Bis heute haben sich große Teile der in den Bauhaus-Jahren (1919 bis 1925) erworbenen Bücher und Zeitschriften in den Beständen der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar erhalten und spiegeln in einmaliger Weise die Geisteshaltung und Denktraditionen der Bauhäusler wider. Die Anfang September erscheinende Publikation „Die Bauhaus-Bibliothek – Versuch einer Rekonstruktion“, herausgegeben von Frank Simon-Ritz und Michael Siebenbrodt, dokumentiert die Altbestände erstmals systematisch. Drei inhaltliche Aufsätze von Karl Schawelka, Justus H. Ulbricht und Michael Siebenbrodt untersuchen die 147 überlieferten Titel unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten.
„Das wichtigste Hilfsmittel für die Erschließung waren die Inventarisierungsstempel, mit denen die Bücher- und Zeitschriften damals gekennzeichnet wurden“, erläutert Dr. Frank Simon-Ritz, Direktor der Universitätsbibliothek. „Verwendet wurden dafür Stempel mit den weltbekannten Bauhaus-Signets von Karl Peter Röhl und Oskar Schlemmer.“ Sowohl einzelne Bücher als auch Ankäufe in bestimmten Sachgruppen erzählen dabei aufschlussreiche Geschichten und machen Schwerpunkte des Bauhauses deutlich. Interessant sind etwa die Neuerwerbungen in der Sachgruppe Kulturgeschichte. Angekauft wurden beispielsweise Bände aus der Schriftenreihe „Kulturen der Erde“, deren Themenspektrum vom Inkareich in Peru über Sakralkulte Afrikas bis zu den Indianern Nordamerikas reichte. „Die Programmatik dieser Schriftenreihe lässt Rückschlüsse auf die Interessen der Weimarer Bauhäusler zu“, stellt Simon-Ritz fest. Sie war gegen „geistigen Darwinismus“ gerichtet, so der Herausgeber Ernst Fuhrmann, und sollte ein Bild davon zeichnen, „was der Mensch auf der Erde gekonnt hat“.
Der historische Bibliotheksbestand zeigt auch, wie das Bauhaus sich im kunst- und kulturpolitischen Diskurs der Zeit positionierte. So wurden wichtige Publikationen des Arbeitsrates für die Kunst angekauft, der im Winter 1918/19 gegründet wurde und dessen Vorsitzender Walter Gropius war. Auch die eigene, also die Bauhaus-Publizistik, spielt in der Sammlung eine Rolle. Zwei wertvolle Originalausgaben der Reihe „Bauhaus-Bücher“ befinden sich in den Beständen, nämlich „Internationale Architektur“ von Walter Gropius und „Neue Arbeiten der Bauhaus-Werkstätten“.
Der Wert der Bauhaus-Bibliothek als Ausstellungs- und Forschungsobjekt erhöht sich durch Exlibris, persönliche Notizen und Handeinbände aus der Buchbinderwerkstatt von Otto Dorfner. Seit 2006 bemüht sich die Universitätsbibliothek um die Restaurierung und Konservierung dieser einzigartigen Sammlung und wird dabei vom Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar finanziell unterstützt. In den Räumen der Bibliothek (Steubenstr. 6, 1. Obergeschoss) wird ab dem 7. September eine kleine Vitrinenausstellung gezeigt, in der Abbildungen aus dem Buch sowie Reprints von Büchern aus der Bauhaus-Bibliothek präsentiert werden.
Die Bauhaus-Bibliothek – Versuch einer Rekonstruktion
Herausgegeben von Michael Siebenbrodt und Frank Simon-Ritz
Format: 17 x 24,7 cm
Klappenbroschur 188 Seiten
ISBN: 978-3-86068-377-4
Preis: 19,80 €
Bestellt werden kann das Buch per E-Mail über den Verlag der Bauhaus-Universität Weimar: verlag@uni-weimar.de
oder über den Buchhandel.
Öffentliche Buchpräsentation unter Anwesenheit der Herausgeber
7. September 2009, 17 Uhr
Oberlichtsaal im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar,
Geschwister-Scholl-Str. 8, 99423 Weimar
Für Rückfragen können Sie sich jederzeit gern an die Leiterin des Verlags der Bauhaus-Universität Weimar, Dr. Heidemarie Schirmer, wenden:
Verlag der Bauhaus-Universität Weimar
Leiterin Dr. Heidemarie Schirmer
Tel.: +49 3643 581150
E-Mail: heidemarie.schirmer@uni-weimar.de
www.uni-weimar.de/cms/universitaet/zentrale-einrichtungen/universitaetsverlag.html
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
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Pressesprecherin
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