Wolfram Höhne

Statement

Die Bezeichnung Lehrfilm bringt einen Widerspruch zum Ausdruck. Die Mitteilung eines Films ist vieldeutig. Lehren meint aber oft eine Kommunikation, die auf Eindeutigkeit abzielt. Das Sehen wie das Herstellen von Filmen sind dennoch Vorgänge, die Wissen bilden. Filme vermitteln Wissen vielleicht sogar intensiver und nachhaltiger als einige klassische Orte des Lernens. Ich erinnere mich daran, erst im Schnittraum verstanden zu haben, was ein Protagonist mit seiner Aussage gemeint hat. Oder dass die Kamera mir Einblicke geöffnet hat, die ich ohne diese nicht bekommen hätte. Die Kamera führt zu Orten, die dem Zuschauer oft unzugänglich sind; sie kann Ordnungen und Perspektiven schaffen, die man in einem Text nur schwer darstellen kann; sie erfasst in Zeitabschnitten menschliche Regungen und produziert unablässig Zeitdokumente. Alle diese Eigenarten des Films sind gute Gründe, sich dem Film als wissensvermittelndem Medium zu nähern.

Lebenslauf

Wolfram Höhne (*1974) studierte Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar. Nach dem Studium realisierte er Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Die künstlerische Arbeit ebenso wie parallel entstandene Texte beschäftigten sich mit Fragen der Partizipation und Kooperation zwischen Künstlern und ihrem Publikum sowie dem politischen Stellenwert von Kunst. Als künstlerischer Mitarbeiter lehrte Wolfram Höhne an der Universität Erfurt, der Bauhaus-Universität Weimar und der Kunsthochschule Kassel. Er realisierte mehrere Dokumentar- und Bildungsfilme. An der Bauhaus-Universität Weimar ist Wolfram Höhne seit 2006 im Studiengang Medienkunst/Mediengestaltung tätig. Dort entwickelte er den Schwerpunkt Bildungs- und Wissenschaftsfilm. Er ist Koordinator des Studienangebots „Wissensvermittlung im Film”.

Portfolio (Auswahl)

Filme:
Deep Ilmpact (2008), TV-Mockumentary, 50 min. 
Die ganze Natur (2010), DVD-Produktion, 70 min. 
Das Kämpfer-Gen (2011), Dokumentarfilm, 42 min.
Elham - Meine Musik für Afghanistan (2014), Kinderfilm, 15 min. 

Publikationen:
Katzengold. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung Hrsg. Neues Museum Weimar, 2003
Thesen zu Kunst und Öffentlichkeit. In: „Philosophische Diskurse“ Hrsg. Gerhard Schweppenhäuser  Verlag der Bauhaus-­Universität Weimar, 2005
Das Vermögen der Kunst. Hrsg. Yael Katz Ben Shalom, Jens Herrmann, Wolfram Höhne, Andreas Paeslack, Böhlau-Verlag, Köln 2008
Kunstpraxis als Projekt und Projektstudium. In: Vom Labor zum Projekt, Hrsg. Thomas von Taschitzky Verlag der Bauhaus-Universität Weimar, 2011

Ausstellungen:
Barockhaus. Kunstprojekt mit den Einwohnern der Gemeinde Moritzburg (2000). 
Platz der Zukunft. Was wird aus dem Engelplatz in Jena? (Theaterhaus Jena, 2002). 
Katzengold. Ausstellung im Neuen Museum Weimar (2002). 
Simultane Perspektiven. Gestaltung der Turmräume und der Aussichtsplattform des Ernemannturmes in Dresden (2002). 
Show your wound. Ausstellungsbeteiligung, Goethe Institut Tel Aviv (2003). 
Das Vermögen der Kunst. Kuratierung und Koordination eines Kunstprojekts mit deutschen, israelischen und palästinensischen Künstlern (2005) 

Internet:
www.documentary-architecture.org
www.studio-bauhaus.tv
www.kunst-basis.org