Die Juniorprofessur Augmented Reality unter Leitung von Prof. Dr. Oliver Bimber stellt ihre neueste Entwicklung mit dem Titel „Unsynchronisierte 4D Barcodes“ vor. Das Forscherteam an der Fakultät Medien im Studiengang Mediensysteme entwickelte ein neues Verfahren, dass die üblichen schwarz-weißen 2D-Barcodes auf vier Dimensionen erweitert: hinzukommen Farbe und Zeit.
Mit den 4D-Barcodes können nun mehr Informationen übertragen und kodiert werden als mit den herkömmlichen 2D-Barcodes bislang möglich war. Eingebaut in Websites, angezeigt auf öffentlichen Displays wie Geldautomaten, Bildschirmen der öffentlichen Verkehrsmittel oder bei der Fernsehübertragung erhält der Nutzer unabhängig von Raum und Zeit zahlreiche weitere Informationen. Mit der entwickelten Software kann ein Benutzer mit seinem Handy eine kurze Animationssequenz von farbigen Barcodes abfilmen und die darin enthaltenen Daten dekodieren. Der optische Datentransfer zwischen öffentlichen Displays und persönlichen mobilen Geräten, wie Handy, PDA oder Notebook, erreicht mit der Anwendung der „Unsynchronisierten 4D Barcodes“ eine neue Dimension. Die Informationsübertragung funktioniert nicht nur zwischen öffentlichen und persönlichen Displays, sondern kann auch zur Interaktion zwischen zwei Handys verwendet werden.
Als Anwendungsbeispiel kann die Erweiterung von eTickets genannt werden, die momentan lediglich als 2D-Barcodes dargestellt auf mobilen Geräten wie z.B. Handys vorgezeigt werden können. Des Weiteren könnten aktuelle Flug- und Fahrpläne, Anschlussverbindungen oder andere Reiseinformationen über die LCD-Displays in den ICE-Abteilen oder an Flughäfen kontinuierlich oder spontan über einen 4D-Barcode auf die Handys der Reisenden übertragen werden.
Auch über Großdisplays an öffentlichen Plätzen oder in Kinos können die integrierten 4D-Barcodes Informationen an das Publikum kommunizieren, die diese über Handys entschlüsseln. In Japan werden bereits 2D-Barcodes auf Großbildleinwänden für Werbezwecke verwendet. Mit dem neuen Verfahren kann man diesen Kommunikationsbereich erheblich erweitern.
Die Schwierigkeit der Anwendung liegt darin, dass die Displays nicht mit den mobilen Geräten synchronisiert sind, da der Rückkanal vom Handy zum Display fehlt. Das Weimarer Forscherteam hat ein Verfahren entwickelt, welches mit dieser Differenz nicht nur umgehen kann, sondern auch die Datenrate und die Stabilität der Übertragung maximiert.
Das Verfahren „Unsynchronisierte 4D Barcodes“ wird dem wissenschaftlichem Publikum erstmals zum International Symposium für Visual Computing, Ende November in Lake Tahoe, USA, präsentiert (www.isvc.net). Die Arbeit entstand aus der Diplomarbeit des Mediensysteme-Studenten Tobias Langlotz, betreut von Jun.-Prof. Dr. Oliver Bimber.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Juniorprofessur Augmented Reality unter www.uni-weimar.de/medien/ar.
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Jun.-Prof. Dr. Oliver Bimber
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Für Fragen steht Ihnen auch Dana Horch, Fakultät Medien, telefonisch unter 03643/583706 oder per E-Mail unter dana.horch@medien.uni-weimar.de jederzeit gerne zur Verfügung.
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