Seminar im WiSe15/16, Rebekka Ladewig
Zeit: Donnerstag, 13:30 - 15:00
Ort: Bauhausstraße 11, Seminarraum 013
Beschreibung: Unter dem Titel »Kunst und Wahnsinn« untersucht das Seminar die Verbindungen zwischen ästhetischen und psychischen Modalitäten, wie sie künstlerisch in dem von Jean Dubuffet geprägten Begriff der Art brut zusammenlaufen und theoretisch, auf der Grenze von Psychiatrie und Kunsttheorie, in den Untersuchungen von Walter Morgenthaler, Hans Prinzhorn oder Leo Navratil behandelt werden. Das Potential einer »zustandsgebundenen«, im Zustand psychischer Störung hervorgebrachten künstlerischen Äußerung ist neben therapeutischen Zwecken insbesondere in der Freisetzung von Subjektivierungsprozessen auszumachen, die mit Félix Guattari jenseits einer kapitalistisch-ödipalen Produktions- und Wertelogik zu verorten sind. Ausgehend von Fallbeispielen aus der psychiatrischen Kasuistik und am Beispiel von Ausstellungen, Sammlungen und psychiatrischen und anti-psychiatrischen Institutionen und Gruppierungen werden Formen und Prozesse der Subjektivierung mit Blick auf das kreative Zusammenwirken ästhetischer und psychischer Kategorien untersucht.