Prof. Seible ist mit einem der diesjährigen Alexander-von-Humboldt-Forschungspreise ausgezeichnet worden. Der Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ist eine der höchsten Auszeichnungen, die ausländische Wissenschaftler in Deutschland für ihr wissenschaftliches Lebenswerk erhalten können.
Die Preisträger sind dazu eingeladen, ihre Forschung an einer Deutschen Universität fortzusetzen und zu vertiefen. Prof. Seible beabsichtigt, in Deutschland fundamentale Entwurfskonzepte für Extrembelastungen von Bauwerken zu entwickeln. Diese Belastungsfälle umfassen Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis, Hurrikane etc. oder terroristische Anschläge wie Explosionen oder Aufpralllasten. Seine Gastuniversität in Deutschland wird die Bauhaus-Universität Weimar sein.
“Zur Zeit entwerfen wir unsere Gebäude und Brücken noch auf eine sequenzielle Art und Weise – zuerst für Eigengewicht und Nutzlasten, dann für Windbelastung und schließlich für beispielsweise die Erdbebenbelastung. Für jeden Lastfall werden zusätzliche Tragelemente eingeführt oder bestehende verstärkt. Seit neuestem kommen noch Verstärkungen für Explosionslasten hinzu“, erläutert Prof. Seible. “Ich würde gerne fundamentale Entwurfskonzepte entwickeln, die alle Lasten, insbesondere die Extrembelastungen, von Anfang an berücksichtigen”.
Prof. Seible beruft sich in seiner Forschung auf umfassende Thesen im Bauwesen, wie die These “Form follows Function”, die von Walter Gropius (1883-1969) entwickelt wurde. Seible will ähnliche Thesen und Entwurfsvorgänge für Extrembelastungen von Bauwerken entwickeln. Es ist also kein Zufall, dass das Bauhaus in Weimar, an dem Gropius von 1919 bis 1927 tätig war, der Ausgangsort seiner Studien in Deutschland sein wird. Prof. Seibles Gastgeber und Prorektor für Forschung an der Bauhaus-Universität Prof. Karl Beucke führt aus: “Sein Projekt wird aktuelle Forschungsarbeiten, die im Rahmen des DFG Sonderforschungsbereichs ‘Werkstoffe und Konstruktionen für die Revitalisierung von Bauwerken’ an der Fakultät Bauingenieurwesen der Bauhaus-Universität Weimar begonnen wurden, hervorragend ergänzen. Wir erwarten, dass ganzheitliche Entwurfsansätze für die Auslegung von Bauwerken gegen extreme Lasten nicht nur zu verbesserten Konzepten für neue Bauten führen werden, sondern auch zur Verbesserung von Ertüchtigungskonzepten für bestehende Bauten”. Diese Arbeiten sind von großem Interesse auch für die deutsche Bauindustrie, mit der enge Kooperationen vorgesehen sind.
Prof. Seibles Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Erdbebensicherung von Bauten, ihrer Verstärkung gegen Explosionslasten, und der Einführung neuer Materialien im Konstruktiven Ingenieurbau sind weltweit richtungsweisend. Hier sind vor allem die Entwicklungen in der Verifikation von komplexen nichtlinearen Berechnungsmodellen durch Großversuche zu erwähnen. Die Powell Laboratories in San Diego, von Prof. Seible 1986 gegründet, sind inzwischen die größten Versuchsanstalten der Welt.
Prof. Seible hat den Titel ‘Distinguished Professor’ an der UCSD, und ist “Eric and Johanna Reissner-Professor of Applied Mechanics and Structural Engineering”. Prof. Seible wurde 1999 in die ‘National Academy of Engineering’ aufgenommen und ist der Vorsitzende des ‘California Department of Transportation (Caltrans) Seismic Advisory Board’. Sein Studium im Bauingenieurwesen hat Prof. Seible mit dem Diplomingenieur an der Universität Stuttgart begonnenen, mit dem Master of Science and der University of Calgary in Canada fortgesetzt, und mit der Promotion an der University of California, Berkeley in den USA abgeschlossen.
Die 1953 gegründete Alexander-von-Humboldt-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung der internationalen Forschungskooperation, errichtet von der Bundesrepublik Deutschland. Jedes Jahr vergibt sie bis zu 100 Forschungspreise.
Weitere Informationen:
www.jacobsschool.ucsd.edu
www.humboldt-foundation.de
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
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Mitarbeiterin Medienarbeit
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E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
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