Weimar ist Filmstadt seit fast 100 Jahren - und ein Drehort mit vielen Facetten: Kleinstadt-Kulisse, historischer Schauplatz oder verstecktes Motiv, Handlungsträger oder Modell für einen Studio-Nachbau. Im Sommer 2007 fand die Ausstellung DREHORT: WEIMAR statt, die von Studierenden und Lehrenden der Bauhaus-Universität Weimar konzipiert und realisiert wurde.
Auf der Auswahl der im Rahmen dieses Ausstellungsprojektes vorgestellten studentischen Filme basiert die vorliegende Kompilation.
Seien Sie mit der DVD eingeladen, Weimar mit anderen Augen zu sehen. Entdecken Sie mit unserer Filmauswahl, zusammengestellt durch das Bauhaus Film-Institut, Weimar neu. Wir präsentieren Ihnen Filme Weimarer Studierender und Alumni der Fakultäten Architektur, Gestaltung und Medien der Bauhaus-Universität, die sich mit Stadt und Region als Dreh- oder Produktionsort, als Atelier- oder Studienort in besonderer Weise auseinander gesetzt oder die den Weimarer Filmpreis erhalten haben.
2007 hat die Stadt Weimar zum ersten Mal diesen Preis im Rahmen der MDR-Unicato Awards an Sebastian Helm für den Film DER PETER vergeben. 2008 wurde der in Weimar-West gedrehte Dokumentarfilm HEIMAT IN DER FREMDE von Fabian Gießler ausgezeichnet. Mit diesem Sonderpreis der Stadt Weimar sollen auch künftig studentische Filmschaffende bedacht werden, deren Arbeiten, seien es Spiel-, Dokumentar- oder auch Experimentalfilme, sich dem Geist Weimars verpflichtet fühlen. Dieses galt auch als Kriterium für die vorliegende Auswahl durch das neu gegründete Bauhaus Film-Institut. Das universitätsübergreifende Filminstitut nahm im Mai 2008 seine Arbeit auf und verfolgt das Ziel, gestalterische, wissenschaftliche und ökonomische Kompetenzen im Filmbereich in Theorie und Praxis zu fördern und die Profilbildung der Bauhaus-Universität in einem ihrer Kernbereiche zu unterstützen.
Die Filme
1 Durch das Warten wachsen • Ingo Schiller • 2005 5:05 Min.
2 In der Schillerstraße • Albert Beckmann • 2006 5:30 Min.
3 Der Kubus • Christian Sturm • 2004 1:30 Min.
4 Becoming an Adult living in Weimar • Johannes Starke • 2005 3:53 Min.
5 Jenny sucht Œnen Mann • Jenny Winkelmann • 2006 4:04 Min.
6 Schokolade im Bauch • Lena Libertá • 2007 15:00 Min.
7 Patrouille • Wendy Dettmann • 2008 8:42 Min.
8 Mozartbrot • Erek Kühn • 2005 15:00 Min.
9 Heimat in der Fremde • Fabian Gießler • 2005 17:20 Min.
10 Die Stille • Susann Maria Hempel • 2006 1:02 Min.
11 76 - 108 • Viktor Hoffmann • 2005 3:45 Min.
12 Der Peter • Sebastian Helm • 2005 6:33 Min.
13 Turn your smile on • Sebastian Binder / Marius Böttcher • 2007 5:48 Min.
14 Dream I+II - Leafcutter John • Lars Nagler • 2006 5:45 Min.
Gesamt: 100 Min.
Details
- Durch das Warten wachsen
Ingo Schiller, Fakultät Gestaltung, 05:05 Min.
Die Welt dreht und verändert sich in dieser experimentellen Collage über Zeit und Raum. Mit dem Animationsfilm ³Durch das Warten wachsen² ist dem Filmemacher Ingo Schiller eine wunderbar frische und witzige Darstellung des ewigen Kreislaufes geglückt: Bäume tragen Blätter und vertrocknen, Häuser werden gebaut und stürzen ein, Schnee fällt und schmilzt. Die Welt dreht und verändert sich. Und Haare? Bei Haaren verhält es sich ebenso.
- In der Schillerstrasse
Albert Beckmann, Fakultät Medien, 5:30 Min.
Conchilien, begehrte Sammlerobjekte aus der Natur stehen in einem Laden in der Weimarer Schillerstraße zum Verkauf. Mineralien, südamerikanische Riesenkäfer, Monsterspinnen, aufgespießte Schmetterlinge und Haifischgebisse finden ihre Liebhaber, denn die Mumifizierung überlistet den Tod. Die Besitzerin des eigenartigen Geschäfts lebt in einer Welt aus Faszination und Ekel, Attraktion und Repulsion.
- Der Kubus
Christian Sturm, Fakultät Medien, 1:30 Min.
Was geschah wirklich mit dem Weimarer Kubus im Ilmpark?
- Becoming an Adult living in Weimar
Johannes Starke, Fakultät Medien, 3:53 Min.
Helen kommt aus Dallas. Ihre Mutter arbeitet vorübergehend in Weimar. Das Schließen von neuen Freundschaften fällt ihr schwer. Helen möchte nun endlich erwachsen sein. Mit diesem charmanten Videoreporting-Portrait gewährt uns Johannes Starke einen Einblick in das sehr durchstrukturierte Leben der 14-jährigen Texanerin Helen Reynolds. Anschaulich und selbstsicher legt sie ihren 6-Jahresplan inklusive Bräutigam, Brautkleid und Buket dar.
www.johannes-starke.de
- Jenny sucht Œnen Mann
Jenny Winkelmann, Fakultät Medien, 04:04 Min.
