Am 22. März 2007 öffnen sich erneut die Türen der Bauhaus-Universität Weimar für Schülerinnen und Schüler aus dem Weimarer Land. Etwa 90 Gymnasiasten aus dem Lyonel-Feininger-Gymnasium Mellingen und dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Großengottern haben sich für den Naturwissenschaftlichen Tag an der Fakultät Bauingenieurwesen angemeldet. Neben der Vorstellung der ingenieurwissenschaftlichen Studienmöglichkeiten an der Bauhaus-Universität Weimar proben die Zehntklässler den Studienalltag in Form von Vorlesungen und angewandten Projekten.

Das umfangreiche Programm widmet sich den verschiedenen Fachbereichen, darunter Baustoffkunde, Bauchemie und -physik, Energietechnik, Geologie sowie Verkehrstechnik und -planung. Die Schüler untersuchen anhand anschaulicher Experimente unter anderem Wärmetransportvorgänge in einer Teetasse und erfahren, wie Wachs die Behaglichkeit in Büro- und Wohnräumen steigern kann. Ein weiteres Projekt befasst sich mit Mikroorganismen im Großformat. Es wird die spannende Frage geklärt, wie man Festigkeiten von Werkstoffen ermittelt. Neben hochfestem Beton werden Fichte, Kiefer, Eiche, Tropenhölzer und Spanplatten untersucht. In einem anderen Projekt werden den Gymnasiasten mit einem Planspiel die Aufgaben eines Verkehrsplaners erläutert. Mit Hilfe des Programms „deintown – virtuelle Stadtsimulation“ können wesentliche Bedienelemente erarbeitet sowie Quiz- und Simulationsaufgaben gelöst und im Anschluss besprochen werden. So werden die Schülerinnen und Schüler spielerisch an die Denkweise von Ingenieuren herangeführt.
Auf geologischem Gebiet wird das Projekt mit dem Thema „Naturstein – unverzichtbarer Baustoff im historischen und modernen Städtebau“ angeboten. Hier beginnen die Schülerinnen und Schüler mit einem Rundgang durch die Weimarer Innenstadt, um die dort verbauten Natursteine, Schäden und Restaurierungsmaßnahmen kennen zu lernen. Zurück im Seminarraum gibt es eine Miniversion einer aus Vorlesung und Übungen aufgebauten universitären Lehrveranstaltung. Dabei können die wichtigsten Gesteinsarten mit Hilfe der geologischen Lehrsammlung selbst bestimmt und gesteinskundliche Experimente versucht werden. Für alle, die sich für Verschlüsselungstechniken interessieren, wird eine Veranstaltung am Servicezentrum für Computersysteme und -kommunikation der Bauhaus-Universität Weimar angeboten. Hier lernen die jungen Nachwuchswissenschaftler historische und moderne Codesysteme kennen.

Der seit 2001 erfolgreich durchgeführte Naturwissenschaftliche Tag findet zweimal im Jahr statt und bietet einen Einblick in die verschiedenen ingenieurwissenschaftlichen Studienrichtungen. Das stetig zunehmende Interesse der Gymnasien an diesen naturwissenschaftlichen Projekttagen zeigt, dass das Konzept der Bauhaus-Universität Weimar zur Förderung von Naturwissenschaft und Technik gern angenommen wird. Dem ein oder anderen Gymnasiasten fällt nach einem solchen Projekttag die Entscheidung für einen natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Studiengang leichter und festigt bisweilen den Wunsch nach einem Studium an der Bauhaus-Universität Weimar.