Erinnerungsarchitektur für Gellenkirche wird auf Hiddensee aufgebaut
Die Gellenkirche, die Architekturstudierende zur summaery 2017 als musischen Erlebnisort entwickelt und im Maßstab 1:1 gebaut haben, zieht auf die Insel Hiddensee. Sie wird dort an drei verschiedenen Standorten eine Woche lang kulturell genutzt.
»Die Pavillonkonstruktion macht temporär auf die heute im Wasser vor dem Gellen – einer Landzunge am südlichsten Ende der Insel – liegenden Fundamentreste der ehemaligen Gellenkirche aufmerksam. Die kleine architektonische Intervention überwindet den latenten Natur-Kultur-Konflikt und setzt ein Zeichen für die Kraft künstlerischer Impulse im respektvollen Umgang mit der Natur. Die Kunst hilft, den Blick für die Natur zu schärfen und umgekehrt bietet die Natur eine Projektionsfolie für künstlerische Interpretationen«, erläutert Dr. Luise Nerlich, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Bauformenlehre, die das Projekt gemeinsam mit Prof. Bernd Rudolf von der ersten Idee bis hin zum Aufbau auf Hiddensee betreut hat.
Nach der Premiere zur summaery 2017 in Weimar wird die Erinnerungsarchitektur nun an drei verschiedenen Orten auf Hiddensee aufgebaut. Der Aufbau ist in der modularen Konstruktion so angelegt, dass die Mikroarchitektur innerhalb von je drei Stunden auf- und komplett rückstandslos abgebaut werden kann. Die Standorte unterstreichen die geschichtliche Entwicklung der Kirche auf Hiddensee: Erste Station ist der Pfarrgarten an der Kirche in Kloster, gefolgt vom Strand an der ehemaligen Gellenkirche und der Kirche auf dem Kirchgemeinde-Gelände in Neuendorf.
Zu den kulturellen Höhepunkten vor Ort zählen zwei Tanzauftritte von Studierenden der Palucca Hochschule für Tanz Dresden, die sich den Gedenkort am 3. und 5. Juli 2018 aneignen werden.
Weimarer Interessierte können der Gellenkirche zur summaery vom 12. bis 15. Juli 2018 in Raum 002 im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar in fotografischen und filmischen Arbeiten nachspüren, die Anfang Juli 2018 auf Hiddensee entstehen.
Performance »Dem Himmel einen Ort«
1. bis 7. Juli 2018 auf der Insel Hiddensee
Höhepunkte aus dem Programm
Dienstag, 3. Juli 2018, 17 Uhr | Wiese gegenüber des Pfarrgartens in Kloster, Insel Hiddensee
Tanz der Palucca Studierenden
Donnerstag, 5. Juli 2018, 13 Uhr | ehemalige Gellenkirche am Gellen, Insel Hiddensee
Tanz der Palucca Studierenden
Gesamtprogramm der Performance
Entwurf und Umsetzung Pavillon:
Charlotte Arendt, Tom Behammer, Eicke Entzian, Jonas Geyer, Valentin Gies, Franziska Gödicke, Cornelius Hottenrott, Julia Lagemann, Julia Reinhardt, Jakob Schubert, Linh Tran, Emil Tuffner, Carolin Vogt, Max Wießalla, Ting-Yi Yang sowie Gerrit Müller-Scheessel, Robine Juhas, Julia Huber, Juan-Pablo Fernandez und Julian Pracht
Betreuung: Professur Bauformenlehre Prof. Dipl.-Ing. Dipl.-Des. Bernd Rudolf, Dr.-Ing. Luise Nerlich
Partner und Unterstützer:
Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar, Palucca Hochschule für Tanz, Dresden, Pfarrer Dr. Konrad Glöckner, Hiddensee, Reederei Weiße Flotte Hiddensee, Fuhrmannshof Neubauer, Hiddensee