Der Rom-Preis der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo ist die bedeutendste Auszeichnung für deutsche bzw. in Deutschland lebende Künstlerinnen und Künstler im Ausland. Sie ist mit einem zehnmonatigen Aufenthalt in der Villa Massimo verbunden und ermöglicht es hochbegabten Kunstschaffenden, die über außergewöhnliche Qualifikationen und großes Talent verfügen, sich durch einen längeren Aufenthalt in Italien künstlerisch weiter zu entwickeln. Der Aufenthalt in Rom soll den Ausgezeichneten Inspiration und künstlerische Orientierung ohne finanzielle Engpässe ermöglichen.
Rompreisträgerinnen und Rompreisträger arbeiten in den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Literatur und Musik (Komposition) – im Rahmen der Auszeichnung werden ihnen Ateliers in der Villa Massimo zur Verfügung gestellt. Die während des Romaufenthalts entstandenen Arbeiten werden in einer gemeinsamen Abschlusspräsentation der Öffentlichkeit präsentiert. Prof. Dakićs Studienaufenthalt beginnt am 5. September 2022 und endet am 30. Juni 2023, neben ihr werden Tobias Zielony, Liza Dieckwisch (Kunst), Fabian Wagner und Alfredo Thiermann (Architektur), Olga Martynova und Arne Rautenberg (Literatur) sowie Ondřej Adámek und Marcus Schmickler (Musik) ab September 2022 Ateliers der römischen Villa Massimo beziehen.
»Dies ist eine ganz besondere und hoch verdiente Ehrung für unsere Kollegin Danica Dakić«, freut sich Universitätspräsident Prof. Winfried Speitkamp und gratuliert ihr im Namen der gesamten Bauhaus-Universität Weimar. »Das internationale Renommee von Prof. Dakić kommt in der Preisverleihung zum Ausdruck. Wir sind nun sehr gespannt auf das Vorhaben, das sie in Rom verwirklichen will, und wünschen ihr dafür viel Kraft und Erfolg.«
Prof. Dakić erläutert zu ihren Vorhaben während des Aufenthalts: »Der Rom-Preis der Villa Massimo hat eine große Bedeutung für mich. Ich freue mich auf die Arbeit und die Zeit in Rom und auf die damit verbundenen Austausche, Begegnungen, Gespräche, Projekte. Zusammen mit Protagonist*innen vor Ort und dem Fotografen und Kameramann Egbert Trogemann plane ich, eine filmische und fotografische Erzählung zu entwickeln, in der die Stadt Rom zur Bühne und zum Drehort wird, zum Imaginations- und Produktionsraum von Bildern und Geschichten. Diese Auszeichnung meiner künstlerischen Arbeit mit dem Rom-Preis möchte ich außerdem dafür nutzen, als eine Botschafterin für die Bauhaus-Universität Weimar zu wirken.«
Danica Dakić wurde 1962 in Sarajevo geboren. Viele ihrer – oft in intensiver Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren entstehenden – Werke greifen Motive der (Kunst-)Geschichte auf, um kulturelles Gedächtnis und Identität, Sprache und Rollenbilder in ihrer ständigen Veränderung und auch in ihren utopischen Potenzialen zu befragen. Seit 2011 ist Prof. Dakić Professorin an der Bauhaus-Universität Weimar, wo sie den internationalen Masterstudiengang »Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien« leitet. Einzelausstellungen von ihr wurden unter anderem im Pavillon von Bosnien-Herzegowina auf der 58. Venedig Biennale (2019) gezeigt, im Lehmbruck Museum, Duisburg (2017), im Museum für Moderne Kunst (MMK), Frankfurt (2013), Hammer Museum, Los Angeles (2011), Kunsthalle Düsseldorf (2009); Gruppenausstellungen u. a. documenta 12, Kassel (2007), 8. und 11. Istanbul Biennale (2003, 2009), Sydney Biennale (2010), São Paulo Biennale (2014).
Das Auswahlverfahren wurde in diesem Jahr erstmals vollständig digital durchgeführt und organisatorisch durch die Kulturstiftung der Länder betreut. Die Jurymitglieder des Preises in der Sparte Bildende Kunst waren Prof. Katharina Grosse, Achim Hochdörfer M.A., Dr. Anette Hüsch, Dr. Eva Huttenlauch und Dr. Stefan Kraus.
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