Radio Art Residency: Drittes Stipendium geht an Künstlerduo aus Buenos Aires
Die Radio Art Residency Weimar geht in ihr zweites Jahr. Für den Zeitraum von April bis Juni 2022 wird das Künstlerduo aus Buenos Aires (Argentinien), Florencia Curci und Agustin Genoud, sein Projekt »Adapted to air: Collective vocallities for a future sonic forest« in Weimar realisieren.
Das Projekt erforscht politische und körperliche Performativitäten in der Konstruktion von Bedeutung durch Stimme. Ziel ist es, mit der Praxis kollektiver Stimmen zusammenzuarbeiten, um mögliche und lebenswerte Zukünfte zu imaginieren und zu produzieren.
Das Künstlerduo fragt: Ist es möglich, durch die Erforschung neuer stimmlicher Praktiken, Instanzen kognitiver Verflechtung mit anderen Wesen kollaborativ zu erzeugen? Welche Geschichten können durch diese Stimmen erzählt werden? Welche Zukünfte können sie sich vorstellen und produzieren?
Diese Fragen leiten eine Forschung an, die den Menschen als eine der Millionen von Arten versteht, die, angepasst an die Luft, Töne erzeugen können. Dabei werden die Strategien anderer Arten und deren Kommunikation zur Erzeugung neuer Vokalitäten herangezogen. Das Radio ist hier eine an die Luft angepasste Spezies der Maschinenart.
Florencia Curci arbeitet als Klang- und Radiokünstlerin, Performerin und Kuratorin. Sie schloss ihren Master in Expanded Music an der Universität UNSAM ab und das Künstlerprogramm der Torcuato di Tella Universität. Seit 2017 ist sie Direktorin von CASo (Sound Art Center), einer vom argentinischen Kulturministerium abhängigen Institution, die künstlerische Forschung zu Klang, experimenteller Musik und sozialer Akustik fördert. Im Jahr 2020 gründete sie Radio CASo als Online-Páramo, in dem man sich während der Pandemie versammeln kann. Ihre Arbeit wurde von KunstRadio, AMEE, CA2M (Madrid), Centro Cultural Kirchner (Arg) in Auftrag gegeben und ihre Live-Performances wurden unter anderem beim Festival Aural (MX), MediaLab Prado (Madrid) und Tsonami Sound Art Festival (Chile) präsentiert.
Agustin Genoud arbeitet als Performer, Musiker und Wissenschaftler (Universidad Nacional de las Artes, Buenos Aires) in den Bereichen zeitgenössische Stimme, Performance, Post-Humanismus und neue Medien. Er hat einen Abschluss als Medienkünstler und ein Master in Datenwissenschaft und Künstlicher Intelligenz absolviert. Er war unter anderem zu Gast und trat auf bei Sonandes Sound Art International Biennal Bolivia, Music Makers Hack Lab - CTM Festival Berlin, The Wrong International Biennal, Tsonami Sound Art Festival Chile, FIME Sao Pablo, Metabody Symposium Chile, New Materialism Symposium, Colón Theatre Experimental Centre, Terén | pole performativního umění Brno.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.uni-weimar.de/projekte/radioartresidencyweimar/
Die Radio Art Residency Weimar ist ein internationales Stipendienprogramm für künstlerische Praxis im Radio. Die Residency ist ein gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts und der Professur »Experimentelles Radio« der Bauhaus-Universität Weimar in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik FRANZ LISZT, Deutschlandfunk Kultur, Radio Lotte, EIGENHEIM Weimar/Berlin und der ACC Galerie Weimar.