Am 15. Juni 2023 überreichte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee im Erfurter Zughafen den mit 7.500 Euro dotierten Thüringer Digitalpreis 2023 an das Weimarer Unternehmen »Consensive«. Die Ausgründung, die vor zwei Jahren aus der Professur »Virtuelle Realität und Visualisierung« um Prof. Bernd Fröhlich hervorgegangen ist, durfte sich über den 1. Platz freuen.
»Consensive« überzeugte die Jury mit der Software VR4more-Data. Dabei handelt es sich um ein leistungsfähiges Modul für die weit verbreitete Softwareentwicklungsplattform Unity. Dieses ermöglicht die interaktive Erkundung sehr großer 3D-Datensätze auf mobilen Endgeräten wie VR-Brillen und Smartphones. Ausgabesensitives Datenstreaming wird dabei mit effizienter lokaler Speicherung (Caching) bereits übertragener Daten kombiniert, um die Datentransferanforderungen zu minimieren. Nutzer*innen können unmittelbar und in wechselnden, hochdetaillierten 3D-Umgebungen miteinander in Austausch treten, ohne vorher auf den vollständigen Datentransfer warten zu müssen. »Dieser Preis bestätigt uns in unserem forschungslastigen Geschäftsmodell. Neben dem Ministerium und der Jury, danken wir unseren Kund*innen und Partnerfirmen für das Vertrauen in gemeinsame Wertschöpfungsprozesse.«, so Dr. Alexander Kulik, Geschäftsführer von »Consensive«.
Das Unternehmen »Consensive« bietet kundenspezifische Anwendungssoftware und Gesamtsysteme im Bereich der kollaborativen virtuellen und erweiterten Realität. Ihre Gründer und Mitarbeiter sind Alumni der Bauhaus-Universität Weimar. Die beiden Hauptanteilseigner, Dr. Stephan Beck und Dr. Alexander Kulik, promovierten im Fachbereich Medieninformatik der Fakultät Medien und bündeln nun im Unternehmen ihre komplementäre Expertise zur Entwicklung leistungsfähiger Echtzeitgrafik und innovativer Benutzungsschnittstellen.
Über den Thüringer Digitalpreis:
Der Digitalpreis wird in diesem Jahr bereits zum fünften Mal verliehen. Sein Konzept war zuletzt überarbeitet worden. Die Preise werden nicht mehr in einzelnen Kategorien, sondern nach einheitlichen Kriterien – Relevanz des Problems, Innovationsgrad, Nutzen der Lösung oder Übertragbarkeit auf andere Problemstellungen – an bis zu drei Preisträger vergeben. Die bisherigen Preiskategorien sind in zusätzliche gewichtbare Bonuskriterien eingeflossen (z.B. Bezug zu den Themen Künstliche Intelligenz, Barrierefreiheit oder Open Source). Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro werden durch das Thüringer Wirtschaftsministerium bereitgestellt. Organisiert wird der Preis durch die Digitalagentur Thüringen und das ITnet Thüringen. Insgesamt haben sich in diesem Jahr 22 Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen um den Preis beworben.
Neben »Consensive« durften sich das Universitätsklinikum Jena und das Startup »Janova« über den 2. und 3. Platz beim Thüringer Digitalpreis freuen.
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