Die Energiewende greift in nahezu alle Lebensbereiche ein und wird auch für kleinere Gemeinden immer wichtiger. Statt auf Einzelmaßnahmen zu setzen, sind sektoren- und ortsübergreifende Klimaschutzmaßnahmen von Nöten. Häufig fehlt jedoch gerade in Kleinstädten und Dörfern das entsprechende Know-how sowie personelle und finanzielle Ressourcen, um auf die klimatisch-ökologischen und energetischen Herausforderungen adäquat reagieren zu können. An diesem Punkt knüpft das Verbundvorhaben »Trail²« an: Mit dem Online-Tool TRAIL wird den Gemeinden ein Werkzeug zur Verfügung gestellt, welches Entscheidungsträgerinnen und -trägern unkompliziert beim Einstieg in das Thema Energiewende hilft. Basierend auf frei verfügbaren Geo- und Statistikdaten sowie Informationen zu Förderprogrammen, Ansprechpartnern und technischen Grunddaten zu den Netzstrukturen visualisiert das Tool den Strom- und Wärmebedarf der Ortschaften. In Form einer Karte werden mögliche Potenziale zur Energieeinsparung aufgedeckt und konkrete Handlungsempfehlungen vorgeschlagen. Um die Hürden möglichst gering zu halten, ist TRAIL so programmiert, dass Akteure in ländlichen Kommunen lediglich einen aktuellen Internetbrowser und einen Internetzugang benötigen. Darüber hinaus ist keine spezielle Software erforderlich.
Übergreifendes Energiekonzept
In der ersten Projektphase wurde das Tool bereits erfolgreich für vier Modellregionen in Thüringen getestet. Zu den Gemeinden Großobringen, Neumark, Werther und Kahla kommen in der zweiten Projektphase zwei weitere Gemeinden aus Hessen und Bayern hinzu. Zudem sollen Qualität und Reichweite der Daten – unter Berücksichtigung des Datenschutzes – verbessert sowie energetische und ökologische Strategien in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall sektorenübergreifend verknüpft werden. »Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende ist ein abgestimmtes Handeln auf kommunaler und regionaler Ebene, welches auf belastbaren Daten und einer übergreifenden Zielvision beruht«, ist Projektleiter Dipl.-Ing. Uwe Cämmerer-Seibel, Professur Bauphysik, überzeugt.
Insbesondere auf den Gebieten der energetischen Sanierung, der Wärmeversorgung und in der Einbindung Erneuerbarer Energien, die bisher zumeist in der Verantwortung des Einzelnen lagen, ist ein neues Herangehen notwendig. So sind beispielsweise gemeinschaftliche Energieversorgungskonzepte oder gemeindeübergreifende Gewerbeentwicklungen in vielen Fällen effizienter als die Vielzahl von Einzelinvestitionen in einzelnen Kommunen.
Über das Verbundprojekt
Im Rahmen des Forschungsverbundvorhabens »Trail²« arbeiten insgesamt sieben Partner interdisziplinär zusammen. Das Projektmanagement übernimmt die Professur Bauphysik an der Bauhaus-Universität in Weimar. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt neben der Bauhaus-Universität Weimar durch das Fraunhofer-Institut für Angewandte Systemtechnik in Ilmenau sowie das Institut für Energiewirtschaftsrecht an der FSU in Jena. Die Bearbeitung der GIS-Daten sowie die Berechnung der Potenziale aus Erneuerbaren Energien wird hauptsächlich von der JENA-GEOS®-Ingenieurbüro GmbH sowie ThINK - Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH in Jena bearbeitet. Die Batix Software GmbH aus Saalfeld ist für die Programmierung der Software zuständig. Und schließlich ist für die Ausarbeitung der Maßnahmen und den intensiven Kontakt mit den Modellkommunen quaas-stadtplaner aus Weimar aktiv.
TRAIL2 – Transformation im ländlichen Raum 2
Teilvorhaben: dataTRAIL: systemische und effiziente Datenerfassung und Verarbeitung energetischer Gebäudequalitätsstandards
Projektleitung Bauhaus-Universität Weimar: Dipl.-Ing. Uwe Cämmerer-Seibel, Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Bauphysik
Laufzeit: 1. November 2019 bis 31. Oktober 2022
Drittmittelgeber: BMWi
Fördersumme: 776.638,00 Euro
Weitere Informationen: www.trail-energie.de
Für Rückfragen steht Ihnen Dipl.-Ing. Uwe Cämmerer-Seibel, Bauhaus-Universität Weimar, gern telefonisch unter Tel.: +49(0)36 43/58 45 99 sowie per E-Mail unter uwe.caemmerer-seibel@uni-weimar.de zur Verfügung.
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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