Bauhaus-Universität Weimar verkauft Patentfamilie für selbstfahrendes Arbeitsgerät
Der rechtliche Schutz der eigenen Idee oder der selbst entwickelten Technologie ist einer der wichtigsten Meilensteine für Startups. An der Bauhaus-Universität Weimar unterstützt die Erfinderberatungsstelle im Dezernat Forschung Professor*innen und Mitarbeitende dabei, ihr geistiges Eigentum zu sichern. Auch Studierende, die sich mit ihrer im Studium entwickelten Innovation selbstständig machen möchten, können sich dort informieren. So begann auch der Weg des 2022 gegründeten Unternehmens »E-TERRY« um Bauhaus-Alumnus Michael Rieke und die beiden Professoren Dr. Jan Willmann und Andreas Mühlenberend im Jahr 2018. Im Juni dieses Jahres konnte die Patentfamilie für den selbstfahrenden Agrarroboter von der Universität an das Start-up verkauft werden.
Die Idee für den »E-TERRY« entwickelte Michael Rieke während seines Produktdesign-Studiums an der Fakultät Kunst und Gestaltung. Dabei wurde er durch Prof. Andreas Mühlenberend, Prof. Dr. Jan Willmann sowie dem Ilmenauer Ingenieur Dr. Andreas Karguth fachlich betreut. Daher sind sie nicht nur Mentoren, sondern zudem die im Patent eingetragenen Miterfinder der Innovation. Diese Expertise und weitere universitäre Unterstützungsangebote ermöglichten es Rieke, seinen Prototypen zu verfeinern, sein Team zu erweitern und schließlich auf Basis dieser Geschäftsidee das Unternehmen »E-TERRY« zugründen. Das Dezernat Forschung der Bauhaus-Universität Weimar meldete das Patent auf die Technologie an und stellte so den Schutz des geistigen Eigentums der Erfinder aus der Fakultät Kunst und Gestaltung sicher.
»Es ist großartig, wenn Innovationen aus der Universität in die Anwendung kommen. Wir freuen uns besonders, wenn dadurch Ausgründungen ermöglicht werden. Mit einem Patentschutz erhöht sich die Chance, dass sich das Startup mit der Technologie auf dem Markt etablieren kann, da das Patent sicherstellt, dass kein Wettbewerber sie nutzt«, erklärt Damaris Schneider, Referentin für Forschungs- und Technologietransfer im Dezernat Forschung.
Mittlerweile besteht »E-TERRY« aus einem 9-köpfigen Team und hat bereits erfolgreich die erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. CEO Martha Wenzel, die seit Juni 2020 das Startup verstärkt, freut sich über die Patentübertragung und sagt: »Unsere Reise begann an der Bauhaus-Universität Weimar, wo wir das Fundament für »E-TERRY« gelegt haben. Der Kauf der Patentfamilie markiert einen bedeutenden Meilenstein auf unserem Weg, den Roboter weiterzuentwickeln und in naher Zukunft auf den Markt zu bringen. Mit unserem autonomen Agrarroboter möchten wir unsere Vision einer zukunftsfähigen Landwirtschaft umsetzen und sind mit dem Kauf der Patentfamilie nun einen entscheidenden Schritt näher daran, weltweit nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft anzubieten. Unser Dank gilt vor allem den engagierten Professoren und Mitarbeiter*innen an der Bauhaus-Universität Weimar, die uns auf diesem Weg begleitet und uns in Sachen Patent kompetent beraten und unterstützt haben.«
Über »E-TERRY«:
Kern von »E-TERRY« ist ein autonom fahrender Roboter, der Landwirt*innen dabei hilft, Felder effizient und ökologisch zu bewirtschaften. Der Roboter ist als offene Plattform konzipiert und soll zunächst Prozesse im Ökolandbau automatisieren, die aktuell noch manuell ausgeführt werden. Hierzu zählt beispielsweise das Jäten von Unkraut – eine der arbeits- und zeitintensivsten Aufgaben beim Gemüseanbau. Durch die dreirädrige Konstruktion lässt sich der »E-TERRY« sowohl in der Höhe als auch in der Spurbreite stufenlos verstellen. Daher kann der Roboter dynamisch durch verschiedene Gegebenheiten navigieren und individuell an jedes Feld angepasst werden.
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» Informationen zur Patentfamilie beim Deutschen Patent- und Markenamt
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