Seminar im WiSe 2022/23, Klemstein
Zeit: Freitag, 09:15 - 10:45
Ort: Karl-Haußknecht-Straße 7
Beschreibung: Das Reisen – der Aufbruch zu einem anderen Ort – ist heute fast schon eine alltägliche kulturelle Praktik. Dabeiwar das Reisen jedoch nicht zu jeder Zeit jedem Menschen möglich. Als „Ersatz-Reise” dienten bereits seit dem 4. Jahrhundert Aufzeichnungen, sogenannte Pilger- oder Wallfahrtsberichte, die in verschiedenster Weise medial aufbereitet wurden, um den nicht-reisenden Menschen eine „Pilgerfahrt im Geiste” zu ermöglichen. Ab dem 16. Jahrhundert galt die „Grand Tour” für die Söhne des europäischen Adels zur standesgemäßen Bildungsreise. Auch Goethes „Italiensche Reise” lässt sich in diesem Zusammenhang sehen, wenngleich eine künstlerische Schaffenskrise den Anlass dazu gab. Anhand konkreter Reiseberichte bietet das Seminar einen Überblick zur Kulturgeschichte des Reisens, analysiert die Funktion von Stadtansichten im Zusammenhang mit Reisebeschreibungen und stellt dabei Ansätze aus der Chorologie und der kognitiven Kartografie vor. Im Fokus steht dabei nicht nur der Wandel der Geschichte des Reisens, sondern auch die Transformationen der Medien des Reisens in Bild, Text und Raum.
Bitte melden Sie sich im zugehörigen Moodle an, dort wird die Kommunikation stattfinden.