Am 1. September 2005 wird die Ausstellung "Die entblößte Farbe: Rosa" im Universitätskunstmuseum der Tokyo National University of Fine Arts and Music eröffnet. Neben dem Dekan der Abteilung für die Künste, Prof. Rokkaku, und Rektor, Prof. Miyata Tokyo National University of Fine Arts and Music, wird auch Professor Karl Schawelka, Dekan der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar, zur Eröffnung zugegen sein.
Das Konzept für die Exposition erarbeitete federführend Barbara Nemitz, Professorin für Freie Kunst an der Bauhaus-Universität, die damit eine einzigartige Schau vorstellt: sowohl die Werke international bekannter und renommierter Künstler als auch Werke aus einem deutsch-japanischen Studienprojekt beschäftigen sich mit der Darstellung und der Neueinschätzung des Wesens der Farbe Rosa. Für Professorin Barbara Nemitz, die Initiatorin des Projekts "Rosa", ist die Farbe vor allem durch die ihr innewohnende Ambivalenz anregend: „Ihrer Hintergründigkeit näher zu kommen, und sie unmittelbar differenziert zu zeigen, ist der Antrieb für die künstlerische Auseinandersetzung“.
Entstanden ist die Ausstellung in deutsch-japanischer Kooperation im Studienjahr 04/05: Kunststudenten der Bauhaus-Universität Weimar sowie der Tokyo National University of Fine Arts and Music haben in
zwei paralellen Arbeitsgruppen in Tokio und in Weimar die Farbe Rosa untersucht. In einem "virtuellen Atelier" via Internet sind dazu Werke entstanden. Die Ausstellung "Rosa - die entblößte Farbe" verbindet nun diese studentischen Werke mit denen ausgewählter internationaler Künstler sowie Alumni der Bauhaus-Universität.
Im Zuge dieses Projektes und der Ausstellung wird im kommenden Frühjahr – in der Zeit der Kirschblüte – ein umfangreiches Buch präsentiert.
Die entblößte Farbe:
Rosa
1. bis 25. September 2005
Universitätskunstmuseum der Tokyo National University of Fine Arts and Music, Ueno Campus, 12-8 Ueno Park, Taito-Ku, Tokyo 110-8714, Japan
Projektleitung und künstlerische Konzeption:
Prof. Barbara Nemitz
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Warum Rosa?
Statement von
Professorin Barbara Nemitz
Farben spielen in unserem täglichen Leben eine wichtige Rolle. Wir erleben sie unbewusst, selten bewusst; wir nutzen sie und werden davon beeinflusst. Die Farbempfindung ist außerordentlich individuell und von diversen Faktoren abhängig. Neben evolutionären Einflüssen wird die Wahrnehmung der Farbe durch den Kontext des jeweiligen Kulturkreises bestimmt. Für eine kunstspezifische interkulturelle Auseinandersetzung über die Ästhetik der Farbe Rosa ist gerade Japan der ideale Partner.
Neben anderen Kontexten wie die Bildsprache der Mangas, verbindet sich Rosa in Japan mit der Kirschblüte “Sakura”. Das Naturereignis ist gleichzeitig ein hochgeschätztes Kulturereignis. Alljährlich widmet man sich ausgiebig der Betrachtung der Wolken rosa blühender Bäume und den nach wenigen Tagen “herabschneienden” Blütenblättern. Sie sind das Symbol für den Tod junger Krieger, der Samurai, die in der Blüte des Lebens im Krieg fallen. Beim Anblick scheinen die sich durchdringenden Empfindungen von Schönheit und Schmerz eine tragende Rolle zu spielen. Das Wissen um die Endlichkeit steigert die ästhetische Ausstrahlung von Rosa. Ein weiterer interessanter Aspekt liegt darin, dass die zarte Farbe hier einer männlichen Thematik zugeordnet wird.
Rosa, die Farbe mit den emotionalen widersprüchlichen Faktoren, ist bisher kaum erforscht worden. Umsomehr gibt es in der Jahrhunderte alten Tradition der Bildenden Künste bis hin in die aktuellsten Produktionen immer wieder kräftige, markante Werke, die die subtile Farbe brilliant in Szene setzen. Die internationale Reihe der Künstler reicht von Jean Honoré Fragonard, William Turner über Pablo Picasso, Caspar David Friedrich, Ernst Ludwig Kirchner, den frühen Joseph Beuys, Christo bis hin zu Louise Bourgeois, Wolfgang Tillmanns und Pina Bausch, um nur Einige stellvertretend zu nennen. Mit Rosa wird Position bezogen. Es hat seinen Platz.
Mit der Pastellfarbe Rosa verbinden sich in unserer Wahrnehmung Konnotationen wie: Sensibilität, Zartes, Jugendliches, Irreales, Exzentrisches, Süsses, Verletzliches und Lustvolles. Die Farbe umfasst die “high and low culture”. Sie wird zuweilen als unangenehm, gar peinlich empfunden (nur bei uns?) und andererseits genossen, oder sie verbindet sich ganz schlicht mit der Vorstellung von Schönheit. Wie sieht dieser Dualismus aus und was steckt dahinter?
Projektleitung und künstlerische Konzeption:
Barbara Nemitz
* 1948 in Göttingen
1968 - 74 Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.
seit 1993 Professorin für Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar.
Herausgeberin der Zeitschrift wachsen, des Buches trans’plant - Living Vegetation in Contemporary Art, sowie weiterer Publikationen.
Das künstlerische Werk umfasst interdisziplinäre, künstlerische Arbeiten in unterschiedlichen Medien und Strategien, u.a. Vorträge und Ausstellungen neben umfangreichen Werkgruppen auf dem Gebiet der Malerei, sowie Inszenierungen mit musikalischen Elementen.
Werke wurden international in Museen, Galerien und auf Festivals gezeigt, u.a. in Berlin, London, Los Angeles, New York, Rom, Peking und Tokio.
International große Beachtung findet das derzeitig in Weimar realisierte Langzeitprojekt : “KünstlerGärten Weimar”, ein komplexes, kommunikatives Kunstwerk zum Thema Vegetation in der zeitgenössischen Kunst.
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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