»Die Investition von rund 7,6 Millionen Euro in das Digital Bauhaus Lab unterstreicht die hohe Priorität der Hochschul- und Forschungslandschaft für die Landesregierung. Von den vier Milliarden Euro für den staatlichen Hochbau seit 1991 wurden knapp zwei Milliarden Euro durch das Land in den Hochschulbau investiert. Eine gute Infrastruktur hilft, die besten Köpfe in das Zukunftslabor für Thüringen zu locken«, sagte heute (Donnerstag) der Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, beim Richtfest für das neue Forschungsgebäude der Bauhaus-Universität Weimar.
»Die Einwerbung und Umsetzung eines Forschungsbaus auf höchstem Niveau im nationalen Wettbewerb der Universitäten ist eine große Herausforderung«, sagte der Rektor der Bauhaus-Universität Weimar Prof. Dr.-Ing. Karl Beucke. »Der Wissenschaftsrat musste überzeugt werden von dem Konzept, die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft mussten von der Notwendigkeit teurer und richtungweisender Geräteinstallationen überzeugt werden und die bauliche Umsetzung musste den Ansprüchen angemessen sein. Jetzt haben wir hervorragende Voraussetzungen, um im internationalen Wettbewerb an den Schnittstellen von Ingenieurwissenschaften, Technik und Kunst die neuen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters in diesem Zusammenhang zu erforschen und zu prägen.«
Die Gebäudetechnik des Forschungsbaus wird über innovative Lösungen verfügen. Die Gebäude der Liegenschaft sollen zentral vom »Digital Bauhaus Lab« durch eine Kombination aus geothermischer Wärmepumpe, einem Blockheizkraftwerk und vier Gasbrennwertheizkesseln mit Wärme versorgt werden. Als Energiequelle für die Wärmepumpe stehen neben der technologischen Abwärme aus dem Serverraum auch 35 Erdwärmesonden zur Verfügung. Diese wurden durch 120 Meter tiefe Bohrungen unter den Park- und Freiflächen installiert. Die Anforderungen des Erneuerbaren-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) werden mit dieser Anlage übererfüllt. »Durch die zentrale Wärmeversorgung werden wir nicht nur eine sehr umweltfreundliche, sondern auch die wirtschaftlichste Variante errichten«, sagte Carius. »Damit bekennt sich der Staatliche Hochbau zu seiner Vorbildfunktion in der Energiewende.«
Hintergrund:
Mit dem Digital Bauhaus Lab entsteht auf dem Campus der Bauhaus-Universität Weimar ein interdisziplinäres Forschungszentrum, das Informatikern, Ingenieuren, Gestaltern und Geisteswissenschaftlern modernste Laborflächen und Arbeitsumgebungen auf technisch höchstem Niveau bietet. Die Übergabe des Baus an den Nutzer ist im Mai 2014 vorgesehen. Das Gebäude wird wichtige Forschungsschwerpunkte zum Thema digitale Medien vereinen.
Das Digital Bauhaus Lab wurde nach dem Vorbild US-amerikanischer Labore wie dem MIT Media Lab in Cambridge/Massachusetts konzipiert. Auf vier Etagen mit fast quadratischem Grundriss und 580 Quadratmetern Hauptnutzfläche werden Labore und Büroräume einziehen, zum Beispiel ein Interface-Entwicklungslabor und ein Visual-Analytics-Labor. Es wird auch ein Labor geben, in denen soziale Interaktion in öffentlichen Räumen erforscht und der Mensch selbst zum Untersuchungsgegenstand wird. Rechnerseitig wird das Digital Bauhaus Lab sowohl High-Performance-Computing für Simulationsaufgaben des Bauingenieurwesens als auch die Verarbeitung extrem großer Datenmengen ermöglichen, wie sie bei der Analyse des World Wide Web zu bewältigen sind.
Eines der Forschungsgeräte, die im Digital Bauhaus Lab zur Verfügung stehen werden, ist das Multi-User 3D-Display. Es unterstützt Informatiker und Bauingenieure in ihrer Zusammenarbeit auf einer »Virtuellen Baustelle« und erlaubt insbesondere die Visualisierung komplexer räumlicher Simulationen. Ausgestattet ist es mit einer ca. fünf Meter mal drei Meter großen Projektionsleinwand und einer Auflösung von 2560 mal 1600 Bildpunkten. Vor dem Display können so bis zu sechs Personen gleichzeitig mit Hilfe von 3D-Bildern interagieren. Zehn Trackingkameras erfassen Kopfbewegungen der Nutzer – dadurch wird von jeder Position aus das dargestellte Szenario perspektivisch korrekt in 3D dargestellt. Alle Benutzerinnen und Benutzer können sich somit unabhängig frei im Raum bewegen, auf Objekte zeigen und um sie herumgehen. Das Multi-User 3D-Display ist eines von sechs geplanten Forschungsgroßgeräten im Digital Bauhaus Lab und bisher das einzige seiner Art weltweit.
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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