Das 1989 beim Internationalen Leipziger Dokumentarfilmfestival gezeigte Programm gibt spannendes Zeugnis von Auf- und Umbruch der Vorwendezeit. Die Aufbruch-Filme sind Teil des Sonderprogramms Film-Wende | Wende-Filme des Filmfests im Kunstfest.
Seit 1961 war es der HFF möglich, Filme von Studierenden auf dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK) zu zeigen. Ob Film-Übung, Hauptprüfungs- oder Diplomfilm, die HFF-Sonderveranstaltungen gewährten oft eigenwillige Einblicke in ein Land namens Deutsche Demokratische Republik. Mit dem Eintreten des damaligen Rektors für Glasnost und Perestroika wurden die Vorführungen des Hochschulprogramms bereits ab 1986 zu einem gefragten Festival-Ereignis. Das Kunstfest in Kooperation mit dem Bauhaus Film-Institut Weimar und der HFF führt das 1989 in Leipzig gezeigte Programm erstmals wieder auf. Die Filme dokumentieren eindrucksvoll die Auf- und Umbruchstimmung zu Wendezeiten.
Das Programm umfasst neun Filme von Studierenden der HFF, gedreht auf Video und 16mm. Gezeigt werden die Beiträge:
„Aufbruch 89 – Dresden“ (Thomas Rist, Katja Hofmann, Volker Langhoff, René Jung, Sabine Wittig, Thomas Eichberg, 61:30 Min.)
„Es lebe die R... (Leipzig im Herbst)“ (Jörn Zielke)
„10 Tage im Oktober“ (Thomas Frick, 15:20 Min.)
„Blühender Garten im märkischen Sand“ (Henry Köhler, 20 Min.)
„Jaja...neenee...“ (Thomas Frick, 8:23 Min.)
„Jenseits von Klein Wanzleben“ (Andreas Dresen, 40:55 Min.)
„Makulatur 7/10/89“ (Kerstin Süske, 22 Min.) und
„Tschhinson – Freundschaft“ (Henry Köhler, 29:30 Min.)
Im Anschluss diskutieren zwei hochrangige Filmhochschul-Professoren und drei ehemalige Studenten der HFF über die Funktionen und Potenziale des Dokumentarischen in Zeiten des Umbruchs. Die Podiumsteilnehmer sind Lothar Bisky, der damalige Rektor der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), Dieter Wiedemann, der heutige Präsident der Potsdamer HFF mit Wolfgang Kissel, Direktor des Bauhaus Film-Instituts und zu DDR-Zeiten DAAD-Stipendiat an der HFF, sowie Thomas Frick, seinerzeit Regie-Student, und Frank Sputh, der an der HFF das Fach Kamera studierte.
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