Plenum im SoSe18, Simon Frisch und Henning Schmidgen
Zeit: Freitag, 9:15 - 12:30
Ort: Bauhausstraße 11, Seminarraum 015
Beschreibung: Das Chaos hat heute keinen guten Ruf. Wer möchte in Zeiten sozialer und politischer Verunsicherung sich noch zusätzlich der „vollständigen Verwirrung“, der „gänzlichen Unordnung“ oder – so die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs – der „gähnenden Leere“ aussetzen?
Dieses Plenum geht davon aus, dass es ohne Chaos nicht geht, denn es ist der Anfang aller Dinge. Entsprechend setzt sich das Plenum zum Ziel, das Chaos zu rehabilitieren: im Anschluss an Pier Paolo Pasolini, der zur Zeit der Studentenbewegung eine Illustrierten-Kolumne unter dem Titel „Il caos“ schrieb, in Erinnerung an Theodor W. Adorno, der 1951 in Minima moralia notierte: „Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen“ und als Hommage an Paul Klee, der 1905 in seinem Tagebuch notierte: „Ich beginne logischerweise beim Chaos, das ist das Natürlichste.“
Vor diesem Hintergrund sollen Aktualität und Relevanz des Chaos in gemeinsamer Projektarbeit erkundet werden. Zur Debatte stehen Erscheinungsweisen des Chaotischen in Wissenschaft, Philosophie und Kunst, Chaos-Theorien und chaotische Praktiken, die unterschiedlichen Verkörperungsformen des Chaoten, aber auch die Thematisierung entsprechender Abwandlungen, so zum Beispiel des „Chaosmos“ oder der „Chaosmose“.