In dem deutschlandweit einzigartigen Gebäude findet zukünftig Forschung zu Themenfeldern statt, die hochaktuell und von zentraler Bedeutung für unsere Informationsgesellschaft sind. Dazu gehören die Schwerpunkte Informationssuche und Wissensverarbeitung, Digital Engineering, Technologie und Gesellschaft sowie Sicherheit und Vertrauen. Ende August wurde für das Digital Bauhaus Lab in Weimar offiziell der Grundstein gelegt.
Berühmte US-amerikanischer Labore wie das MIT Media Lab in Cambridge/Massachusetts inspirierten die Planungen für das Digital Bauhaus Lab, in das ab 2013 zehn Labore auf vier Etagen einziehen. Ein Interface-Entwicklungslabor und ein Visual-Analytics-Labor bilden beispielsweise eine ideale Symbiose für die Hard- und Software-Entwicklung moderner Benutzungsschnittstellen. Im Erdgeschoss steht die soziale Interaktion in öffentlichen Räumen im Mittelpunkt und damit der Mensch selbst als Untersuchungsgegenstand. Zudem ermöglicht das Digital Bauhaus Lab sowohl High-Performance-Computing für Simulationsaufgaben des Bauingenieurwesens als auch die Verarbeitung extrem großer Datenmengen, wie sie bei der Analyse des World Wide Web auftreten.
Auch ein Multi-User 3D-Display zieht ins Digital Bauhaus Lab ein. Es unterstützt Informatiker und Bauingenieure in ihrer Zusammenarbeit auf einer „Virtuellen Baustelle“ und eignet sich insbesondere für die Visualisierung komplexer räumlicher Simulationen. Ausgestattet mit einer ca. fünf Meter mal drei Meter großen und hoch aufgelösten 3D-Projektion erlaubt es die gleichzeitige Interaktion von bis zu sechs Personen. Zehn Trackingkameras erfassen Kopfbewegungen der Nutzer – dadurch erscheint für jede Position das dargestellte Szenario perspektivisch korrekt in 3D. Alle Benutzerinnen und Benutzer können sich somit unabhängig frei im Raum bewegen, auf Objekte zeigen und um sie herumgehen. Das Multi-User 3D-Display ist eines von sechs geplanten Forschungsgroßgeräten im Digital Bauhaus Lab und bisher das einzige seiner Art weltweit.
Vor allem die Studierenden der Bachelor-Studiengänge „Bauingenieurwesen“ und „Medieninformatik“ sowie der Master-Studiengänge „Bauingenieurwesen“ und „Computer Science and Media“ profitieren von der technologisch zukunftsweisenden Ausstattung der neuen Labore. Praxisnah und projektorientiert arbeiten die angehenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in dem interdisziplinären „Zukunftslabor“, wie der Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, das Digital Bauhaus Lab anlässlich der Grundsteinlegung bezeichnete.
Das Digital Bauhaus Lab entsteht auf dem Universitätscampus in unmittelbarer Nähe zu allen Fakultäten der Bauhaus-Universität Weimar. Architektonisch bietet das Gebäude mit einer Nutzfläche von 560 m² ein Höchstmaß an Flexibilität: vier Geschosse mit fast quadratischem Grundriss und freitragenden Decken lassen eine individuelle Planung sowie einfache Änderungen der Raumaufteilung zu. Die Bausumme liegt bei 7,65 Millionen Euro, finanziert jeweils zur Hälfte aus Bundesmitteln und Mitteln des Freistaats Thüringen. Für eine Förderung des Forschungsbaus sprachen sich sowohl die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz, die Deutsche Forschungsgemeinschaft als auch das Land Thüringen aus und kamen jeweils zu der Einschätzung, dass es im Digital Bauhaus Lab um herausragende wissenschaftliche Qualität von nationaler Bedeutung geht, die eine umfassende Förderung verdient.
Der Anspruch des Digital Bauhaus Labs, sich forschend den technologischen, künstlerischen, wissenschaftlichen und sozialen Herausforderungen der Wissens- und Informationsgesellschaft zu widmen, entspricht dem interdisziplinären Ansatz der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar: Die Absolventinnen und Absolventen der acht Bachelor- und Masterstudiengänge sind kreative und wissenschaftlich arbeitende Medienschaffende und haben ausgezeichnete berufliche Perspektiven.
Weitere Informationen zum Digital Bauhaus Lab sowie zu den Informatik-Studiengängen der Fakultät Medien sind im Internet erhältlich: www.uni-weimar.de/medieninformatik.
Bewerbungsfrist für den Bachelor Medieninformatik oder den Master Computer Science and Media ist jeweils der 30. September 2012.
Auskünfte erteilen auch gern folgende Professoren:
Prof. Dr. Benno Stein, Professur Content Management und Web-Technologien
Sprecher des Digital Bauhaus Labs
E-Mail: benno.stein@uni-weimar.de
Tel.: +49 (0) 36 43/58 37 10
Prof. Dr. Bernd Fröhlich, Professur Systeme der Virtuellen Realität
Studiengangsleiter Medieninformatik/Computer Science and Media
E-Mail: bernd.froehlich@uni-weimar.de
Tel.: +49 (0) 36 43/58 37 32
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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