Am gestrigen Dienstag, dem 20. Februar, hat Professor Dr.-Ing. Gerd Zimmermann, Rektor der Bauhaus-Universität Weimar, im Konvent der Hochschule das vergangene Jahr Revue passieren lassen und forderte den „dritten Aufbruch der Bauhaus-Universität“.
In seinem Jahresbericht unterstrich Prof. Zimmermann den exzellenten Ruf und das sehr gute Standing der Bauhaus-Universität, sowohl national als auch global. Trotzdem dürfe man nicht die kritischen Entwicklungen dieser Zeit missachten, wichtige Weichen für die Zukunft würden jetzt gestellt. Das neue Hochschulgesetz bedeute für die Bauhaus-Universität zugleich eine Strukturreform, betonte der Rektor. Ziel sei es, Strukturen zu entschlacken und damit die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Die Lage charakterisierte Zimmermann prägnant als „dritten Aufbruch der Bauhaus-Universität“. Der erste sei nach der Wende 1990 erfolgt, den zweiten markiere die Neuformierung im Jahr 1996, als die Fakultäten Gestaltung und Medien gegründet wurden.
Trotz sinkender Studierendenzahlen in den Fakultäten Architektur und Bauingenieurwesen setzt die Bauhaus-Universität weiterhin auf Qualität statt Quantität. So sind die rückläufigen Immatrikulationen vor allem auf die neuen Eignungsprüfungen und Zulassungsverfahren zurückzuführen. Die Bewerberzahlen belaufen sich auf das Doppelte der ausgeschriebenen Studienplätze, was für die Anziehungskraft der Bauhaus-Universität spricht. Anzustreben sei, so Zimmermann, die hohen Qualitätsstandards aufrecht zu erhalten, vorhandene Ressourcen zu stärken und neue, attraktive, zukunftsfähige Studienprogramme zu entwickeln. Die Modernisierung sei mit der weit reichenden Umstellung auf die neuen Abschlüsse Bachelor und Master einen großen Schritt nach vorne gebracht worden.
Das Wachstumspotenzial der Bauhaus-Universität liegt auch und vor allem im internationalen Sektor. Mit einem Anteil von 15 Prozent hat sie deutlich mehr ausländische Studierende als die übrigen Thüringer Hochschulen (5 Prozent) oder andere deutsche Universitäten (durchschnittlich 9 Prozent). Die langfristig von der Hochschule verfolgte Strategie, die Bauhaus-Universität als „global player“ zu etablieren, zeige also Wirkung und müsse weiter verfolgt werden, konstatierte Zimmermann. Dazu trügen insbesondere die international angelegten Master-Programme bei, etwa das 2005/06 gemeinsam mit der Tongji-Universität in Shanghai gestartete „Integrated International Urban Studies“ (IIUS) der Fakultät Architektur.
Auch national schneidet die Bauhaus-Universität exzellent ab. Sie zieht sehr viele Studenten aus den alten Ländern an, besonders aus Nordrhein-Westfalen und Bayern. Trotzdem dürfen die ab 2010 erwarteten demografisch bedingten Rückgänge in den neuen Ländern nicht vergessen werden, vielmehr liege hier eine wichtige Aufgabe des Universitätsmarketings. Besonders betonte Professor Zimmermann hierbei die Rolle der Bauhaus-Sommerakademie, der größten Summer School an deutschen Universitäten.
Im Bereich Forschung ist ein Rückgang der Forschungsdrittmittel zu verzeichnen. Reaktion darauf könne laut Zimmermann nur sein, „neue, innovative Forschungsprojekte in großen Formaten zu entwickeln: „Das Profil der Fakultäten muss dominant von der Forschung und Entwicklung her gedacht werden.“ Im Zusammenhang damit steht die geplante Einrichtung der International Bauhaus School of Graduate Studies, die als ein übergreifendes Format der Nachwuchsforschung geplant ist.
Im Kontext von Forschung und Entwicklung würdigte der Rektor die herausragenden Leistungen von Lehrenden, Mitarbeitern und Studierenden der Bauhaus-Universität, die im vergangenen Jahr wiederum renommierte Preise errungen haben und international bedeutende Tagungen veranstalteten. Auch die Weimarer Existenzgründerwerkstatt „neudeli“ konnte 2006 Erfolge verbuchen, so brachte sie gemeinsam mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena ein Verbundprojekt beim Bund durch, dotiert mit fast einer Million Euro. Insgesamt betreut das neudeli inzwischen 15 Gründerteams und ist im Bundeswettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ als einer der Orte 2007 ausgewählt worden.
Auch dem Baubereich, seit Jahren ein Sorgenkind der Bauhaus-Universität, widmete sich der Rektor in seinem Jahresbericht. So seien gute Nachrichten zu vermelden: Nach fast zehnjährigem Bemühen habe der Bau des Centrums für Intelligentes Bauen (CIB) 2006 begonnen und solle bis 2008 fertig gestellt werden. Auch die lange geplante Sanierung des Van-de-Velde-Baus, Sitz der Fakultät Gestaltung, ist auf den Weg gebracht worden, bis Anfang 2009 soll diese vollendet sein. Weiterhin wird 2006 das Preller-Haus auf der Basis eines Public-Private-Partnership-Modells saniert.
Abschließend zeigte sich Professor Gerd Zimmermann überzeugt, dass die Bauhaus-Universität den von ihm proklamierten „dritten Aufbruch“ bewältigen wird, denn sie verfüge über etwas Außerordentliches: Kreativität, Offenheit und Modernität des Denkens.
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
Wechsel zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Ansicht
Kontrastansicht aktiv
Kontrastansicht nicht aktiv
Wechsel der Hintergrundfarbe von Weiß zu Schwarz
Darkmode aktiv
Darkmode nicht aktiv
Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
Feedback aktiv
Feedback nicht aktiv
Beendet Animationen auf der Website
Animationen aktiv
Animationen nicht aktiv