Seminar im WiSe 18/19, Henning Schmidgen
Zeit: Freitag, 09:15 - 10:45
Ort: Bauhausstraße 11, Seminarraum 014
Beschreibung: Das Bauhaus wird oft als Inbegriff des Modernen gesehen, als Vorreiter für Industrialisierung, Standardisierung und Modularisierung. Dieses Seminar möchte auf widerständige Elemente in der Bauhaus-Geschichte aufmerksam machen. Konkreter Anknüpfungspunkt dafür ist das ”Bauhaus imaginiste”, das der dänische Künstler Asger Jorn in den 1950er Jahren propagierte. Im Rückgriff auf die expressionistische Frühzeit des Bauhauses in Weimar wandte sich Jorn gegen den Funktionalismus und Rationalismus, der in der Nachkriegszeit u.a. von Bauhaus-Adepten wie Max Bill propagiert wurde. Die von Jorn zusammen mit Enrico Baj begründete ”Internationale Bewegung für ein Imaginistisches Bauhaus” war zwar nicht langlebig (sie ging 1957 in die Situationistische Internationale auf), aber in ihrer Insistenz auf körperlichen Ausdruck, vitaler Technik und künstlerischem Experiment erscheint sie bis heute als aktuell. Das Seminar rekonstruiert die kurze Geschichte des Imaginistischen Bauhauses und fragt nach den Perspektiven seines widerständigen Potentials. Bereitschaft zur eigenständigen Forschung und zur Lektüre fremdsprachiger Texte wird vorausgesetzt. Im Rahmen des ”Bauhaus.Semesters” ist diese Veranstaltung offen für Interessierte aller Fakultäten.