Lange Zeit lagerten sie unentdeckt unter Gerümpel und alten Möbeln auf einem Dachboden und überstanden so Krieg und Nationalsozialismus: die Bauhaus-Fotoalben. Die Fotoalben wurden von Walter Gropius angeregt und zeigten typische Produkte des Bauhauses zwischen 1921 und 1925 in Weimar. Systematisch sollte so das Schaffen am frühen Bauhaus dokumentiert werden.
Jetzt werden die Fotoalben der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Als Bauhaus-Alben gibt der Verlag der Bauhaus-Universität Weimar die aufwändige Reproduktion heraus. Mit dem ersten Album ist ein außergewöhnlicher Bildband mit viel Liebe zum Detail entstanden. Die einzelnen Seiten wurden abfotografiert und so authentisch wie möglich wiedergegeben. An einigen Stellen wirkt die Reproduktion tatsächlich so echt, dass manchen Betrachter das Gefühl beschleichen mag, das original aufgeklebte Foto vor sich zu haben. Die Produkt-Fotos, von denen über zwei Drittel noch nie zu sehen waren, sind mit fachkundigen Einführungen und Objektbeschreibungen versehen. Die Begleittexte in Deutsch und Englisch sowie die hochwertige Verarbeitung machen die Bauhaus-Alben zu echten Sammlerstücken – nicht nur für Kunstgeschichtler und Bauhaus-Fans.
Aufgrund der Materialfülle werden die Alben in vier Bänden herausgegeben. Der erste Band bildet den Auftakt einer Reihe, die wertvolle Einblicke das künstlerische Schaffen am Staatlichen Bauhaus in Weimar gibt. Der Band widmet sich der Vorlehre, von Gropius als „Schlagader der Bauhausarbeit“ bezeichnet, sowie den Arbeiten aus der Tischlerei, der Drechslerei und der Holzbildhauerei. Band Zwei wird die Arbeiten der Weberei, Buchbinderei, Wandmalerei, Glasmalerei und Bildhauerei, der dritte Band die Metallwerkstatt- und die Töpfereiprodukte und der vierte Band das Haus Am Horn, die Bauhausausstellung von 1923 sowie Bühnenbild und Architektur zeigen.
Band Eins der Bauhaus-Alben erscheint in einer Auflage von 800 Stück und ist für 49,00 Euro beim Universitätsverlag der Bauhaus-Universität oder im Buchhandel erhältlich.
Präsentation
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23. November 2006, 17 Uhr,
Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar, Oberlichtsaal,
Geschwister-Scholl-Straße 8, 99423 Weimar
Prof. Gerd Zimmermann, Rektor der Bauhaus-Universität,
Prof. Klaus-Jürgen Winkler, Herausgeber und
Dr. Annemarie Jaeggi, Direktorin des Bauhaus-Archivs in Berlin sowie
Dr. Heidemarie Schirmer, Leiterin des Verlags der Bauhaus-Universität
präsentieren im Oberlichtsaal den Bildband der Öffentlichkeit. An diesem Abend wird das Buch zum Vorzugspreis für 42 Euro erhältlich sein.
Pressegespräch
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23. November 2006, 15.30 Uhr,
Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar, Raum 023
Geschwister-Scholl-Straße 8, 99423 Weimar
Medienvertretern möchten wir die Gelegenheit geben, das Bauhaus-Album vorab kennenzulernen. Wir laden Sie herzlich zum Pressegespräch ein mit dem Herausgeber, Prof. Klaus-Jürgen Winkler, und der Verlagsleiterin, Dr. Heidemarie Schirmer. Zu diesem Termin können Sie die originalen Bauhaus-Fotoalben einsehen und selbstverständlich Foto- und Filmaufnahmen davon machen.
Geschichtlicher Hintergrund
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Die Geschichte der Bauhaus-Alben ist ebenso ungewöhnlich wie spannend. Im November 1921 forderte Walter Gropius seine Mitarbeiter am Bauhaus in Weimar dazu auf, »von allen den Arbeiten und Erzeugnissen, die typisch für unsere Arbeit sind und eine gute Qualität besitzen«, ein Fotoarchiv anzulegen. Das war der Auftakt zu den Bauhaus-Fotoalben, die die Produkte der Werkstätten aus den Jahren von 1919 bis 1925 eindrucksvoll dokumentieren. Gropius konnte damals nicht ahnen, dass damit die Grundlage für wissenschaftliche Forschungen zum Bauhaus aus der Zeit zwischen 1919 und 1925 gelegt wurde.
1925 beendete das Bauhaus seine Tätigkeit in Weimar. Beim Umzug des Bauhauses nach Dessau blieben die Alben aus ungeklärten Gründen in Weimar zurück. Unbeachtet überdauerte das im Bodenraum des Werkstattgebäudes abgelegte Material die Zeit unter Otto Bartning, Paul Schultze-Naumburg, Rudolf Rogler und seit 1942 auch die der Handwerkerschule. Eine Entdeckung durch die Nationalsozialisten hätte möglicherweise zu seiner Vernichtung geführt.
Erst bei einer 1954 oder 1955 angeordneten Brandschutz-Beräumung des Dachbodens im heutigen Van-de-Velde-Bau kamen die Alben unter einem Berg Gerümpel, kaputter Möbel und alter Zeitungen zum Vorschein. Der damalige Assistent Karl-Heinz Hüter versuchte, die Fotos ohne stärkere Eingriffe wieder benutzbar zu machen. Ursprünglich klebten unter allen Abbildungen Beschriftungen auf schmalen Streifen dünnen Durchschlagpapiers, die teilweise zerrissen waren oder fehlten. Für einen Teil loser Fotos, die die Hauptbände ergänzten, legte Hüter neue Alben, so genannte Ergänzungsbände, an, die handschriftliche Bezeichnungen erhielten. Ende der 50er-Jahre konnte der Kunsthistoriker Hans Maria Wingler für seine große Publikation über das Bauhaus erstmals 50 Fotos auswählen und veröffentlichen. In der Folge ist ca. ein Drittel der Fotos publiziert worden.
Bauhaus-Alben 1
Vorkurs, Tischlerei, Drechslerei, Holzbildhauerei
Hrsg. von Klaus-Jürgen Winkler
in deutscher und englischer Sprache
Format: 29,6 x 21 cm, Hardcover, 252 Seiten
ISBN 10: 3-86068-288-1
Preis: 49,00 Euro
Für Fragen steht Ihnen der Universitätsverlag zur Verfügung. Gern senden wir Ihnen ein Rezensionsexemplar zu:
Bauhaus-Universität Weimar
Universitätsverlag
Dr. Heidemarie Schirmer
Telefon: (03643) 581150
E-Mail: verlag@uni-weimar.de
www.uni-weimar.de
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
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Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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