Seit Mitte letzter Woche sind Mitarbeiter der Bauhaus-Universität Weimar im Rahmen des Einsatzes der Deutschen TaskForce Erdbeben in den Regionen Chiles unterwegs, die Ende Februar von dem extrem starken Erdbeben mit der Magnitude 8,3 getroffen wurden. Ziel ihres Unternehmens ist die Analyse der Gebäudesubstanz insbesondere im Hinblick auf zukünftige Erdbebensicherheit sowie die Klärung untergrundbedingter Verstärkungseffekte in den Regionen mit sehr massiven Schäden.
Lars Abrahamczyk und Holger Maiwald, Mitarbeiter des Zentrums für die Ingenieuranalyse von Erdbebenschäden (EDAC) an der Fakultät Bauingenieurwesen, sowie Danny Lobos, chilenischer Stipendiat am Lehrstuhl Informatik in der Architektur, treffen in Chile auf die bereits vor Ort tätigen Seismologen des GeoForschungsZentrums Potsdam und installieren die Messtechnik, die für die Registrierung von Nachbeben und die kurzzeitige Instrumentierung der verschiedenen Gebäudearten vorgesehen ist. Lars Abrahamczyk stellt exemplarisch für die Stadt Concepción einen „inhomogenen Gebäudebestand“ fest. „Neben vornehmlich ein- bis zweigeschossiger Bebauung gibt es bisher nur wenige Hochhäuser mit mindestens 20 Stockwerken. Die Schäden sind dennoch an allen Bauweisen aufgetreten.“
Schwerpunktmäßig werden die Wissenschaftler die überlagernden Effekte, die sich aus den Wirkungen der Erdbeben und den nachfolgenden Flutwellen (Tsunami) ergeben haben, analysieren. Des Weiteren untersuchen sie, welche Gebäude diese starken Bodenbewegungen weitestgehend unbeschadet überstanden haben und inwieweit mit Hilfe von Computersimulationen ein solch „gutmütiges“ Verhalten nachvollzogen werden kann.
Dafür werden die Wissenschaftler die auffällig gewordenen Schäden an Gebäuden dokumentieren und typische Schadensmuster für die vorherrschenden Bauweisen herausarbeiten, um daraus Konsequenzen für die Praxis abzuleiten und die Effizienz der bestehenden Bauvorschriften sichtbar zu machen.
Gerade das Zusammenspiel zwischen erdbebenbedingten Vorschäden mit den Effekten anprallender Wassermassen ist für die Wissenschaftler interessant. Für die nahezu vollständig zerstörte Stadt Dichato stellt Abrahamczyk fest: „Die Schäden infolge von Erdbeben sind scheinbar relativ gering, der größte Schaden wurde durch den nachfolgenden Tsunami angerichtet. Hier wird es ein riesigen Diskussionsbedarf geben, wie die Bucht zukünftig bebaut werden sollte.“ Insofern besteht insbesondere in den Küstengebieten ein Bedarf an geeigneten Lösungen für Bauwerke in diesen gefährdeten Regionen, die trotz der längerfristigen Planungen kurzfristig umgesetzt werden können.
Der Einsatz wird insgesamt zwei Wochen dauern. Er wird u.a. durch die Deutsche Gesellschaft für Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik e.V. (DGEB) unterstützt.
Der Kontakt zu Lars Abrahamczyk ist via E-Mail möglich: lars.abrahamczyk@uni-weimar.de
Eine aktuelle Einschätzung des Erdbebens in Chile durch das Weimarer Zentrum für die Ingenieuranalyse von Erdbebenschäden (EDAC) finden Sie hier: www.edac.biz/index.php
Bei Rückfragen können Sie sich gern an Claudia Goldammer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fakultät Bauingenieurwesen, Telefon 0 36 43/58 11 93 oder per E-Mail unter claudia.goldammer@uni-weimar.de wenden.
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