Unterwegs mit laufender Kamera geht Jenny an einem Donnerstag gegen Mittag durch die Weimarer Innenstadt auf Passanten zu und stellt ihnen in aller Öffentlichkeit eine intime Frage. Jenny ist auf der Suche. Sie sucht einen Mann, der sie liebt. Ziemlich wichtig in der heutigen Zeit. Findet sie ihn?
www.jennywinkelmann.com
- Schokolade im Bauch
Lena Liberta, Fakultät Gestaltung/Fakultät Medien, 15 Min.
Bäcker Rose ist stolz auf seinen Schokoladenkuchen. Als ein kleiner Junge seinem besten Produkt nicht den nötigen Respekt entgegenbringt, versucht der Bäcker ihm eins auszuwischen. Die Falle schnappt zu, doch der Konditor glaubt, einen Mord begangen zu haben.
- Patrouille
Wendy Dettmann, Fakultät Medien, 8:42 Min.
Der alte Nachtwächter ist müde. Unerwartete Hilfe erhält er von einem
schlaflosen Mädchen, das mit jugendlicher List und Einfallsreichtum zuerst die Aufgaben und schließlich auch das Amt des Mannes übernimmt. Besonders schön und der Thematik angemessen ist die Scherenschnittästhetik des Films, die die nächtliche Stimmung durch eine radikal monochrome Farbgebung unterstützt.
- Mozartbrot
Erek Kühn, Fakultät Gestaltung, 15 Min.
Mozartbrot ist eine märchenhafte Satire, die den schleichenden Verfall und die Ausrottung von Kunst und Kultur in der Gesellschaft thematisiert, als auch die heutige Situation der Menschen auf dem deutschen Arbeitsmarkt ironisch widerspiegelt.
Wir leben in einer Zeit, in der die Zahlen aller Erwerbslosen statistisch erfasst und addiert werden, und in der die Menschen als Humankapital oder als Ware für einen Euro zum Arbeiten ins Ausland fahren. Jede zumutbare Arbeit scheint gut genug zu sein. Der Wohnort des Bürgers richtet sich nach dessen Arbeitsplatz. Das Wort Heimat weitet sich auf eine andere Dimension aus, denn ganz Europa wird zum Lebensraum, und der moderne Mensch stellt sich darauf ein.
Arbeitssuchende vieler Berufsgruppen richten ihr Leben danach aus und suchen ihr Glück in der Fremde, so auch viele Musiker: denn nicht wenige Orchester und Kapellen wurden hierzulande in den letzten Jahren auf Grund mangelnder staatlicher Unterstützung verkleinert, zusammengeschlossen oder gar aufgelöst.
www.mozartbrot.randlicht.de
- Heimat in der Fremde
Fabian Gießler, Fakultät Medien, 17:00 Min.
Als Kinder kamen sie in ein ihnen fremdes Land bzw. wurden dort geboren: die heute Alten in die Sowjetunion des Hitler-Stalin-Pakts der 30er-Jahre und die heute Jungen in das vereinigte Deutschland. In Russland und Kasachstan waren sie die ³Faschisten², und in Deutschland sind sie die ³Kommunisten². In Russland pflegten die Alten ihr Deutsch, und in Deutschland pflegen die Jungen ihr Russisch. Sie wollen und wollten ihre Heimat, in der sie geboren sind, nicht vergessen. Zerrissenheit, Heimatlosigkeit, Entwurzelung, Heimatsehnsucht - das thematisiert Fabian Gießler in seinem dokumentarischen Kurzfilm ³Heimat in der Fremde².
- Die Stille
Susann Maria Hempel, Fakultät Medien, 1:03 Min.
Ein Experimentalfilm über das gleichnamige Gedicht von Rainer Maria Rilke.
³Ich höre den Klang deiner Stimme, nah und fern zugleich - es ist kein Bild deiner Stimme, sondern etwas Direktes: der Abdruck eines Abdrucks. Es ist die Stimme selbst, die sich im elektrischen Strom abdrückt wie ein Gesicht im weichen Gips. Was sich in der Membran im Telefonhörer abdrückt und schließlich in der Membran des Ohres, ist die Totenmaske der Stimme.²
Bernhard Siegert
- 76-108
Viktor Hoffmann, Fakultät Architektur/Fakultät Medien, 4:40 Min.
³76-108?, die musikalische Satzbezeichnung für Andante - ein bestimmtes Maß, mit offenem Interpretationsrahmen.
- TURN YOUR SMILE ON
Marius Böttcher, Sebastian Binder, Fakultät Medien, 5:48 Min.
Das preisgekröhnte Musikvideo TURN YOUR SMILE ON:
Wie in einer fröhlich-bunten Seifenblase manövriert sich die
FirstClass-Ausgabe einer Boing 747 durch die biedere Welt der Sechziger.
Wolken ziehen vorbei und die Champagnerkorken knallen. Eine Welt der
Maskeraden und des schönen Scheins. Der gesungene Titelsong TURN YOUR SMILE ON der Band Nachtlüx wird dabei wortwörtlich umgesetzt.
www.quent-film.com
- ³DREAM I+II²
Lars Nagler, Fakultät Gestaltung, 5:45 Min.
Musik und Ton:Leafcutter John
³DREAM I+II² is a Musicvideo for two Tracks from London based Musician
Leafcutter John, taken from his great Record ³The Forest and the Sea²: two Dreams, two Aesthetics, one final End.
www.larsnaglerworks.com
Kontakt:
Prof. Wolfgang Kissel
Bauhaus Film-Institut
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhausstraße 15
D-99423 Weimar
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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