Die Aufgabe bestand in einem Konzept für eine einzigartige Raststätte an der A 71, die gleichzeitig Informations- und Dokumentationszentrum bieten soll. Dabei konnte die Jury über eine erstaunliche Vielfalt von Lösungen diskutieren und vergab nach ausführlicher Beratung gleich zwei 1. Preise.
Der eine Siegerentwurf von Johannes Schäfer und Johann Simon thematisiert mit einem einzigen aufragenden, würfelartigen und robusten Bau das Fehlen von Orten am Rand der Autobahn. In seiner Innenwelt bietet das Bauwerk genau jenes »Heimatgefühl«, was der Autofahrer bei seiner Fahrt vermissen mag. In labyrinthischer Weise verweben sich hier Ausstellungsräume mit den Angeboten der Raststätte.
Die andere Siegerarbeit von Anika Arndt und Vanessa Chacón Jo setzt einen Akzent, der dazu nicht gegensätzlicher sein könnte. Ihre kristallartig geformten Gebäudeteilen liegen quer zur Autobahn und verbinden so die beiden Parkplatzseiten. Unterirdisch verbunden wirkt das Gebäude als begehbare Skulptur. Es kombiniert dosierte Ausblicke auf Straße und Landschaft mit Bildschirmwänden und verschmilzt die Ausstellung mit Architektur und Umwelt.
Der zweite Preis von Aline Amore und Julia Teiwes stellt ein gläsernes, wandähnliches Gebäude quer zur Straße, um aus der Ferne tags und nachts höchst unterschiedliche Signale zu setzen.
Nicht nur dieser Entwurf spielt mit dem Erlebnis, die neue Raststätte mit ihrem Informationszentrum regelrecht zu durchfahren. Die Jury konnte in der Abschlussveranstaltung deutlich machen, dass die Signalidee einer Raststätte an der Straße bei einigen Vorschlägen der Studierenden eine wesentliche Rolle gespielt hat. Abgesehen von den Gebäuden wurden in allen Beiträgen Vorschläge für die Ausstellungsgestaltung zum Thema ‚Autobahn’ gemacht. Hier machte sich besonders die Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten Architektur und Gestaltung bemerkbar. So wurden in jeder Arbeit Aussagen zu Präsentationsformen, manchmal bis zur Vitrine, getroffen. Besondere Faszination galt in vielen Arbeiten der Verschränkung medialer Angebote mit einer dafür entwickelten Architektur.
Einen Anerkennungspreis erhielt ein ungewöhnliches, aber bemerkenswertes Projekt von Stefan Farnetani und Florian Monka, das die Ausstellungsidee vom Ort der Raststätte entkoppelte und als Informationssystem über hunderte von Kilometern entlang der Autobahn vorschlug. An Gedanken wie diesem wurde offensichtlich, wie die teilweise radikalen Interpretationen der Studierenden wirklich neue Aspekte zu einer Bauaufgabe erschließen konnten, die in dieser Kombination noch ohne Beispiel ist.
Der Ideenwettbewerb „Rennsteigrasten“ war im Oktober 2005 gemeinsam vom Thüringer Bauministerium und der Bauhaus-Universität Weimar ausgelobt worden. Er soll mit einer gleichzeitig erarbeiteten Machbarkeitsstudie konkrete Empfehlungen für den Bau der Raststätte Geraberg an der wichtigsten Nord-Südroute des Landes geben. Erstmals arbeiteten Ministerium und Universität in dieser Art zusammen. Das Bauministerium erhoffte sich aus dem studentischen Wettbewerb Anregungen und ungewöhnliche Denkanstöße. Er war bewusst interfakultativ ausgeschrieben, da die Aufgabenstellung in der Bauhaus-Universität fachlich sowohl auf Architekten als auch auf Gestalter trifft. Prof. Dr. Jörg Gleiter, Vertretungsprofessor in der Professur Entwerfen und Architekturtheorie, sowie Prof. Wolfgang Sattler im Studiengang Produktdesign betreuten die Studenten.
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Mitarbeiterin Medienarbeit
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