Hashfunktionen sind von zentraler Bedeutung für fast alle Sicherheitsprotokolle auf Computern bzw. in Computernetzwerken, z.B. für digitale Signaturen, sicheres Online-Banking, und dergleichen. Sie gelten als einer der Grundpfeiler für die Sicherheit elektronischer Kommunikation und dienen dazu, die Authentizität und Integrität ("digitaler Fingerabdruck") von Daten zu schützen. In den letzten Jahren hat sich jedoch herausgestellt, dass fast alle in der Praxis eingesetzten Hashfunktionen tatsächlich unsicher sind und eine neue Standard-Hashfunktion dringend gebraucht wird.
Im Jahr 2008 hatten insgesamt 64 Entwicklerteams ihre Hashfunktionen für den vom NIST ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb eingereicht. Nach einer ersten Prüfung durch das NIST, das Teil des amerikanischen Wirtschaftsministeriums ist und in diesem Wettbewerb die Schiedsrichter stellt, wurden 51 Kandidaten für die erste Runde zugelassen -- frei für eine öffentliche Analyse und die systematische Suche nach möglichen Sicherheitslücken. Nun hat das NIST das Teilnehmerfeld erneut verkleinert: 37 Kandidaten der ersten Runde schieden aus -- die meisten, weil tatsächlich Sicherheitslücken gefunden wurden, einige, weil sie für den praktischen Einsatz zu ineffizient sind. In der zweiten Runde, dem "Halbfinale" des Wettbewerbes stehen neben „Skein“ nur noch 13 andere Kandidaten, darunter zum Beispiel "Grøstl" (gemeinsam von Forschern der Technischen
Universität Graz in Österreich und der Technischen Universität Dänemarks entwickelt), "Echo" (von Mitarbeitern der französischen Firma Orange Labs entwickelt, einem Ableger der ehemaligen France Telecom) und "Fugue" (von Mitarbeitern des IBM T.J. Watson Research Center in den USA entwickelt).
„Mit diesem Ergebnis haben wir einmal mehr bewiesen, dass wir im internationalen Maßstab zu den Besten auf dem Gebiet der IT-Sicherheit gehören“, freut sich Stefan Lucks, Professor für Mediensicherheit an der Bauhaus-Universität Weimar. „Skein ist sicher, einfach, flexibel und effizient und erfüllt damit alle Anforderungen an eine zukunftsfähige Hashfunktion“, führt der Wissenschaftler weiter aus.
Dem Entwicklerteam von "Skein" (englisch "Gebinde" oder "Strang") gehören neben Stefan Lucks weitere internationale IT-Sicherheitsexperten wie Niels Ferguson (Microsoft), Bruce Schneier (British Telecom), Doug Whiting (Hifn), Mihir Bellare (Universität San Diego, UCSD), Tadayoshi Kohno (Universität Washington), Jon Callas (PGP) und Jesse Walker (Intel) an.
Ende 2010 wird das Teilnehmerfeld des internationalen Wettbewerbs auf etwa fünf Finalisten schrumpfen. Im Jahr 2012 soll über den Gewinner entschieden werden -- also die Hashfunktion, die dann als SHA-3 (Secure Hash Algorithm) weltweit genutzt werden soll. „Auch wenn neue Hashfunktionen dringend gebraucht werden – schneller geht es nicht, denn das NIST will den beteiligten Wissenschaftlern ausreichend Gelegenheit geben, alle noch im Wettbewerb befindlichen Kandidaten wirklich gründlich zu untersuchen“, erklärt Professor Lucks den langwierigen Auswahlprozess.
Weitere Information unter: Skein
NIST
Informationen zum Studium der Medieninformatik in Weimar
Die Fakultät Medien der Bauhaus Universität Weimar bietet den Studiengang Medieninformatik im Wintersemester 2009/2010 mit den Abschlüssen Bachelor und Master of Science an. Für beide Abschlüsse ist eine Bewerbung bis zum 30. September 2009 möglich.
Als ein interdisziplinär ausgerichtetes Studium, das sich mit allen Aspekten der Informationsverarbeitung im Kontext digitaler Medien beschäftigt, bildet die Medieninformatik Kommunikationsfachleute der Zukunft aus. Im Studium werden, neben dem Grundlagenwissen aus Mathematik und Informatik, spezifische Kenntnisse der Informationsverarbeitung für Digitale Medien von international renommierten Professorinnen und Professoren aus unterschiedlichen Disziplinen vermittelt. Ergänzend können Veranstaltungen aus der Medienökonomie, der Mediengestaltung und der Medienkultur besucht werden, um individuelle Schwerpunkte zu setzen. Diese Bereiche sind deutschlandweit einzigartig an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität miteinander verknüpft.
Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Lucks
Professur für Mediensicherheit
Fakultät Medien
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhausstr. 11
99423 Weimar
Tel.: +49 (0) 3643 - 58 3710
Mail: stefan.lucks@uni-weimar.de
Für Rückfragen steht Ihnen auch Antje Klahn, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät Medien, unter 0 36 43/58 37 06 oder per E-Mail unter antje.klahn@uni-weimar.de jederzeit gern zur Verfügung.
(26.08.2009)
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Mitarbeiterin Medienarbeit
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