befassten sich insbeson­dere aus einem soziologischen Blickwinkel mit der Produktion, Vermittlung und Wirk­macht von Gewaltwissen.

 

Tagungsprogramm

Freitag, 2. Juni 2023

13:00 Uhr – Thorsten Benkel (Passau) & Ekkehard Coenen (Weimar): Begrüßung

13:10 Uhr – Lorenz Engell (Weimar): Grußwort des Dekans

 

Panel I

13:15 Uhr – Thomas Kron (Aachen), Swen Körner (Köln) & Mario S. Staller (Gelsenkirchen): »We do bad things to bad people«. Wissen über Alltagsgewalt am Beispiel Krav Maga

14:00 Uhr – Ekkehard Coenen (Weimar): Archive der Gewalt. Wissensordnungen von Shock Sites

14:45 Uhr – Jakob Schultz (Bayreuth): Absolute Gewalt und Erinnerung. Kolnai – Arendt – Schmitt

 

15:30 Uhr – Pause

 

Panel II

16:00 Uhr – Martin Endreß (Trier): Die Gewalt der Polizei. Wissenssoziologische Überlegungen zur wechselseitigen Konstitution des Wissens um und durch Gewalt

16:45 Uhr – Nadja Maurer (Hamburg): Wenn Situationen entgleisen. Polizeiliches Nicht-Wissen

 

17:30 Uhr – Pause


Keynote

17:45 Uhr – Jan Philipp Reemtsma (Hamburg): Moderne und Gewalt – eine Problembestimmung

 

19:15 Uhr – Abendessen im Restaurant »Erbenhof«, Brauhausgasse 10

 

Samstag, 3. Juni 2023
Panel III

9:30 Uhr – Max Breger (Siegen): Organisationales Folterwissen. Zur Legitimierung illegitimer Gewalt am Beispiel des ›War on Terror‹

10:15 Uhr – Jonas Barth (Oldenburg): Lokal-translokale Erzeugung von Gewaltwissen und seine Folgen am Beispiel des Qualitätsmanagements in der stationären Pflege von Menschen mit Demenz

11:00 Uhr – René Tuma (Berlin): Wissen in Gewaltsequenzen

 

11:45 Uhr – Mittagessen im »Ristorante Versilia«, Frauentorstraße 17

 

Panel IV

13:00 Uhr – Thorsten Benkel (Passau): Ordnung und Zerstörung. An den Schmerzgrenzen der Gewaltlegitimation

13:45 Uhr – Tino Minas (Münster): Die Befestigung des »Tötungsvorsatzes« als Problem im Rahmen einer differenzierungstheoretischen Einbettung der Analyse impliziten Wissens

 

14:30 Uhr – Pause

 

Panel V

14:45 Uhr – Johanna Fröhlich (Basel): Die neu-rechte Produktion von Gewalt

15:30 Uhr – Marion Müller (Tübingen) & Nicole Zillien (Gießen): »Smarte« Gewalt. Grenzüberschreitungen im Digitalen

 

16:15 Uhr – Verabschiedung