Seit Februar 2022 leitet Prof. Dr. rer. nat. Björn Rüffer den Lehrstuhl »Angewandte Mathematik« an der Bauhaus-Universität Weimar. Nach Stationen in Deutschland, Großbritannien und Australien übernimmt der promovierte Mathematiker die Nachfolge von Seniorprofessor Klaus Gürlebeck. Die Professur ist an den Fakultäten Bauingenieurwesen und Medien verankert und für die Grundlagenausbildung des Weimarer Ingenieur- und Informatikstudiums prägend.
»Ich freue mich, die Professur für Angewandte Mathematik an der renommierten Bauhaus-Universität Weimar antreten zu dürfen und meine Expertise in Forschung und Lehre einzubringen«, bestätigt Prof. Rüffer. Nach einem Studium der Mathematik, mit Exkursen in die Elektrotechnik und Informatik in Bremen und Warwick (UK), promovierte Björn Rüffer 2007 in der Angewandten Mathematik an der Universität Bremen. Es folgten vier Jahre wissenschaftliche Mitarbeit an den Universitäten Newcastle und Melbourne (Australien) sowie weitere vier Jahre akademische Laufbahn als Post-Doc in den Ingenieurwissenschaften in Paderborn und als Vertretungsprofessor (W3) am Lehrstuhl für Mathematik mit Schwerpunkt »Dynamische Systeme« in Passau. 2015 zog es den gebürtigen Bremer zurück nach Australien, wo er an der Universität Newcastle als Dozent für Mathematik tätig war und unter anderem mit dem »Teaching Excellence Award« ausgezeichnet wurde, bis er 2022 dem Ruf nach Weimar folgte.
Schnittstelle zwischen Mathematik und Ingenieurwesen
»Zehn Jahre Australien waren sehr prägend für meine akademische und private Laufbahn«, berichtet Rüffer. »Das australische Hochschulsystem ist weniger hierarchisch als in Deutschland, weshalb ich den kollegialen Umgang auf Augenhöhe schätze. Die familiäre Atmosphäre an der Bauhaus-Universität Weimar war mir daher gleich sympathisch.« An der Schnittstelle zwischen den Fakultäten Bauingenieurwesen und Medien möchte er die Studierenden für mathematische Anwendungen begeistern und mit praktischen Beispielen abholen. »Ich glaube Mathe kann eine ganze Menge Spaß machen, wenn man sich drauf einlässt. Viele technologische Entwicklungen wie der Suchalgorithmus von Google oder Autonomes Fahren beruhen auf Mathematik. Ich versuche, die Studierenden zu motivieren, indem ich Lehrinhalte auf bekannte Anwendungsbeispiele zurückführe. Zudem ist mir die Rückmeldung der Studierenden sehr wichtig, um meine Lehre stetig zu verbessern«.
Forschungsschwerpunkt Mathematische Systemtheorie
Im Bereich Forschung konzentriert sich Prof. Björn Rüffer auf die mathematische Systemtheorie. Das heißt, er entwickelt die methodischen und algorithmischen Grundlagen, um dynamische Systeme, wie beispielsweise Verkehr oder Logistik, so zu regeln, dass sie stabil laufen und die Prozesse optimal aufeinander abgestimmt sind.
»Mich interessiert vor allem, wie die Stabilität für eine Anwendung erreicht oder erhalten werden kann, wenn mehrere Systeme gekoppelt sind, das heißt, wenn viele unterschiedliche Systeme miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.« Ein Anwendungsbeispiel sei die »Industrie 4.0«, bei der die industrielle Produktion eng mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt und vernetzt wird, bis hin zur selbstorganisierten Produktion. »Hier, wie auch bei den intelligenten Baustoffen von morgen, gibt es viel Potenzial für mathematische Optimierung, Entwicklung beweisbarer Stabilitätsgarantien oder der Robustifizierung von Netzwerkprozessen, und damit viele spannende Anknüpfungspunkte im Umfeld der Fakultät Bauingenieurwesen«, erörtert der designierte Professor für Angewandte Mathematik.
Kontakt
Prof. Dr. rer. nat. Björn Rüffer
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Bauingenieurwesen
Professur Angewandte Mathematik
Telefon: +49 (0) 36 43/58 42 76
E-mail: bjoern.rueffer[at]uni-weimar.de
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