Mit den übergebenen Fördermitteln wird die Bauhaus-Universität Weimar die für Wasser- und Abwasseranalysen notwendigen Laborgeräte anschaffen, insbesondere einen Thermozykler, einen Homogenisator sowie einen vollautomatischen Extraktionsautomaten für DNA/RNA aus unterschiedlichen Proben. Die Geräte werden zur Untersuchung von mikrobiologischen Verunreinigungen, etwa durch Bakterien, Viren und Antibiotikaresistenz eingesetzt.
»Die Förderung ermöglicht es, neue Wege in der Wasser- und Abwasserforschung zu beschreiten und zugleich einen unmittelbaren Mehrwert für die Region zu erzielen«, erläutert Prof. Beier. Und Prof. Speitkamp fügt hinzu: »Innerhalb dieses Forschungsprojektes kann die Universität Schwerpunkte weiterentwickeln, die den Bauhaus-Gedanken und übergreifende Kooperationen fördern.«
Mit Hilfe der Untersuchungen lassen sich u.a. Corona-Ausbrüche frühzeitig erkennen und lokal eingrenzen. In einem Pilotforschungsprojekt will die Bauhaus-Universität Weimar dieses Vorhaben gemeinsam mit ihrem Industriepartner, der Analytik Jena GmbH, umsetzen. So sollen die Voraussetzungen für ein flächendeckendes Abwassermonitoring in ganz Thüringen geschaffen werden. Wissenschaftsminister Tiefensee macht hier deutlich: »Das ist nicht allein in der aktuellen Gesundheitslage, sondern auch für zukünftige Entwicklungen von hoher Bedeutung.« Das Land Thüringen plant, das Projekt mit bis zu 370.000 Euro zu unterstützen.
Die mit dem Forschungsvorhaben gewonnenen Erkenntnisse sollen künftig zum Aufbau eines flächendeckenden Abwasseruntersuchungssystems in Thüringen genutzt werden. Dazu werden repräsentative Beprobungsstellen im Zulauf kommunaler Kläranlagen und im Kanalnetz für die Untersuchung auf SARS-CoV-2 ausgewählt. Die Analysedaten sollen digital aufbereitet und zentral abrufbar sein. Die Analytik Jena GmbH will darüber hinaus, bestehende Analysetechniken für SARS-CoV-2 im Realbetrieb testen und weiterentwickeln. Ziel ist es, am Fallbeispiel Thüringen, die im Bereich der Abwasseranalyse vorhandenen Technologien zu verbessern und wissenschaftliche, organisatorische und wirtschaftliche Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
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