Mit dem ersten Preis, der mit 1.000 Euro dotiert ist, wurde Martin Melcher für seine Foto-Arbeit »Trautes Heim« ausgezeichnet. Vertr.-Prof. Michael Markert von der Professur Interface Design, in diesem Jahr federführend für die Preisverleihung verantwortlich, beschrieb die Arbeit in seiner Eröffnungsrede: »Der Raum ist in dieser Arbeit ein prägendes Thema. Martin Melcher stellt in einem Flüchtlingsheim unsere bekannte Perspektive auf Deutschland durch eine Camera Obscura auf den Kopf und verwischt dabei die Grenzen von Innen- und Außenraum.«

»Für meine Arbeit habe ich im Verlauf von sechs Monaten mehrere Räume einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in raumgroße Camera Obscuras verwandelt und fotografiert. Die entstandenen Bilder zeigen die reale Projektion der Umgebung der Unterkunft durch ein kleines Loch mit optischer Linse. Ein Einblick in die inneren und äußeren Zustände einer Flüchtlingsunterkunft«, beschreibt der Künstler seine Arbeit.

Der mit 750 Euro dotierte zweite Preis ging an Marie-Christin Stephan für ihre Publikation »Open Office«, in der sie sich mit der Wechselbeziehung von Inspiration und Räumlichkeit auseinandersetzt. Der Animadok-Film »The Shadows of the Desert« von Jaykrishnan Subramanian wurde mit dem dritten Platz und damit verbunden einem Preisgeld von 500 Euro ausgezeichnet. Der Film beschäftigt sich mit dem traurigen Schicksal moderner Arbeitssklaven in Katar und Dubai.

Ebenfalls wurden die Filmförderpreise des Bauhaus Film-Instituts vergeben an vier Projekte vergeben. Mithilfe der Preisgelder in Höhe von jeweils 500 Euro sollen laufende Vorhaben von Studierenden unterstützt werden, die ohne finanzielle Hilfe nicht oder nur schwer realisierbar wären.

Bereits zum achten Mal stellte die Merkur Bank insgesamt 4.500 Euro für die Preise der Medienkunst/Mediengestaltung der Bauhaus-Universität Weimar sowie den Filmförderpreis des Bauhaus Film-Instituts bereit. »Die Art und Weise, wie die Bauhaus-Universität Weimar ihre Studierenden unterrichtet, inspiriert uns. Wir stiften von Beginn an, seit 2009, die Preisgelder – weil wir neben der Kreativität auch die unternehmerische Verantwortung der Studierenden honorieren. Diese Haltung leben wir bei der Merkur Bank genauso«, sagt Wolfgang Genczler, Regionaldirektor der Merkur Bank für Sachsen und Thüringen, im Rahmen der Preisverleihung.

Gewinnerinnen und Gewinner Medienkunstpreis 2016:

1. Preis: Martin Melcher mit »Trautes Heim« nominiert von Vertr.-Prof. Aline Helmcke
2. Preis: Marie-Christin Stephan mit »Open Office« nominiert von Prof. Christine Hill
3. Preis: Jaykrishnan Subramanian  mit »The Shadows of the Desert« nominiert von Prof. Wolfgang Kissel

Preisträgerinnen und Preisträger der Filmförderpreise des Bauhaus Film-Instituts:
Camila Geoffroy für ihr Korea-Projekt
Daniel Ofosu für das Animadok-Filmvorhaben »Anansisem«
Merve Oksal für das Dokumentarfilmvorhaben »Clowns without borders«
Nadine Katschmarek für ihre Teilnahme an der Masterclass »Developing Your Film Festival«

Jurymitglieder:
Julius von Bismarck (Künstler)
Dr. Andrea Jahn (Direktorin/Künstlerische Leiterin der Stadtgalerie Saarbrücken)
Post Brothers (Kurator des Kunstvereins München und Galerist)

Über den Medienkunstpreis:

Traditionell nominiert jeder Professor des Studiengangs eine Kandidatin oder einen Kandidaten aus den Reihen der derzeitigen Absolventen. Eine unabhängige Fachjury wählt im Anschluss die drei Preisträger aus. In diesem Jahr sind neun Arbeiten von den Professorinnen und Professoren des Studiengangs Medienkunst/Mediengestaltung nominiert worden. Die Absolventinnen und Absolventen setzten sich in interaktiven Installationen, Fotografien, Filmen und Objekten insbesondere mit der Frage, auf welche Weise die Medien Einfluss auf Gesellschaft, Umwelt und das Leben der Menschen nehmen, auseinander.