Was bewegt uns zur summaery 2024? Teil 4: Fakultät Medien
Die Fakultät Medien zeigt in diesem Jahr im Rahmen ihrer Open Lab Night am Abend des summaery-Freitags, 12. Juli, ab 17 Uhr vielfältige Projekte, die sich mit der Gegenwart und Zukunft einer digitalen und diversen Gesellschaft beschäftigen. Letztmalig verwandeln die Fachbereiche Medieninformatik und Medienwissenschaft ihre Räume im ehemaligen Coca-Cola-Werk in der Schwanseestraße 143 zu einer Experimentier- und Forschungsstation. Nach der Vorlesungszeit im August zieht die Fakultät wieder in die Bauhausstraße 11 zurück.
VR Groovy – soziale virtuelle Realität erleben
In diesem Projekt haben Studierende untersucht, welche Effekte auftreten können, wenn soziale Interaktionen nicht synchron sind, und wie das Gefühl gemeinsamer synchroner Erfahrungen gesteigert werden kann. Oft leben Freundeskreise über ganz Deutschland verteilt, Paare führen Fernbeziehungen oder Großeltern leben weit weg von ihren Enkelkindern. Zwar ist es möglich, in Videokonferenzen Zeit miteinander zu verbringen, doch wird dies nur bedingt als gemeinsames Erlebnis wahrgenommen durch die fehlende zeitliche Synchronisation. Infolgedessen können Aktivitäten wie Singen, Tanzen oder virtuelle Spiele als nicht-synchrone Erlebnisse wahrgenommen werden, und die Nutzer*innen können sich buchstäblich aus dem Takt gebracht fühlen.
Die soziale virtuelle Realität (VR) bietet dafür weitergehende Möglichkeiten. Im Virtual Reality Labor können Besucher*innen verschiedene Möglichkeiten der sozialen Virtuellen Realität ausprobieren, beispielsweise beim gemeinsamen Kanufahren oder einem virtuellen Gruppenbesuch in Goethes Wohnhaus.
Social Engineering – das Abenteuer!
Amateur*innen hacken Systeme, Profis hacken Menschen. Das ist mittlerweile Alltag in einer digitalen Gesellschaft. Professionelle Cyber-Angriffe basieren heutzutage häufig auf Techniken des so genannten »Social Engineerings«. Dazu gehören das Vortäuschen von Autorität, das Schreiben von Phishing-Mails oder »Dumpster-Diving«. Letzteres ist das Durchsuchen von persönlichem oder beruflichem Abfall nach nützlichen Informationen. Social Engineering nutzt bestimmte charakterliche Neigungen aus, etwa den Respekt vor Autorität, die Bereitschaft anderen zu helfen, aber auch Leichtgläubigkeit und Faulheit. Ebenso setzt Social Engineering auf das Auslösen und Ausnutzen von menschlichen Emotionen wie Furcht, Neugier, Hoffnung oder Schuldgefühle. Studierende des Studiengangs Informatik haben daher ein Computerspiel entwickelt, das für Techniken und Gefahren des Social Engineerings sensibilisieren soll. Die*Der Spieler*in übernimmt dabei die Rolle eines Hackers und versucht, durch Methoden des Social Engineerings in verschiedene IT-Systeme einzubrechen.
ILLUMULUS – Storytelling mit KI
Kreativ sein, spannende Geschichten erzählen und diese mit anschaulichen Bildern zum Leben erwecken – beherrscht eine Maschine diese Fähigkeiten? Das möchten Forschende der Professur Intelligente Informationssysteme mit den Besucher*innen entdecken. Der ILLUMULUS ist ein Computer, ein anonymer Autor, der für seine Werke generative neuronale Netzwerke verwendet: Interaktiv können Besucher*innen mit eigenen Stichworten ILLUMULUS dazu bringen, individuelle Handlungen und Bilder zu generieren. Dabei entstehen einzigartige »Geschichten«, die die Gäste dann direkt auf Papier mit nach Hause nehmen können. Der ILLUMULUS ist eine interaktive Performance, die die beeindruckenden Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz für alle erfahrbar machen soll.
Zu Gast bei ...
Dass die Universität nicht nur ein Ort des Lehrens und Lernens ist, sondern auch ein vielfältiger sozialer Raum, haben Studierende der Medienkultur und der Europäischen Medienkultur gemeinsam im Werkmodul »Zu Gast bei...« erkundet. Im Laufe des Semesters besuchten die Studierenden sehr unterschiedliche Orte der Universität wie die flexible Kinderbetreuung »bauhäuschen« und haben dort eigene Veranstaltungen durchgeführt, haben neue Menschen kennengelernt und eigene Lehrformate ausprobiert. Zur summaery zeigen sie Eindrücke und Erlebnisse dieser Besuche. Ziel war es, die Universität nicht nur als Bildungsstätte, sondern auch als sozialen und vielfältigen kulturellen Raum zu erfahren und neu zu entdecken. Die zugehörige Ausstellung in Form eines großen Gästebuches ist sowohl als Präsentation als auch als Gegeneinladung zu verstehen, bei der die Besuchten und natürlich auch alle Interessierten eingeladen sind, um in dieser einzigartigen Zusammensetzung die Vielfalt der Universität auf einer persönlichen Ebene zu erleben.
Die Open Lab Night findet am Freitag, 12. Juli, 17 bis 22 Uhr, auf dem Übergangscampus der Fakultät Medien in der Schwanseestraße 143 statt. Neben Bits und Bytes ist auch für Beats, Bier und Bratwürste gesorgt. Auch am Samstag, 13. Juli, öffnen die Labore nochmals von 12 bis 15 Uhr ihre Türen. An beiden Tagen ist das Gelände mit einem Shuttlebus zu erreichen, der jeweils am Hauptgebäude der Universität startet. Weitere Infos zur Open Lab Night gibt es auf der Website www.uni-weimar.de/oln.
Alle Informationen zur summaery2024 unter: www.uni-weimar.de/summaery