Der Titel der Ausstellung, entlehnt einem lyrischen Text von Heiner Müller, weist auf den Kern der künstlerischen Auseinandersetzungen hin. Aktuell erleben wir ein Wanken der demokratischen Säulen, einen Kippmoment liberaler Werte und eine enorme gesellschaftliche Unstimmigkeit über das Gestern, die Jetztzeit und das Morgen. Die ausgestellten künstlerischen Beiträge dienen dabei als Katalysatoren des kritischen Denkens.
In skulpturalen, filmischen und performativen Beiträgen spiegeln sich die unsicheren Zustände materiell und ideell wider: in ruinösen Architekturen, porösen Strukturen, Schmelzpunkten und Störmomenten. Dabei werden vielstimmige Perspektiven einer jungen Generation sichtbar, die Fragen zu Demokratie, west- und osteuropäischer Identität, den Folgen der Wiedervereinigung und gesellschaftlichen Dissonanzen aufwerfen.
Die Ausstellung nimmt ihren Ausgangspunkt in Shelly Silvers Dokumentarfilm »Former East/Former West« von 1994, in dem ehemals West- und Ostdeutsche über ihre Empfindungen zur Wiedervereinigung, Demokratie und Zukunft befragt werden. Anhand damaliger Fragestellungen über die Zukunft lässt sich der aktuelle Kontext und das politische Klima in Deutschland aufs Neue reflektieren. Die Fotoarbeiten und Skulpturen des in Berlin lebenden Künstlers Eric Meier spannen ebenfalls einen Bogen zwischen vergangenen Narrativen und dem Jetzt, indem er aus verfallenen Architekturelementen und geschmolzenen Glasobjekten neue Reflexionsflächen schafft. Christian Andrés Parra Sánchez‘ Arbeit wirft anhand einer vergänglichen Skulptur Fragen über die Willkommenskultur hierzulande auf und thematisiert, was es bedeutet, Zugang zu gesellschaftlichen Systemen zu haben. Der filmische Essay von Thai Tai Pham zeigt ein intimes Bild seiner Mutter, die als vietnamesische Vertragsarbeiterin in die DDR kam und während der Corona-Pandemie erneut einer vagen Zukunftsaussicht ausgesetzt war. Rio Usui widmet sich in ihrem Beitrag der Filmfigur Godzilla und leitet daraus eine persönliche Kreatur ab, die als Metapher zur Bewältigung von Krisen und dem nahenden Neubeginn fungiert.
Die Ausstellung ist Teil des Rahmenprogramms des Kunstfestes Weimar 2024. Ein umfangreiches Begleitprogramm wird über die Website der Galerie unter www.uni-weimar.de/unigalerie einsehbar sein.
Teilnehmende Künstler*innen:
Zuzanna Czebatul, Antonia Mang, Eric Meier, Christian Andrés Parra Sánchez, Thái Tài Phạm, Till Röttjer/Markus Weisbeck, Rebecca Rothenborg, Shelly Silver, Rio Usui, Karla Zipfel
Wo ist der Morgen, den wir gestern sahen?
23. August bis 18. Oktober 2024
Eröffnung & Bar:
Donnerstag, 22. August 2024, 16 bis 21 Uhr
Ausstellungsort:
nova space – Universitätsgalerie der Bauhaus-Universität Weimar
Berkaer Straße 11
99425 Weimar
Do The Stars Need A Reason To Shine?
Die Intervention von Markus Weisbeck, innerhalb der begehbaren Skulptur von Till Röttjer, wird als ein weiteres externes Projekt in der Geschwister-Scholl-Straße 11 vom 22. bis 26. August 2024 zu sehen sein.
Eröffnung: Donnerstag, 22. August, 17 Uhr
Öffnungszeiten: Freitag bis Montag, 13 bis 17 Uhr (und nach Vereinbarung)
Öffnungszeiten:
Im Rahmen des Kunstfestes Weimar
23. August bis 8. September 2024
Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr
9. September bis 11. Oktober 2024
Donnerstag und Freitag, 12 bis 18 Uhr
ab 14. Oktober 2024
Montag bis Freitag, 12 bis 18 Uhr
Kuratorin: Sophia Scherer
Team nova space: Helena Boldt, Annika Schallenberg, Benedict Thiele, Rio Usui
Grafik: Adrian Palko
Für Rückfragen steht Ihnen gern Sophia Scherer, Kuratorin des nova space, telefonisch unter +49 / 36 43 / 58 32 80 oder per E-Mail an sophia.scherer[at]uni-weimar.de zur Verfügung.
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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