Statement
Da Film sehr spezifisch in seiner ästhetischen Erscheinungsform ist, stellt Filmvermittlung eine Herausforderung für die Lehre dar. Es ist schwierig, dieser komplexen Ästhetik mit herkömmlichen Vermittlungsansätzen gerecht zu werden. Mich interessiert diese Herausforderung der Filmvermittlung an didaktische Konzepte und ich versuche, den politiko-ästhetischen Spannungen, die hier auftreten, mit einem neuen Format der FilmBildung zu begegnen. So möchte ich zum Beispiel Jacques Rancières emanzipatives Verständnis des Lehrens in die FilmBildung integrieren: "Wer lehrt, ohne zu emanzipieren, verdummt. Und wer emanzipiert, hat sich nicht darum zu kümmern, was der Emanzipierte lernen muss. Er wird lernen, was er will, nichts vielleicht. Er wird wissen, dass er lernen kann, weil dieselbe Intelligenz in allen Produktionen der menschlichen Kunstfertigkeit am Werk ist."
Lebenslauf
Dr. phil. Lena Eckert lehrt Gender- und Medienwissenschaften an den Universitäten Weimar und Köln sowie der Universität der Künste in Berlin. Nach ihrer Promotion an den Universitäten Leeds (UK) und Utrecht (NL) ist sie 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Postdoktorandin an die Bauhaus-Universität Weimar gekommen. In ihrem Habilitationsprojekt zu „Affektive Rationalität. Wer Bildung will, darf Bildung nicht wollen“ verschränkt sie Bildungstheorien mit Affekt- und Raumtheorie sowie ästhetischer Theorie. Weitere Forschungsfelder sind in den GenderMediaStudies, der Queer Theory und der anarchistischen Theorie angesiedelt.
Publikationen
Monographien:
Intersexualization. The Clinic and the Colony, New York: Routledge (im Erscheinen).
Akademische Fachkulturen als Ordnungen der Geschlechter. Praxeologische Analysen von Doing-Gender in der Lehre, mit Birgit Bütow und Franziska Teichmann. Opladen: Verlag Barbara Budrich (im Erscheinen).
Intervening in Intersexualization. The Clinic and the Colony, Doctoral Dissertation, Universiteit Utrecht 2010.
Herausgaben:
Schöner Lehren: gegendert und gequeert, mit Silke Martin (Hrsg.) Marburg: Schüren (im Erscheinen).
FilmBildung, mit Silke Martin (Hrsg.) in der Bremer Reihe, Schüren, Marburg 2014.
Bound and Unbound: Interdisciplinary Approaches to Genders and Sexualities, mit Davy Zowie, Julia Downes, Natalia Gerodetti, Dario Llinares und Ana Cristina Santos, (Hrsg.), Cambridge Scholars Publishing, Cambridge 2008.
Liminalis. Zeitschrift für geschlechtliche Emanzipation, (2005 – 2009) mit Carsten Balzer und Jannik Franzen (Hrsg.), www.liminalis.de.
Aufsätze (Auswahl):
Bilder des Begehrens - doing age/doing desire. Alte im Film, mit Silke Martin, in: Alter im Film. Hrsg. von Henriette Herwig. Bielefeld: transcript (im Erscheinen).
New Perspectives on Teaching Film Education. In: Conference Proceedings of the 5th International Conference „The Future of Education“. Hrsg. von Pixel. Florenz 2015.
Vermittlung der Vermittlung. Ein Versuch zur Filmbildung, mit Silke Martin, in: FilmBildung, in der Bremer Reihe. Hrsg. von Lena Eckert und Silke Martin. Marburg: Schüren 2014.
Das Konzept des Lehrens mit Epistemologie zur Vermittlung von Gender als Querschnittsthema in der Hochschullehre. Ein lernendes Projekt. In: Freiburger Zeitschrift für Geschlechterstudien 20_1, 2014.
Pós(-)anarquismo e as práticas contrasexuais de ciborgues na dildotopia ou ‘a guerra contra o Falo’ Übersetzung von Postanarchism and the contrasexual practices of the cyborg in dildotopia or ‘The War on the Phallus.’ In: Anarchism & Sexuality. Ethics, Power and Relationships, Hrsg. von Richard Cleminson und Jamie Heckert. New York: Routledge, 2011, 69-92. ins Portugiesische, in: Revista Àrtemis, 13. Jan–Jul, 2013.
Intersexualization and queer-anarchist futures. In: Queer Futures: Reconsidering Normativity, Activism and the Political. Hrsg. von Elahe Haschemi Yekani, Beatrice Michaelis und Eveline Kilian. Aldershot: Ashgate 2013.
Abdrücke, Cut-outs, mit Maja Linke, in: Feministische Studien. Themenheft: The Queerness of Things not Queer: Entgrenzungen – Affekte und Materialitäten – Interventionen, Nr. 2, 2012.
Lexikonartikel:
Inter*, in: Gender-Glossar der Universität Leipzig (im Erscheinen).
Lehrveranstaltungen
an den Universitäten Leeds (UK), Bauhaus-Universität Weimar, Köln und der Universität der Künste, Berlin
Von der reflektierten Unfügsamkeit zum Wilden Schreiben – Die Kritik der Kategorien (SoSe 15)
Kreativ Schreiben kann jede_r lernen! (SoSe 15)
Zwischen uns – Affekt, Anerkennung und das Politische (SoSe 14)
Körper, Nation, Begehren. Die Instabilität der Ordnungen (WS 13/14)
FilmBildung: Theorien und Medien der Bildung (SoSe 13)
Praxis und Theorie der Filmvermittlung (SoSe 13)
Medea. Postkoloniale Literaturtheorie (WS 12/13)
Wissenschaftliches Lesen, Schreiben und Präsentieren (WS 12/13)
Queer Cinema (SoSe 12)
Feministische Literaturtheorie am Beispiel Virginia Woolf (WS 11/12)
Wissenschaftliches Lesen, Schreiben und Präsentieren (WS 11/12)
Kulturelle Grammatiken: Kritik und Produktion (SoSe 11)
Körper und Normalisierungsprozesse (WS 10/11)
Medien, Kultur und Identität (WS 10/11)
Sociology of Gender (WS 06/07)
Kooperationen und Tagungsorganisationen (Auswahl):
"Die Rückseite der Liebe – Michael Hanekes Amour (F 2012)", Workshop Bauhaus-Universität Weimar, 2014.
"Film lernen. Filmvermittlung zwischen Affekt, Anerkennung und Atmosphäre", Workshop Bauhaus-Universität Weimar, 2013.
"Innovativ lehren – Gender in der akademischen Lehre", Fachtagung Universität Erfurt, 2012.
Preise und Auszeichnungen:
Lehrpreis der Bauhaus-Universität Weimar (BMBF) für besonders kreative und wirkungsvolle Lehre, zusammen mit Lena Eckert, für die Veranstaltung „Wer Bildung will, darf Bildung nicht wollen – Bildungstheorien. Perspektiven der Filmvermittlung“ (2014)
Jurypreis für die Ausstellung Pavillon Opaque während der Summaery der Bauhaus-Universität Weimar (im Rahmen des BA Studienmodul „Kulturelle Grammatiken: Kritik und Produktion” gemeinsam mit Maja Linke Fakultät Medien) mit anschließender Teilnahme als „Bauhaus Essential“ bei marke.6 im Neuen Museum Weimar (2011)
Excellence Award, Centre for Interdisciplinary Gender Studies, Leeds University (2007)