»An Alliance for a Better Future«: Schon der Slogan der Hochschulallianz BAUHAUS4EU macht deutlich, wohin die Reise gehen soll – langfristig und eng an Zukunftsthemen zusammenarbeiten, gemeinsam die Zukunft von Lehre, Lernen und Forschung gestalten und den europäischen Gedanken stärken. Ende Juni 2024 hat die EU-Kommission entschieden, die Allianz im Rahmen der EU-Initiative »Erasmus+ Europäische Hochschulen« für die nächsten vier Jahre mit 14,4 Millionen Euro zu fördern.
Man stelle sich vor, man besucht Weimar, besichtigt das Gropiuszimmer und kann seine Hamburger Verwandten virtuell dazuholen. Nicht bloß als Videotelefonie, sondern als 3D-Avatare erleben sie gleichzeitig den Raum. Man kann sich sogar live mit ihnen und – dank KI – sogar mit den Objekten im Raum unterhalten.
Wie Menschen wohnen, ist von enormer Bedeutung – nicht nur für ihr eigenes Leben, sondern auch für die Gesellschaft. Unsere gebaute Wohnumwelt prägt gesellschaftliche Entwicklungen, während umgekehrt auch unsere sozialen Praktiken unsere Wohnsituation verändern – aber wie genau? Wo liegen die Konflikte, die Herausforderungen, und wie kann Forschung dabei helfen, die großen Wohnungsfragen unserer Zeit zu lösen?
»Demokratie stärken« war der thematische Schwerpunkt der Bauhaus-Universität Weimar für das Jahr 2024. Über 30 Projekte stellten die Stärkung und Teilhabe an demokratischen Prozessen in den Mittelpunkt – von eigenen Lehrveranstaltungen und Forschungsvorhaben bis zu Kunstprojekten, jeweils als Kooperationen mit anderen Akteur*innen in Weimar und Thüringen. Die Bauhaus-Universität Weimar beabsichtigte damit, im Thüringer Superwahljahr 2024 das Vertrauen in Demokratie und Wissenschaft, in Kunst und Bildungsinstitutionen zu fördern.
Die globale Bevölkerung wächst stetig und mit ihr der Urbanisierungstrend. Immer mehr Flächen werden versiegelt. Immer mehr Grün wird zu Grau – auch innerhalb der Städte. Ohne Pflanzen aber, die unsere Stadtluft kühlen und reinigen, nehmen sowohl die Hitzeinseln als auch die Feinstaubbelastung dramatisch zu. Außerdem führen starke Regenfälle immer häufiger zu Überschwemmungen, wenn das Wasser, statt in Grünflächen zu versickern, nur in die Kanalisation abfließen kann. Um dauerhaft lebenswert zu bleiben, brauchen unsere Städte also mehr Vegetation, ohne dafür die ebenso immer stärker benötigten Nutzungsflächen einzubüßen. Innovative Lösungen wie das Projekt VertiKKA an der Fakultät Bau und Umwelt setzen genau da an.
Nachhaltigkeit ist mehr als nur Emissionen zu reduzieren: Es ist das Versprechen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Für die Bauhaus-Universität Weimar sind Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein deshalb auch mehr als theoretische Ansätze – sie sind Antrieb und Leitbild zugleich. Doch was bedeutet es, eine Hochschule nachhaltig zu machen? Seit Sommer 2023 ist unter der Leitung von Dr. Ulrike Kuch, Vizepräsidentin für gesellschaftliche Transformation, das Team Nachhaltigkeit aktiv und arbeitet an konkreten Maßnahmen.
Langlebig, widerstandsfähig, formbar – Beton ist der bedeutendste Baustoff des 21. Jahrhunderts. Aus dem ursprünglichen Drei-Stoff-System (Zement, Kies, Wasser) ist ein Hochleistungswerkstoff geworden, dessen Eigenschaften man durch die Mischrezeptur gezielt verändern kann. Doch es gibt ein Problem: Ist der Beton erst einmal gemischt, ist er nicht mehr anpassungsfähig. Das heißt, ungewollte Änderungen im Fließverhalten oder in der Dauerhaftigkeit, beispielsweise hervorgerufen durch wechselnde Umweltbedingungen und Rohstoffschwankungen, kann man nicht mehr korrigieren.
Mangel an sozialer Daseinsvorsorge, Überalterung und Schrumpfung von Gemeinden, Auswirkungen des Klimawandels, Vertrauensverlust in die Demokratie – der Thüringer Wald sieht sich vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Doch zugleich eröffnen sich durch den ökologischen und sozialen Wandel neue Chancen. Was braucht es also, um die Region nachhaltig für kommende Generationen zu transformieren?
Maurice Halbwachs war ein bedeutender französischer Soziologe, der während der Terrorherrschaft des deutschen Nationalsozialismus‘ 1944 nach Buchenwald deportiert wurde und dort nach wenigen Monaten an den Folgen der Haft verstarb. Bis heute gibt es in der Stadt Weimar keinen Erinnerungsort, an dem dieser bedeutende Wissenschaftler gewürdigt wird – dies möchte die Bauhaus-Universität Weimar ändern und übernimmt Verantwortung gegenüber der Geschichte. Im Dezember 2024 wird sie deshalb ihren größten Hörsaal, das Auditorium Maximum, nach dem französischen Wissenschaftler benennen und ihm den Namen »Maurice-Halbwachs-Auditorium« verleihen. Mit zwei der Initiatoren der Schaffung dieses Gedenkortes, Professor Henning Schmidgen und Professor Frank Eckardt, haben wir für BAUHAUS.INSIGHTS über den Soziologen und Philosophen Maurice Halbwachs und ihre Beziehung zu seinem Wirken und seinem Schicksal gesprochen.
Unter dem Titel »Hochschulbau trotz/t Krisen« findet vom 19. bis 21. September 2024 an der Bauhaus-Universität Weimar die Jahrestagung der Kanzlerinnen und Kanzler der deutschen Universitäten statt. Nach fast 20 Jahren kehrt das wichtige Treffen für den fachlichen Austausch über aktuelle Herausforderungen im Hochschulmanagement an die Weimarer Universität zurück. Der Gastgeber, Universitätskanzler Dr. Horst Henrici, spricht mit uns im Bauhaus.Insights-Interview über die Bedeutung der Tagung für die Kanzlerinnen und Kanzler, die zentralen Themen wie Gebäudemanagement und Nachhaltigkeit sowie die Herausforderungen und Chancen für die Universitäten in den kommenden Jahren.