Vom 20. April bis zum 22. April 2006 findet die Tagung „Politische Zoologie“ der Forschungsgruppe „Das Leben schreiben. Medientechnologie und die Wissenschaften vom Leben (1800-1900)“ im Festsaal des Goethehauses in Weimar statt. Die Tagung wird in Zusammenarbeit mit der Gerd-Bucerius-Professur für Geschichte und Theorie der Kulturtechniken an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität veranstaltet. Am 20. April 2006 um 10.00 Uhr wird die Tagung durch Prof. Dr. Joseph Vogl, Prof. Dr. Bernhard Siegert und Dr. Anne von der Heiden eröffnet.
Die Tagung lädt zu einer interdisziplinären und kontroversen Diskussion über die verschiedenen Ausprägungen einer „Politischen Zoologie“ ein. Ausgegangen wird von der Hypothese, dass das Wissen von den Tieren an der Entwicklung und Veränderung von politischem Ordnungswissen beteiligt war und ist. In der Entwicklungsgeschichte des politischen Denkens markieren die Ausgrenzungen der Tiere aus der politischen Ordnung immer zugleich ihren Einschluss. Das verrät bereits die Definition des Menschen als „zoon politikon“ oder „animal civile“. So ist das Tier nicht nur Teil politischer Ikonographie und Repräsentation, sondern auch politischer Akteur im Rahmen einer phantastischen Zoologie.
Vier Zugangswege werden zur Tagung angeboten und diskutiert. Das Thema „Symbolische Operationen“ widmet sich der Repräsentationsfähigkeit der Tiere im Rahmen einer politischen Symbolik. Es nimmt Tiere in den Blick, die politische Ikonographien speisen. Der zweite Bereich „Artenlehre“ beschäftigt sich mit Ordnungssystemen und Klassifikationen für politische Tiere. Folgende Fragestelllungen werden aufgeworfen: Wo findet die Grenzziehung zwischen Mensch und Tier statt? Welche Definitionen des Humanen folgen daraus? Der dritte Bereich „Animals in Mission“ untersucht die Techniken und Praktiken, die sich mit den Tieren verbinden und sie zu Funktionsträgern machen. Das betrifft Nutztiere sowie Tiere, die zur Ausspähung im Krieg oder für Forschungszwecke eingesetzt werden. Der letzte Bereich „Kulturelle Praxis und politische Form“ wählt eine diachrone Perspektive auf die Parallelen und Verschränkungen von Tierwissen und politischem Wissen. Aufgezeigt werden soll, welche Verfahren der Zähmung, Züchtung und Domestizierung und welche Charakterisierungen der Wildnis die kulturelle Praxis bestimmen.
Zur Tagung sprechen u.a. Friedrich Balke, Köln, Thomas Macho, Berlin, Manfred Schneider, Bochum, Marianne Schuller, Hamburg, und Joseph Vogl, Berlin.
Die Nachwuchsforschergruppe „Das Leben schreiben“ wurde 2001 an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität gegründet. Die Arbeit der Forschungsgruppe setzt sich zum Ziel, das Wissen vom Leben mit spezifischen historisch situierten Praktiken, Experimentalsystemen, Sprachstrukturen, Schrift- und Bildtechniken ins Verhältnis zu setzen. Im Fokus der Forschungen stehen dabei die diskursiven und medialen Produktionsbedingungen biologischer Wissensformationen im 19. Jahrhundert sowie die aus ihnen resultierenden symbolischen Ordnungen und soziopolitischen Effekte. Zur Arbeit der Forschungsgruppe gehören sowohl regelmäßige Lehrveranstaltungen, Kolloquien und Workshops an der Fakultät Medien als auch die Präsentation der Forschungsergebnisse in Publikationen und auf internationalen Tagungen.
Das Tagungsprogramm und weitere Informationen zur Forschungsgruppe sind unter www.daslebenschreiben.de zu finden.
Kontakt:
Forschungsgruppe „Das Leben schreiben. Medientechnologie und die Wissenschaften vom Leben (1800-1900)“
Dr. Anne von der Heiden
Helmholtzstraße 15
99425 Weimar
Tel.: +49 (0) 3643/5839-00/-07
Fax: +49 (0) 3643/583901
E-Mail: anne.vonderheiden@medien.uni-weimar.de
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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