Interdisziplinäres studentisches Team entwickelt Buchmessekonzept mit minimalem Budget
Es ist ein ehrgeiziges Projekt mit knappem Budget: Neun Studierende gestalten den diesjährigen Messestand für die Leipziger Buchmesse. Vom 27. bis 30. März 2025 vertreten sie die Bauhaus-Universität Weimar auf 80 Quadratmetern. Das Ausstellungskonzept entsteht in einem Fachkurs an der Fakultät Kunst und Gestaltung.
Die Leipziger Buchmesse war viele Jahre ein fester Termin für die Bauhaus-Universität Weimar, bis die Messe 2020 nicht mehr stattfinden konnte. Erst im vergangenen Jahr erlebte der Messeauftritt der Universität seine sehr erfolgreiche Neuauflage. Auch 2025 soll die Tradition fortgeführt werden. Das Besondere: Im Gegensatz zu herkömmlichen Auftritten liegen sowohl das Konzept für den Look des Standes als auch die Umsetzung nahezu vollständig bei Studierenden.
In diesem Jahr sind es neun Studierende aus unterschiedlichen Disziplinen, die unter der Leitung des künstlerischen Mitarbeiters Florian Hesselbarth das Ausstellungskonzept entwickeln und gestalten. Sie kommen aus der Freien Kunst, dem Lehramt Kunst, der Architektur, der Urbanistik und dem Produktdesign: »Eine spannende Mischung«, findet Hesselbarth. »Wir brauchen unterschiedliche Perspektiven und Fähigkeiten, um die gesamte Uni auf der Messe zu repräsentieren.« Neben Informationen zur Universität und zum Studium präsentieren sich auch der Lucia Verlag und andere Universitätsprodukte auf dem Messestand.
Annäherung in ersten Entwürfen
Zunächst überlegten die Studierenden, welche Wirkung der Messestand entfalten soll. Dieser Frage näherten sich die Kursteilnehmer*innen auf künstlerische Weise und entwarfen ›asoziale‹ Messestände. Welche Einstellung möchten wir transportieren? Fühlen wir uns in unserem Elfenbeinturm wohl und möchten eigentlich gar nicht gestört werden? Sind wir so exklusiv, dass man nur unter Schmerzen und Mauern überwindend Zutritt zu unserem erlauchten Zirkel erlangt?
Das interdisziplinäre Team beschäftigte sich im Fachkurs zunächst intensiv mit dem Thema Messe, unternahm Exkursionen und lud Expert*innen zu Vorträgen ein. Auch neue Bereiche wie 3D-Rendering und Modellbau mussten die Teilnehmenden selbst erlernen und anwenden. Die größte Herausforderung ist und bleibt das geringe Budget. Kostensparende Lösungen zu finden, die trotzdem »gut aussehen«, brauchen umso intensivere Überlegungen. Daher planen die Studierenden von vornherein mit günstigen, leicht verfügbaren Materialien wie Pappe, Bambus und Holz. Inspirationen fanden sie etwa in der Rubrik »Zu verschenken« diverser Anzeigen-Apps.
Am Ende des Wintersemesters sind nun insgesamt sieben Entwürfe entstanden, die zur Winterwerkschau erstmals präsentiert wurden. Im nächsten Schritt werden die Kursteilnehmenden gemeinsam eine Idee küren, die sie dann bis Ende März umsetzen. Da die Entwürfe alle »ihr gewisses Extra« haben, wird die Auswahl schwer fallen. »Vielleicht«, so viel verrät Hesselbarth schon jetzt, »kombinieren wir auch mehrere Entwürfe, übernehmen einzelne Details und fügen diese zu einem neuen Konzept zusammen.« Mitte März soll das Konzept final sein – bis dahin bleibt es spannend.
Buchmesse Leipzig
27. bis 30. März 2025
Ort:
Halle 5, Stand B600
Der Fachkurs »Ein Messestand für Leipzig« wurde von Florian Hesselbarth an der Professur »Kunst und sozialer Raum« unter Christine Hill betreut.