Das Bewusstsein für nachhaltige Materialien, Verfahren und Technologien wächst. Insbesondere die Bauindustrie ist in Bewegung: Etablierte Baustoffe, wie Beton, sind belastungserprobt und gut erforscht. Diese sollen jedoch sukzessive durch umweltfreundlichere Materialien, wie Stroh oder Lehm, sowie recycelte Baustoffe ersetzt werden. Hinzu kommt eine Verknappung vieler Ausgangsstoffe in den kommenden Jahren.
»Wegen des absehbaren Endes industrieller Prozesse stehen der Baubranche auf Dauer nicht mehr alle notwendigen Ausgangsmaterialien zur Verfügung«, erläutert Luise Göbel, Juniorprofessorin für Werkstoffmechanik an der Bauhaus-Universität Weimar. »In der Baustoffindustrie betrifft dies zum Beispiel die Steinkohlenflugasche, den Hüttensand oder den REA-Gips, welche aufgrund des Kohleausstiegs und eines Wandels in der Stahlherstellung in wenigen Jahren nicht oder nur in geringen Mengen verfügbar sein werden«, fährt die Juniorprofessorin fort.
Das Problem: »Eine veränderte Zusammensetzung der Ausgangsstoffe wirkt sich auch auf die Materialeigenschaften, wie beispielsweise die Festigkeit von Beton, aus«, erklärt Luise Göbel. Auf der Suche nach neuen, alternativen Materialien sind daher innovative Analyseverfahren nötig. Details erörtert die junge Professorin im Rahmen der Tagung unter dem Titel: »Mikromechanik – Mit Experiment und Modellierung zu nachhaltigen Baustoffen«.
22. Thüringer Werkstofftag in Weimar
Mit der Tagung verfolgt die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG Thüringen) ein ambitioniertes Ziel: Thüringen soll Innovationsführer für neue Materialien, Technologien und Verfahren werden, um die Ressourceneffizienz zu steigern, Stoffkreisläufe zu schließen und Design nachhaltig zu gestalten. Mit Impuls-, Einzel- und Tandemvorträgen sowie einer begleitenden Industrie- und Posterausstellung erwartet die Teilnehmer*innen ein vielfältiges Programm. Eröffnet wird die Veranstaltung von Prof. Michael Stelter von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, welcher mit einem Impulsvortrag zum Thema »Was haben Werkstoffe mit Wasser zu tun?« einen Brückenschlag zum Thüringer Wasser-Innovationscluster (ThWIC) schafft.
Der »Thüringer Werkstofftag« ist eine Initiative der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen und findet jährlich an wechselnden Standorten in Jena, Weimar und Ilmenau statt. Die Tagung bietet eine ideale Möglichkeit zum effizienten Ideen- und Erfahrungsaustausch über aktuelle und künftige Themen in der Werkstoffentwicklung, -prüfung und -anwendung. Organisiert wird die Veranstaltung 2024 vom F.A. Finger-Institut und der Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar in enger Zusammenarbeit mit TRIDELTA Campus Hermsdorf. Die Ergebnisse des Werkstofftages werden im Anschluss auf der Online-Plattform »MiT - Material innovativ THÜRINGEN« veröffentlicht:
www.material-innovativ.de
22. THÜRINGER WERKSTOFFTAG
11. März 2024, ab 9 Uhr
Bauhaus-Universität Weimar
Audimax, Steubenstraße 6
Interessierte können sich noch bis 10. März für die Veranstaltung anmelden.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf der Tagungsseite:
https://www.uni-weimar.de/de/bauingenieurwesen/forschung/tagungen/22-thueringer-werkstofftag/
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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