Die Zahl ist alarmierend: Mehrere tausend Kirchen müssen, so schätzen Experten, in den nächsten Jahren in Deutschland aufgegeben werden. Es drohen Umwidmung, Verfall oder sogar Abriss von zum Teil historischen Gebäuden. Noch fehlt es in den Kirchen an schlüssigen Konzepten zur Rettung bedrohter Gotteshäuser.
Auf dem Evangelischen Hochschuldialog Ende Februar in Weimar zeigte sich, dass der Verlust ihrer Kirche für viele Menschen - ob Kirchgänger oder nicht - ein emotional besetztes Thema ist. Die Ergebnisse der bisher bundesweit größten Tagung zu diesem Thema hat die Evangelische Akademikerschaft jetzt in einer Dokumentation veröffentlicht.
Der vorliegende Band dokumentiert Referate und Wortbeiträge der dreitägigen Tagung. Über 250 Teilnehmer diskutierten an der Bauhaus-Universität mit Experten aus Kirche und Gesellschaft über mögliche Wege zur Rettung der Kirchen und damit eines kulturellen Erbes. Die zahlreichen Aspekte und Impulse, u.a. aus fünf Arbeitsgruppen, wurden in einem „Weimarer Votum“ gebündelt. Darin plädieren die Experten für einen Erhalt der Kirchen und deren Erweiterte Nutzung. Gegenüber diesem "Modell mit Zukunft" könne die Umnutzung und der Abriss von Gotteshäusern nur das allerletzte Mittel im Sinne einer „ultima ratio“ sein, heißt es in der Erklärung.
Wie dieser Weg in die Zukunft aussehen kann, dokumentiert der Band auf über 272 Seiten. In den Blickpunkt rücken dabei nicht nur theologische und historische Aspekte, sondern auch architektonische und städtebauliche sowie soziologische und gesamtgesellschaftliche Gesichtspunkte. Beispiele zeigen, dass die Interessen von Kirchengemeinden, Kommunen und anderen Gruppierungen nicht immer deckungsgleich sind. Aber erste Erfahrungen verdeutlichen auch: Durch offen geführte Entscheidungsprozesse können kreative Lösungen gefunden werden.
„Es gilt, unseren Kirchengebäuden eine Zukunft zu sichern. Dazu bedarf es gedanklich wie praktisch ungewöhnlicher Initiativen“, fordern denn auch die Verfasser des Weimarer Votums: „Ein grundlegender Wandel des öffentlichen Bewusstsein ist unerlässlich.
Die Tagung in Weimar wurde von der Evangelischen Akademikerschaft in Deutschland und der Fakultät Architektur der Bauhaus-Universität Weimar veranstaltet und fand im Rahmen der Evangelischen Hochschuldialoge statt. Die Dialogreihe ist eine Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland mit dem Ziel, regelmäßig aktuelle gesellschaftliche Themen zu diskutieren. Evangelische Akademikerschaft in Deutschl Evangelische Akademikerschaft in Deutschland Arbeitskreis „Kirchen öffnen und erhalten“.
KELLER, Manfred/VOGEL, Kerstin (Hg.)(2008): Erweiterte Nutzung von Kirchen - Modell mit Zukunft. Bd. 3 der Reihe Evangelische Hochschuldialoge. Schriftenreihe der Ev. Akademikerschaft in Deutschland und der Ev. StudentInnengemeinde. Münster u.a.: Lit Verlag, ISBN 3825813894, 272 S., 24,90 Euro.
Ansprechpartner
Evangelische Akademikerschaft in Deutschland
Manfred Keller, Vorsitzender Arbeitskreis „Kirchen öffnen und erhalten“
Telefon 0234 / 43 05 05 hochschuldialog@t-online.de
www.evangelische-akademiker.de
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
Wechsel zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Ansicht
Kontrastansicht aktiv
Kontrastansicht nicht aktiv
Wechsel der Hintergrundfarbe von Weiß zu Schwarz
Darkmode aktiv
Darkmode nicht aktiv
Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
Feedback aktiv
Feedback nicht aktiv
Beendet Animationen auf der Website
Animationen aktiv
Animationen nicht aktiv