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Gemaltes Medusenmotiv
Foto: Jürgen Scheere (Universität Jena)
Erstellt: 17. Mai 2022

Plastik, Harz und Schlachtabfälle: Materialien medizinischer Blutverarbeitung im 20. Jahrhundert

Benjamin Prinz im Wissenschaftshistorischen Forschungskolloquium am Ernst-Haeckel-Haus Jena

Ort: Ernst-Haeckel-Haus, Raum 101, Berggasse 7, 07745 Jena

Zeit: 19.05.2022, 18:00-20:00 Uhr

Anmeldung & Kontakt: florence.vienne[at]uni-jena.de

Die Medizin des 20. Jahrhunderts war von einer bemerkenswerten Ausweitung komplexer Maschinen und Infrastrukturen zur medizinischen Verarbeitung von Blut geprägt. Benjamin Prinz zeigt in seinem Vortrag, dass dieser Entwicklung nicht nur technische Raffinesse zu Grunde lag, sondern eine weitreichende Umwälzung des Verhältnisses verschiedener Materialien.

Von den Laboren und Klinken führt die Spur der Zusatz- und Kontaktstoffe, mit denen Blut in Berührung kam, bis in die koloniale Forstwirtschaft Ostafrikas, die nordamerikanischen Massenschlachthöfe und Chemiewerke. So kristallisieren sich Netzwerke von Ressourcenabhängigkeiten heraus, auf die Gesundheitssysteme weltweit noch heute angewiesen sind. Nicht zuletzt in der Corona-Pandemie bekommen wir dies spüren.

Das Forschungskolloquium wird veranstaltet von der Professur für Geschichte und Philosophie der Naturwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.