In diesem Frühjahr startet an der Bauhaus-Universität Weimar ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Forschungsprojekt zu Innovationen im digitalen Journalismus. Im Rahmen wissenschaftlicher Begleitforschung wird Jun.-Prof. Dr. Christopher Buschow mit seinem Team der Juniorprofessur »Organisation und vernetzte Medien« Erfolgsbedingungen sowie Barrieren wissenschaftsjournalistischer Innovationsprojekte untersuchen.
Der Wissenschaftsjournalismus in Deutschland hat sich nicht zuletzt in der COVID-19-Pandemie als eine zentrale gesellschaftliche Infrastruktur erwiesen. Im selben Moment muss er mit einer grundlegend veränderten Kommunikationslandschaft umgehen. Insbesondere die radikal voranschreitende Digitalisierung schafft neue Voraussetzungen, die das Handeln von Journalistinnen und Journalisten maßgeblich bestimmen. Innovation gilt als entscheidender Faktor, um die Zukunftsfähigkeit des Wissenschaftsjournalismus zu sichern und seine demokratiepolitische Rolle im Sinne einer informierten Öffentlichkeit zu bewahren. Doch viele Fragen sind aktuell noch offen: Wie lassen sich typische Hemmnisse und Barrieren in wissenschaftsjournalistischen Innovationsprojekten überwinden? Wie kann eine zielführende Innovationsförderung im Wissenschaftsjournalismus ausgestaltet sein?
Hier setzt das Verbundprojekt »Transformative Innovationsforschung für den Wissenschaftsjournalismus« an, das Dr. Christopher Buschow, Juniorprofessor für »Organisation und vernetzte Medien« an der Bauhaus-Universität Weimar, und die Wissenschaftspressekonferenz e.V. (WPK), der Berufsverband der Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten in Deutschland, im Frühjahr 2022 starten. Ziel des gemeinsamen Vorhabens ist die umfassende Begleitung des neu geschaffenen »Innovationsfonds für den Wissenschaftsjournalismus« der WPK sowie der geförderten Projekte mittels transformativer Forschung.
Diese Methodik orientiert sich an konkreten Herausforderungen der Praxis und ist durch den Anspruch gekennzeichnet, wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt aktiv in Entwicklungen des untersuchten Gegenstandsbereichs einzubringen. Das Weimarer Forschungsteam wird also in den nächsten drei Jahren Erkenntnisse vorlegen, die einerseits die Innovationsforschung im Wissenschaftsjournalismus vorantreiben, andererseits die Ausgestaltung und Weiterentwicklung des Innovationsfonds prozessbegleitend unterstützen sollen. Ermöglicht wird die Forschung durch eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Die durch den Fonds geförderten Projekte können sowohl neuartige Produkte und Genres als auch Geschäfts- und Organisationsinnovationen umfassen. Im Wissenschaftsjournalismus sind bereits in den letzten Jahren einige derartige Neugründungen zu beobachten gewesen, so etwa die Journalismusplattform RiffReporter sowie das Science Media Center, eine neuartige Unterstützungsinfrastruktur und Schnittstelle für Forschende und Medienschaffende.
»Der Innovationsfonds ist ein einzigartiges Förderinstrument, das geschaffen wurde, um bundesweit wissenschaftsjournalistische Innovationsprojekte bei der Entwicklung, Profilierung und Umsetzung ihrer Vorhaben mit finanziellen Mitteln und durch Coachings zu unterstützen«, erklärt Buschow. »Es liegt ein großes Erkenntnispotenzial darin, diese wegweisende Förderung mit Forschung zu begleiten.« Die erste Ausschreibung des Innovationsfonds ist für Frühjahr 2022 geplant. Ein Konsortium von Stiftungen unter Federführung der Joachim Herz Stiftung trägt den Fonds; beteiligt sind die VolkswagenStiftung, die Schöpflin Stiftung, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die Rudolf Augstein Stiftung und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.
»Wir freuen uns sehr, dass das BMBF die Erforschung des WPK-Innovationsfonds ermöglicht«, sagt Martin Schneider, Vorstandsvorsitzender der WPK. »Wir erhoffen uns aus der begleitenden Forschung wichtiges Feedback, damit Pionierinnen und Pioniere, die im Wissenschaftsjournalismus Innovationen auf den Weg bringen möchten, so passgenau wie möglich durch unser Angebot unterstützt werden können.«
Über die Juniorprofessur »Organisation und vernetzte Medien«
Die Juniorprofessur für »Organisation und vernetzte Medien« wurde zum Wintersemester 2018/2019 an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar neu eingerichtet, um ein eigenständiges Forschungsprogramm zu Organisations-, Arbeits- und Koordinationsformen in digitalen, vernetzten Medien zu entwickeln. Seitdem forscht und lehrt Jun.-Prof. Dr. Christopher Buschow im Fachbereich Medienmanagement schwerpunktmäßig zur Organisation und Finanzierung des digitalen Journalismus sowie zu Entrepreneurship in der Medienbranche.
Für Rückfragen steht Ihnen Juliane Seeber, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing an der Fakultät Medien, zur Verfügung (per E-Mail: juliane.seeber@uni-weimar.de oder telefonisch: + 49 (0) 36 43 / 58 37 06).
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