Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Großmodell „Die Künste tragen die Stadt“, das Grashorn 1990 für die Stadt Oldenburg entworfen hat und das 1991 in Hannover als Ideengrundlage für die Expo 2000 gezeigt wurde. Das eindrucksvolle Ausstellungsstück besteht aus acht auf der Spitze stehenden Pyramidensäulen von jeweils drei Metern Höhe, die über eine Holzplatte verbunden sind. Auf den Pyramiden sind Zeichnungen bekannter Protagonisten der verschiedenen Kunstgattungen zum Thema Stadt und Peripherie abgebildet, etwa von Daniel Libeskind, Wim Wenders, Josef Paul Kleihues, Also Rossi, Alfred Hrdlicka, Max Hermann und Manon Hoof. Die Besucher sind eingeladen, die Skulptur selbst zu „erfahren“, in dem sie sie begehen und durchschreiten.
Bereits 1980 hatte Grashorn auf der 1. Architektur-Biennale in Venedig mit einem ähnlich provokanten Großmodell Aufsehen erregt. Hier schuf er für den Betrachter mit dem „Turm der Utopien“ eine Erinnerungswelt europäischer Baukunst und führte damit eine fundamentale Kritik an der damaligen städtebaulichen Planungspraxis.
Neben den Pyramidensäulen und dem „Turm der Utopien“ werden weitere Arbeiten aus dem Schaffensfundus Grashorns gezeigt, unter anderem Beiträge zu den Wettbewerben für ein „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ in Berlin, den Parc de la Vilette in Paris und der Entwurf für eine „Himmlische Stadt“ im Spreebogen von Berlin.
Der 1940 in Oldenburg geborene Architekt steht stellvertretend für eine Nachkriegsgeneration von Architekten, deren Denken und Horizont nicht innerhalb der realen Bauausführung befangen blieb, sondern sich von einem utopischen wie kritischen Ansatz hat anleiten lassen, um hieraus Ideen für eine neue Baukunst zu entwickeln. Auf dieser Grundlage hat Grashorn über sein Schaffen hinaus seit 1997 auch als Professor nachhaltigen Einfluss auf die Architekturlehre an der Bauhaus-Universität Weimar ausgeübt.
Die anlässlich des Ausscheidens Grashorns aus dem Hochschuldienst gezeigte Ausstellung bringt dem Besucher eine außergewöhnliche Architekturwelt eines Architektur-Utopisten nahe, der Lösungen für aktuelle Fragen der Architektur anbietet, die unverkennbar in der historischen Tradition der Idealstadtentwürfe stehen.
Ausstellung „Auszug“
Ort: Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8, im Foyer des 1. OG
Öffnungszeiten: täglich 10:00 bis 18:00
Dauer: 5. bis 16. Juni 2009
Eröffnung: 4. Juni 2009, 17:00
Festvorträge: Prof. Bernd Rudolf, Dekan der Fakultät Architektur, Prof. Frank R. Werner, Universität Wuppertal
Medienvertreter sind herzlich zum Pressegespräch und Fototermin am 4. Juni 2009, um 13 Uhr in das 1. OG im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8, 99423 Weimar eingeladen. Als Gesprächspartner stehen Ihnen Prof. Grashorn, Prof. Bernd Rudolf, Dekan der Fakultät Architektur, Prof. Frank R. Werner, Universität Wuppertal sowie Dr. Christiane Wolf, Leiterin des Archivs der Moderne zur Verfügung.
Für Rückfragen können Sie sich gern an Dr. Christiane Wolf wenden:
Dr. Christiane Wolf
Bauhaus-Universität Weimar
Leiterin des Archivs der Moderne
Universitätsarchiv und Sammlung für Architektur, Ingenieurbau, Kunst und Design
Bauhausstraße 7b
99423 Weimar
Tel.: +49 3643 583117
E-Mail: archiv-moderne@uni-weimar.de
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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