Frau Peisker, die Firmenkontaktmesse feiert ihren 10. Geburtstag. Was erwartet uns?
Das Rahmenprogramm ist in diesem Jahr umfangreicher als je zuvor. Wir haben versucht, alle Fragen zum Studienabschluss zu klären. Die Formate reichen von Vorträgen zur Künstlersozialkasse bis hin zu Informationen zur Selbstständigkeit. Es gibt ein Bewerbungsfotoshooting, sowie ein Job-Speed-Dating speziell für die kreativen Bereiche. Außerdem sind die Unternehmensanfragen so hoch, dass wir zum ersten Mal Ausstellern absagen müssen.
Wie hat sich die Messe in den vergangenen Jahren entwickelt?
2007 sind wir als erste Firmenkontaktemesse thüringenweit mit 30 Unternehmen gestartet. Unser Fokus lag zunächst auf dem Bauwesen. Die Kultur- und Kreativbranche hat das Format erst später für sich entdeckt. Die Ausstellerzahl haben wir bis heute verdoppelt. An den 60 Ständen sind jetzt Verlage und Architekturbüros immer wieder vertreten.
Haben Sie eine besondere Erfolgsgeschichte im Hinterkopf?
Sogar mehrere: Seit einigen Jahren präsentieren an 50 Prozent der Messestände ehemalige Studierende ihre aktuellen Arbeitgeber. Vorher waren es Personalverantwortliche oder die Geschäftsleitung. Das ist sehr gut. Wenn jemand den Weg schon gegangen ist, findet sich leicht ein Einstieg in ein Gespräch.
Was raten Sie allen Interessierten zur Vorbereitung auf den Karrieretag?
Schauen Sie sich als erstes die Ausstellerliste an: Sind potentielle Arbeitgeber für mich vertreten? Wenn ja, checken Sie deren Karriere-Website und beantworten Sie sich folgenden Fragen:
Wen sucht das Unternehmen?
Gibt es Projekte, an die ich anknüpfen kann?
Passt mein Profil zum Unternehmen und anders herum?
Vorbereitet auf die Messe zu gehen, ist sehr wichtig. Nur so entstehen gute Gespräche, die für beide Seiten einen Mehrwert bieten. Bereits anhand der gestellten Fragen kann Ihr Gegenüber einschätzen, ob Sie in das Unternehmen passen.
Empfehlen Sie einen Dresscode?
Ich sah schon den einen oder anderen Hosenanzug auf der Messe. Das scheint mir etwas überengagiert. Unsere Veranstaltung hat einen informativen Charakter. Aus einem anregenden Gespräch ergibt sich dann meistens ein weiterer Termin im Unternehmen.
Selbst im Vorstellungsgespräch ist der Dresscode nicht mehr so streng. Ich empfehle, vorab einen Blick auf die Mitarbeiterfotos auf der jeweiligen Website zu werfen. Deren Stil gibt Orientierung zur Kleiderordnung.
Im Startup mit einem Anzug aufzuschlagen, kann sogar kontraproduktiv sein. Fühlt man sich wohl, hat man die besten Chancen. Verkleiden geht gar nicht. Wenn ich in hohen Hacken nicht laufen kann, gehen saubere Sneaker genauso gut.
Ich will den perfekten Karrierestart. An was sollte ich schon früh im Studium denken?
Stellen Sie sich ab dem zweiten, spätestens dritten, Semester selbst folgende Fragen zu Ihren beruflichen Zielen:
Was sind meine Interessen?
Welches berufliche Umfeld wünsche ich mir?
Welches Wissen habe ich bisher erworben?
Dann zeichnet sich meist eine Idee davon ab, welcher Weg der Richtige sein könnte. Fehlen noch Qualifikationen für dieses Berufsbild, sollten sie bis zum Abschluss aufgeholt werden.
Den Freiraum, gerade hier in Weimar, gilt es zu nutzen, sei es in Projekten, Workshops des Careers Service oder Praktika, um dann festzustellen, ob der angestrebte Bereich wirklich zu einem passt. Sich auszuprobieren ist das A und O! Wer spätere Umwege vermeiden möchte, macht das bereits im Studium.
Wie wichtig sind Netzwerke?
Netzwerke sollten Sie unbedingt so früh wie möglich knüpfen, etwa mit Kontakten aus Projekten, von der Firmenkontaktmesse und aus Praktika oder studentischen Nebentätigkeiten. Das erleichtert den Berufseinstieg ungemein. Wer auf Jobsuche ist, sollte immer sein Netzwerk abfragen. So funktioniert oft ein nahtloser Übergang vom Studium in den ersten Job.
Zur Orientierung vermittle ich auch gern ein »Job Shadowing«. Dabei kann man einem von weltweit 30 Mentoren aus unserem Alumni-Netzwerk im Arbeitsalltag über die Schulter schauen, zum Beispiel einem Videojournalisten von Angela Merkel im Bundespresseamt.
Einige Studierende umtreiben öfter Selbstzweifel und Unsicherheiten. Was raten Sie denen?
Der Karrieretag ist definitiv eine Chance, über den eigenen Schatten zu springen und sein Selbstvertrauen zu stärken. Zu erkennen, dass es Firmen gibt, die explizit an Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar interessiert sind, hilft dabei sehr und führt oft zur Einsicht: »Puhh, ich habe doch nicht das Falsche studiert!«
In unseren 7-Minuten-Job-Speed-Datings ist die Chance auf kurze erfolgreiche Gespräche sehr hoch.
Wer dennoch den Überblick bei der Selbsteinschätzung verliert – »Hilfe, ich bin fertig mit dem Studium, habe soviel gemacht, weiß nicht was ich will, was ich kann ...« – kommt am besten zu mir! In individuellen Sitzungen erstelle ich einen Talentkompass, eine Art Bestandsaufnahme zu Interessen, Qualifikationen und persönlichen Zielen.
Wie stehen die Sterne aktuell für Absolventinnen und Absolventen der Bauhaus-Universität Weimar?
Positiv für unsere Studierenden erweisen sich die aktuellen Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt, die den Fokus weg von den klassischen Berufsbildern hin zu Allround-Talenten legen.
In fast allen Branchen werden Generalisten gesucht. Dabei sind diejenigen, die das Projektstudium und die Ausbildung an der Bauhaus-Universität Weimar genießen klar im Vorteil. Man hat sich ausprobiert und ist dadurch so breit aufgestellt, dass das Profil für viele Firmen interessant ist. Unsere Alumni können gleichzeitig mit ganz verschiedenen Aufgabenstellungen betraut werden. Beispielsweise hat sich ein Medienwissenschaftler bei Filmproduktionen engagiert, redaktionell gearbeitet und kennt sich mit Kommunikationsstrategien aus.
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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