Antrittsvorlesung am 24. Oktober: Expertin für Multi-Hazard-Engineering zieht Bilanz
Durch Naturgefahren und Starkwettereignisse werden Bauwerke massiv belastet. Wie insbesondere hohe, schlanke Bauwerke sicher und zugleich ressourcenschonend geplant und erbaut werden, erforscht Juniorprofessorin Anastasia Athanasiou. Seit Juli 2023 leitet sie die neu eingerichtete Professur »Natural Hazards and Structural Resilience« an der Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der Bauhaus-Universität Weimar. Zuvor war die gebürtige Griechin an der University of Catania (Italien) sowie der Concordia University in Montreal (Kanada) tätig. Im Rahmen ihrer Antrittsvorlesung berichtet sie über Herausforderungen des letzten Jahres und gibt einen Einblick in aktuelle Forschungserfolge.
Bauingenieur*innen tragen eine große Verantwortung. Insbesondere die Sicherheit und Tragfähigkeit von Bauwerken spielen bei der Planung und Ausführung eine wichtige Rolle. Umwelteinflüsse wie Erdbeben und starke Winde stellen dabei besonders hohe Anforderungen an Gebäude, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz sowie die damit einhergehende Notwendigkeit, Ressourcen zu schonen. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Forscherin Anastasia Athanasiou. Im Rahmen ihrer neu eingerichteten Professur »Natural Hazards and Structural Resilience« untersucht sie die Auswirkungen verschiedener Naturgefahren auf die Leistungsfähigkeit von Gebäuden. Ihr besonderes Interesse gilt dabei hohen, windanfälligen Bauwerken, die in einem Erdbebengebiet stehen.
Kern von Forschung und Lehre liegt auf der Gefährdungsbeurteilung und Risikobewertung von Bauwerken im Zusammenhang mit Erdbeben und Wind. »Mein Ziel ist es, Pionierarbeit zu leisten und die ursprünglich für die Erdbebentechnik entwickelten leistungsbasierten Entwurfsmethoden auf den Windbereich auszudehnen. Dieser innovative Ansatz soll die Planung windbeständiger Bauwerke revolutionieren und die Widerstandsfähigkeit von Gebäuden und die Wirtschaftlichkeit von Bauwerken verbessern«, sagt die Juniorprofessorin. Getestet werden Wind- und Erdbebenszenarien mit zunehmender Intensität. Darüber hinaus werden fortschrittliche Modellierungs- und nichtlineare Simulationstechniken eingesetzt, um die dynamischen Auswirkungen mehrerer Gefahren zuverlässig vorherzusagen und die Sicherheit windempfindlicher Gebäude in erdbebengefährdeten Gebieten zu bewerten. Die Forschungstätigkeit von Jun.-Prof. Athanasiou in Weimar umfasst zudem die Prüfung von Bauteilen unter wiederholten Wind- und Erdbebenbelastungen.
Tenure-Track-Professur zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Die Berufung von Anastasia Athanasiou erfolgte im Rahmen des Tenure-Track-Programms der Bauhaus-Universität Weimar, basierend auf dem Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Darüber hinaus wird die Professur von der Carl Zeiß Stiftung im Rahmen des CZS Fonds für deutsche Universitäten im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe mit Personal-, Sach- und Investitionsmitteln unterstützt. Erklärtes Ziel ist es, gemeinsam mit der German Scholars Organization E.V. (GSO) internationale Spitzenwissenschaftler*innen für den Wissenschaftsstandort Deutschland (zurück) zu gewinnen.
»Natural Hazards and Structural Resilience«
Antrittsvorlesung Jun.-Prof. Anastasia Athanasiou
Donnerstag, 24. Oktober 2024, 16 bis 18 Uhr
Bauhaus-Universität Weimar,
Marienstr. 13, Hörsaal A
Die Vortragssprache ist Englisch. Medienvertreter*innen sind herzlich Willkommen.
Über Jun.-Prof. Anastasia Athanasiou
Bereits während ihres Studiums an der Aristotle University of Thessaloniki (Griechenland) spezialisierte sich Anastasia Athanasiou auf das Thema Erdbebensicherheit von Bauwerken. Nach Stationen an der University of Catania und der State University of New York in Buffalo im Rahmen ihres Promotionsstudiums, nahm sie eine Stelle als Post-Doktorandin an der Concordia University in Montreal (Kanada) an. Dort konzentrierte sie sich auf die leistungsbasierte Bemessung von Stahlkonstruktionen mittlerer Höhe für mehrere Gefahren (Wind und Erdbeben). Während ihrer akademischen Laufbahn betreute sie zahlreiche Publikationen und veröffentlichte selbst Dutzende Forschungsberichte. Ihre Forschungsergebnisse präsentierte Athanasiou auf internationalen Konferenzen in Japan, Europa sowie Nord- und Südamerika. 2013 erhielt sie ein Stipendium von »Microsoft Research Advanced Technology Labs Europe«; 2022 den »Best presentation award« auf der »International Conference on Structural Health Monitoring of Intelligent Infrastructure« an der Concordia University. Darüber hinaus engagierte sich Anastasia Athanasiou als wissenschaftliche Beraterin der »Civil Engineering Association« an der Concordia University, war Finanzdirektorin des »Earthquake Engineering Research Institute Concordia Chapter« und Gutachterin für renommierte Fachzeitschriften wie »Structures«, »Journal of Wind and Industrial Aerodynamics«, »Earthquake Spectra«, »Bulletin of Earthquake Engineering«, »Soil Dynamics and Earthquake Engineering« sowie »Journal of Earthquake Engineering«.
Für Rückfragen steht Ihnen Jun.-Prof. Anastasia Athanasiou, Professur »Natural Hazards and Structural Resilience«, gern per E-Mail: anastasia.athanasiou[at]uni-weimar.de oder telefonisch: + 49 (0) 36 43 / 58 49 40 zur Verfügung.