Georg Büchners 1839 posthum erstmalig erschienene Novelle „Lenz“ erzählt eine Episode aus dem Leben des Schriftstellers Jakob Michael Reinhold Lenz vor dem Hintergrund seines sich zunehmend verschlechternden Geisteszustands. Lenz befindet sich zu dieser Zeit in der Obhut des Pfarrers und Sozialreformers Johann Friedrich Oberlin in dem elsässischen Dorf Waldbach. Zwischen beiden entsteht eine eigenartige Beziehung, die stark von Lenz’ spezieller Weltwahrnehmung und dem Disput zwischen rationaler Wirklichkeit und der Welt des Glaubens geprägt ist. Büchner liefert in seiner literarischen Annäherung eine biographisch konkrete, pathologische Schilderung einer Schizophrenie, geht aber weit darüber hinaus.
Regisseur Andreas Morell und Drehbuchautor Thomas Wendrich verlegen die von Büchner (nach Aufzeichnungen von Johann Friedrich Oberlin und Jakob Michael Reinhold Lenz) skizzierte Handlung in die Gegenwart, wandeln sie ab, gewichten neu, behalten aber immer Lenz und seinen Konflikt im Blickfeld. Es gibt dafür einen konkreten Ort und eine definierte Zeit: Die Geschichte spielt heute, in Deutschland. Um sich zu entwickeln, müsste Lenz sich häuten, doch genau dazu ist er außerstande. Er findet Stabilität weder in sich, noch in seiner Umwelt. Der Film befragt den Ideenvorrat des Sturm und Drang für die Gegenwart und zeigt das Bild eines jungen Künstlers, dessen Scheitern das der Gesellschaft vorwegnimmt.
Produziert wurde der Film von der Berliner Produktionsfirma novapool artists (Alexander Deibel, Maik Plewnia, Steffen T. Sengebusch) im Auftrag von ZDFtheaterkanal und 3sat. Regie führte Andreas Morell (Unschuld, Orest, Braut wider Willen), für das Drehbuch zeichnete Thomas Wendrich (Das unbekannte Leben, Freischwimmer, Maria am Wasser) verantwortlich.
In den Hauptrollen sind Barnaby Metschurat (Lenz), Karoline Teska (Irene), Ronald Kukulies (Oberlin) und Lavinia Wilson (Konstanze) zu sehen. Barnaby Metschurat wirkte bereits in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen und Fernsehserien mit, darunter in Fatih Akins „Solino“ (2001), in der Serie „KKD – Kriminaldauerdienst“ (ab 2006), die mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, und dem TV-Event ZDF-Dreiteiler „Die Krupps – Eine deutsche Familie“ (2008/2009). Die aktuelle Lenz-Verfilmung wurde in Weimar und Umgebung unter Beteiligung der Weimarer Schauspieler Rosemarie Deibel und Karl Albert sowie vieler Weimarer Laiendarsteller in Nebenrollen gedreht.
Zur Premiere werden Regisseur Andreas Morell, Kameramann Florian Foest sowie die Darsteller Rosemarie Deibel und Karl Albert anwesend sein. Im Anschluss der Aufführung stehen Stab und Schauspieler den Fragen des Publikums in einem Filmgespräch mit Prof. Wolfgang Kissel, Bauhaus Film-Institut, zur Verfügung. Die Filmpremiere mündet in einem Sektempfang im Foyer des Audimax der Bauhaus-Universität Weimar. Die Veranstaltung ist kostenlos.
Die Fernsehpremiere von „LENZ.“ findet am 10. November 2009 im Programm von 3sat statt. Mit der Präsentation der Filmpremiere von „LENZ.“ knüpft das Bauhaus Film-Institut Weimar an den Erfolg des kürzlich zu Ende gegangenen „Filmfest im Kunstfest“ mit seinen filmischen Sonderveranstaltungen und anspruchsvollen Begleitprogrammen an.
Pressevertreter laden wir herzlich ein zu einem Presse- und Fototermin mit den Beteiligten vor der Premiere:
5. November 2009, 19.30 Uhr, Kinoraum im Medienhaus der Bauhaus-Universität Weimar, Steubenstraße 6a, 99423 Weimar
Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme per E-Mail an: film-institut@uni-weimar.de
Ansprechpartner:
Prof. Wolfgang Kissel
Juliane Fuchs
Bauhaus Film-Institut
Bauhausstrasse 15
99423 Weimar
Tel. +49 (0) 3643 - 58 39 30
Fax. +49 (0) 3643 - 58 36 01
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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