Studierende und Lehrende aus Weimar und San Diego kommen zu Workshops zusammen
Im Rahmen der Strategischen Partnerschaft zwischen der Bauhaus-Universität Weimar und der University of California, San Diego, (UCSD) haben sich vom 19. bis 24. Oktober 2015 etwa 40 Studierende und Lehrende beider Hochschulen zu einer Arbeitswoche in Weimar getroffen.
Thematische Klammer der englischsprachigen Workshops war »Out of (b)order – Urban and Artistic Investigations«. Die Beteiligten aus den Fachbereichen Urbanistik, Kunst und Bauingenieurwesen beschäftigten sich in den Workshops intensiv mit Fragen von Grenzen, Migration, Mobilität, Erinnerungskultur, Umweltfragen und Konflikten.
Zum Auftakt präsentierten sich alle Workshop-Teilnehmer in einem Pecha-Kucha. Die Kurz-Präsentationen boten – ausgehend von ein bis zwei Fotos – sehr persönliche und verschiedenartige Einblicke: in Teile des Arbeits- oder Privatlebens, in Themen, über die die Vortragenden gearbeitet haben, in Orte und Räume, die ihnen etwas bedeuten oder die sie geprägt haben. In beeindruckender Weise wurde dabei deutlich, welche vielfältigen internationalen Perspektiven die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitbrachten.
Die drei Workshops trugen die Titel »Ecology«, »Transgression – Mobility – Migration« und »No Exit/Amnesia«. Einen Höhepunkt bildete der Vortrag des Professors für Visual Arts/Bildende Kunst an der UCSD, Prof. Ricardo Dominguez, Mitgründer des Electronic Disturbance Lab, zum Thema »surveillance and Post-contemporary culture«. In ihrem einleitenden performativen Vortrag sprach Lisa Glauer über Darstellung von Überwachung und Erfahrungen des »gesehen werdens«. Verschiedene Filmvorführungen und Exkursionen, wie beispielsweise zu Orten des Konfliktes in Berlin-Kreuzberg, in die Kulturlandschaft Thüringens in Zusammenarbeit mit der IBA Thüringen oder zur Gedenkstätte Buchenwald boten ein passendes Rahmenprogramm zu den Workshops.
Arvid Krüger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Stadtplanung, blickte in die Zukunft: »Wir haben in einem Strategietreffen zahlreiche konkrete Ideen für die künftige Zusammenarbeit im Bereich Urbanistik entwickelt. Beispielsweise wollen wir ab dem kommenden Jahr den Studierendenaustausch verstetigen, gegenseitige Kurzzeit-Gastdozenturen anschieben und gemeinsame Veröffentlichungen planen. 2017 werden wir dann erneut einen Workshop veranstalten.«
Auch in anderen Fachbereichen gibt es konkrete Vorhaben: so stand schon im November ein Besuch des Professors für Elektroakustische Komposition und Klanggestaltung der Fakultät Medien, Robin Minard, zum Thema Klang und seiner Abbildung in San Diego an. Auch Liz Bachhuber, Professorin für Kunst im Öffentlichen Raum an der Fakultät Gestaltung war im November in San Diego: »Das Interesse an die Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität ist enorm gewachsen, gerade aufgrund des positiven Erlebnisses durch den Workshop in Weimar im Oktober. Neben Kolleginnen, Kollegen und Studierenden der Stadtplanung und Künste habe ich auf diese Reise auch den Zoologen und Glykobiologen Pascal Gagneux getroffen.«
Insgesamt trug der Besuch der Gäste aus San Diego dazu bei, die Partnerschaft auf allen Ebenen maßgeblich zu vertiefen.
Hintergrund zur Partneruniversität University of California, San Diego (UCSD)
Die Zusammenarbeit mit der University of California, San Diego (UCSD) besteht seit 2007. Seit 2013 wird die Partnerschaft über das DAAD-Projekt »Strategische Partnerschaften« gefördert. Bei der Kooperation handelt es sich um ein interdisziplinäres Netzwerk, an dem Vertreter aller vier Fakultäten der Bauhaus-Universität Weimar beteiligt sind.
Aus einer langjährigen gemeinsamen Workshop-Serie zum Thema »Art and Technology« sind inzwischen verschiedene regelmäßig stattfindende Formate hervorgegangen – neben der Kooperation von Künstlern, Urbanisten und Umweltingenieuren z.B. Workshops, die sich der Untersuchung des Raums und seiner Abbildung im Klang widmen, oder eine ebenfalls interdisziplinär angelegte Zusammenarbeit im Bereich Experimental Drawing.
Eine besondere Aufmerksamkeit im Rahmen der »Strategischen Partnerschaften« erfährt die Weiterentwicklung regulärer Austauschformate für Studierende und Doktoranden.
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