Forschungstagebuch »SCIP plastics«
Forschung ist ein abstrakter Begriff. Wie aber geschieht sie tatsächlich? Was erleben Forschende auf dem Weg zu neuen Erkenntnissen? Welche Herausforderungen müssen sie überwinden? Mit Tagebüchern geben Forschende der Bauhaus-Universität Weimar Einblick in ihre Projekte – lassen andere teilhaben an herausfordernden Zeiten und an Freuden des Erfolgs.
Das Forschungsteam von Prof. Dr.-Ing. Eckhard Kraft widmet sich einem weltweiten Problem: dem Kunststoffabfall in unseren Meeren. Bis sich dieser zersetzt vergehen Tausende Jahre. Der Abfall zerfällt dabei in immer kleinere Partikel. Diese verwechseln Meerestiere häufig mit Nahrung, verschlucken sie und sterben oftmals qualvoll daran. Wie es gelingen kann, dass der Müll gar nicht ins Meer gelangt, daran forschen die Ingenieure der Bauhaus-Universität Weimar zusammen mit einem Team aus Bangladesch sowie dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE). Das Forschungsprojekt nennt sich »Sustainable Capacity building to reduce Irreversible Pollution by plastics«, übersetzt »Aufbau nachhaltiger Kapazitäten zur Reduzierung irreversibler Verschmutzung durch Kunststoffe« - kurz: SCIP Plastics. Gemeinsam suchen sie nach Lösungen für die Abfallwirtschaft, entwickeln ein Wissenstransferzentrum auf dem Campus der »Khulna University of Engineering & Technology«. Ihr Ziel – in Zukunft soll der Abfall besser gesammelt, sortiert und recycelt werden. Bis November 2024 haben die Forschenden Zeit, Lösungen zu finden - das Forschungstagebuch begleitet sie dabei.
Folge 1: Reisevorbereitungen Auftakttreffen
Die wissenschaftliche Partnerschaft zwischen der Bauhaus-Universität Weimar und der Khulna University of Engineering & Technology zur Abfallwirtschaft besteht seit vielen Jahren. Alle zwei Jahre findet eine Fachkonferenz statt – außer während der Corona-Pandemie. Daher beginnt das Tagebuch mit der Vorfreude auf (Wieder-)Begegnungen.
Ende September 2022
Wir stecken mitten in den Reisevorbereitungen. Ende September 2022 werden wir in Khulna, Bangladesch mit allen Projektpartnern ein Auftakttreffen veranstalten. Die Dienstreiseanträge sind gestellt und unsere Visa haben wir rechtzeitig erhalten.
Die wichtigsten Programmpunkte der Reise stehen bereits fest. Ein Besuch der Deponie in Khulna darf dabei nicht fehlen. Ich bin gespannt, wie sich die Situation des Deponiestandortes in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Wie sehr hat sich die Deponie vergrößert? Hat sich der Anteil deponierter Kunststoffabfälle reduziert? Welchen Einfluss hatte die Pandemie?
Meine Neugier vermischt sich mit Vorfreude darauf bekannte Gesichter wiederzusehen und neue Bekanntschaften zu knüpfen. Das geplante Treffen mit dem Bürgermeister von Khulna wird ein bedeutender Bestandteil der Reise und nachdem pandemiebedingt lange Zeit kein Treffen möglich war, freue ich mich umso mehr unserer langjährige Partnerinstitution, die Khulna University of Engineering & Technology (KUET) wieder zu besuchen sowie unsere Projektpartner der Chittagong University of Engineering & Technology (CUET) zu treffen.
Prof. Dr.-Ing. Eckhard Kraft
Bauhaus-Universität Weimar
Professur Biotechnologie in der Ressourcenwirtschaft
Bauhaus-Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is)
Projektbeschreibung:
https://www.uni-weimar.de/fileadmin/user/uni/dezernate/dfo/TOP-Projekte/2021/2021_49_Kraft_Skip_Plastics.pdf
Webseiten zu SCIP Plastics
Bauhaus-Universität Weimar: https://www.uni-weimar.de/de/bauingenieurwesen/professuren/biotechnologie-in-der-ressourcenwirtschaft/forschung/aktuelle-projekte/scip-plastics/
»Khulna University of Engineering & Technology« (English): https://kuet.ac.bd/scip/index.php
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Eckhard Kraft, Professor für Biotechnologie in der Ressourcenwirtschaft, Fakultät Bauingenieurwesen per E-Mail: waste[at]bauing.uni-weimar.de oder telefonisch: +49 (0)3643 / 58 4621.