Zwei Weimarer Studierende freuen sich über Preis bei ICOMOS-Wettbewerb
Beim studentischen Wettbewerb „from 60 to 90“ erhielten Julia Vetter und Christian Lorenz einen von sechs Preisen aus insgesamt 68 Einreichungen. Das deutsche Nationalkomitee des Internationalen Rates für Denkmalpflege (ICOMOS), die Hochschule Trier, der Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V. und die Wüstenrot Stiftung stärken mit dem Wettbewerb die Aufmerksamkeit für den behutsamen Umgang mit dem Architekturerbe der 1960er bis 1980er Jahre.
Gefordert war die Analyse eines Instandsetzungsprojekts an einem denkmalwerten Bauwerk, einer Gartenanlage oder einem Ensemble aus den Jahrzehnten vor der deutsch-deutschen Vereinigung.
Eine hochkarätige Jury würdigte das studentische Plädoyer aus Weimar für das „Inselparadies“ in Baabe auf der Insel Rügen – ein eleganter Gaststättenpavillon des Schalen-Baumeisters Ulrich Müther. Neben der fundierten Projektanalyse beeindruckte die selbstbewusste Stellungnahme zu Konzept und Ergebnis der 2011-13 durchgeführten Sanierung.
Die Nachnutzung und die damit verbundenen Maßnahmen sehen Julia Vetter und Christian Lorenz als unumgänglich, um das Baudenkmal grundsätzlichen zu erhalten. Gleichzeitig beschreiben sie den ästhetischen Wert und die große Verletzlichkeit der Architektur, welcher nicht konsequent Beachtung geschenkt wurde und enden mit dem Appell, bei aktuellen Anpassungen von Bestandsbauten frühzeitig die Erwartungen deutlich mehr an der Individualität des Vorhandenen zu orientieren.
Die Studierenden präsentierten ihre Beiträge auf dem Kolloquium anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von ICOMOS Deutschland am 27. November 2015 in Mainz.
Betreut worden war der Wettbewerbsbeitrag im Rahmen eines Seminars im Masterstudiengang Architektur, das die Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität im Sommersemester 2015 durchgeführt hat.