Seminar im WiSe17/18, Rebekka Ladewig
Zeit: Donnerstag, 9:15 - 10:45
Ort: Bauhausstraße 11, Seminarraum 013
Beschreibung: Bruno Latour ist in seiner kurzen Schrift zum „Elend der Kritik” (2004/2007) der Frage nachgegangen, was angesichts der zunehmenden Popularisierung und einer befremdlich anmutenden Verselbständigung des kritischen Denkens aus der emanzipatorischen Kraft der Kritik geworden ist. Dieser Frage geht das Seminar mit Blick auf Stand und Gegenstand der Kritik, ihre Zeitlichkeit, ihre Haltungen und ihr Wissen auf den Grund. Wenn wir Kritik in einer Bestimmung Loic Wacquants als ein Denken auffassen, das „die Mittel bereitstellt, die Welt zu denken – so wie sie ist, aber auch so, wie sie sein könnte”, ist damit nicht nur auf ein spekulatives Denken abgehoben, sondern auch auf eines, das im Sinne Latours das Augenmerk von den „matters of fact”, den konstruierten Fakten, auf die „matters of concern”, die Dinge von Belang, richtet – ein Unterschied, der angesichts von fabrizierten fake-Fakten umso dringender zu bestimmen und zu bearbeiten ist.
Die gemeinsame Lektüre umfasst Aufsätze von Michel Foucault, Bruno Latour, Pier Paolo Pasolini, Antonio Gramsci, Gilles Deleuze, Félix Guattari, Toni Negri, Maurizio Lazzarato u.a.