Ein Pionier der Wissenschaftsfotografie im 20. Jahrhundert: Ausstellung an der Bauhaus-Universität Weimar gibt Einblicke in das Schaffen von Fritz Goro
Fritz Goro (1901–1986) studierte in den Jahren 1921 und 1922 am frühen Bauhaus in Weimar und avancierte später in den USA zu einem der bedeutendsten Wissenschaftsfotografen. Die Bauhaus-Universität Weimar würdigt Goros außergewöhnlichen Beitrag zur Wissenschaftsfotografie und zeigt ab dem 6. März 2025 in den Räumen der Universitätsbibliothek die Ausstellung »Fritz Goro: Fotografie zwischen Kunst und Wissenschaft«. Präsentiert werden Arbeiten aus fünf Jahrzehnten, die zentrale Stationen seiner Karriere beleuchten, die geprägt ist von seiner jüdisch-deutsch-amerikanischen Exilgeschichte.
Goros Bilder erschienen in renommierten Magazinen wie »Life« und »Time« sowie in Fachzeitschriften wie »Smithsonian« und »Scientific American«. Während er in den USA als führender Repräsentant der Wissenschaftsfotografie anerkannt ist, ist er in Deutschland weitgehend unbekannt. Die umfassende Schau zeigt über 50 Werke aus den 1940-er bis 1980-er Jahren, unter anderem Fotografien von Experimenten mit Licht, Lasern, verschiedenen optischen Systemen und Mikrochips. Es gelang Goro beispielsweise, die Erfindung der Holographie visuell nachvollziehbar zu präsentieren. Besonders bemerkenswert sind seine Aufnahmen von Mondgestein unter polarisiertem Licht, Visualisierungen von Meeres-Mikrofossilien sowie eigens angefertigten Modellen der DNA-Replikation. Seine Teilhabe an wichtigen wissenschaftlichen Entwicklungen machte ihn zu einem der führenden Wissenschaftsfotografen seiner Zeit.
Kuratorin Dr. Eva Castringius ist Fotografin und künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Neue Medien und Angewandte Grafik im Bezugsfeld Bildender Kunst am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald. Sie forscht und publiziert seit 2015 über Goro. Ihre Besuche bei seinen Enkeln in den USA ermöglichten ihr umfassende Einblicke in sein Schaffen. Derzeit arbeitet sie über Fritz Goro in ihrem von der DFG geförderten Forschungsprojekt an der Universität Greifswald.
Die Ausstellungseröffnung findet am 6. März 2025 um 17 Uhr im Maurice-Halbwachs-Auditorium statt. Es sprechen Universitätspräsident Prof. Peter Benz, Nicole Schlabach für die Stiftung, der Weimarer Bauhaus-Experte Michael Siebenbrodt für den Freundeskreis der Universität sowie Eva Castringius als Kuratorin. Im Anschluss führt die Kuratorin in einem Rundgang durch die Ausstellung.
Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie des Freundeskreises der Bauhaus-Universität Weimar und ist bis zum 3. Mai wochentags von 9 bis 23 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr in den Räumen der Universitätsbibliothek zu sehen.
Für Rückfragen stehen folgende Ansprechpartner*innen zur Verfügung:
Dr. Frank Simon-Ritz, Direktor der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar, Tel.: +49 3643/582800, E-Mail: frank.simon-ritz[at]uni-weimar.de
Dr. Eva Castringius, Kuratorin der Ausstellung und Mitarbeiterin am Lehrstuhl Neue Medien und Angewandte Grafik im Bezugsfeld Bildender Kunst Caspar-David-Friedrich-Institut, Universität Greifswald, Tel.: +49 3834/4203272, E-Mail: eva[at]evacastringius.de